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Endlich wieder live: Blind Guardian wollen Wacken rocken

Endlich wieder live: Blind Guardian wollen Wacken rocken

Endlich wieder live: Blind Guardian wollen Wacken rocken

dpa
Meerbusch
Zuletzt aktualisiert um:
Hansi Kürsch, Sänger der Heavy Metal-Band Blind Guardian. Foto: Dirk Behlau/Nuclear Blast/dpa/Archivbild

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Fast zwei Jahre standen die Heavy Metal-Musiker von Blind Guardian nicht mehr auf einer Bühne. Nun sind sie als Headliner beim ersten großen Festival seit Ausbruch der Pandemie angekündigt. Die Musiker aus Krefeld und Meerbusch sollen Wacken rocken.

Krefeld und Meerbusch sind nicht die Städte, in denen man die Wiege des deutschen Heavy Metal vermuten würde. Und dennoch sind dort im beschaulichen Teil des Rheinlands die Musiker von Blind Guardian beheimatet. Seit 1984 prägt die Band die deutsche Heavy Metal-Szene. Mitte September sollen Blind Guardian als Höhepunkt des ersten Abends beim kleineren Wacken-Ersatz, dem «Bullhead Festival», spielen. Sänger Hansi Kürsch kann sich «momentan nichts Besseres vorstellen».

Sonst weltweit auf Tour, wurde auch der Metal-Sänger aus Meerbusch von der Corona-Pandemie ausgebremst. «Es kam mir vor, als würde man festgehalten. Und dieses Gefühl wurde auch immer stärker», so Kürsch zur Deutschen Presse-Agentur. Und auch wenn die Musiker an einem neuen Album bastelten: Kürsch spürte lange eine «Perspektivlosigkeit», die ihm und seinen Kollegen zu schaffen machte.

«Bullhead City Festival» als kleiner Ersatz

Jetzt scheint ein Neustart des Livemusik-Lebens in Sicht - wenn die Delta-Variante und die steigenden Infektionszahlen nicht alles wieder zunichte machen. Vom 16. bis 18. September soll im schleswig-holsteinischen Wacken vor 20.000 Gästen das «Bullhead City Festival» steigen. Als Ersatz für das eigentlich vier Mal so große Traditions-Event in Wacken.

Blind Guardian sind als Headliner des ersten Festivaltages gebucht. «Der Gedanke an die Show ist extrem belebend und hat mir die letzten Wochen unglaublich versüßt», so Kürsch. 40 bis 50 Stunden verbringt er nach eigenen Angaben pro Woche im Studio. Das Gute daran während Corona: «Wenn ich drei bis vier Stunden im Studio stehe und ins Mikrofon brülle, ist das sehr therapeutisch.»

Vier Bühnen und kaum Einschränkungen

Laut werden soll es auch in Wacken. Der kleinere Ableger soll dem Vorbild in nichts nachstehen: Neben Blind Guardian sind Szenegrößen wie Powerwolf, Nightwish und Doro angekündigt. Vier Bühnen soll es geben - und kaum Einschränkungen. Die Gäste müssen laut Festival-Chef Thomas Jensen (55) geimpft, genesen oder getestet sein. Eine Maskenpflicht soll es nur an wenigen Stellen geben, da die Veranstaltung unter freiem Himmel stattfindet.

«Wir wollen das hinkriegen», so Jensen (55) zur dpa. «Es wäre ein ganz wichtiges Signal für die Branche, für unsere Kollegen, Mitarbeiter, Bands und ihre Crews. Ihnen wollen wir zeigen, dass solche Events wieder möglich sind. Und auch unsere Fans sollen sehen, dass wir das auf die Beine stellen können.»

Seit Monaten sei sein Team dafür nun in Gesprächen mit den Verantwortlichen des Landes Schleswig-Holstein. «Natürlich ist alles noch immer mit vielen Unsicherheiten verbunden. Es fühlt sich ein wenig an wie in der Anfangszeit des Wacken Open Air, als wir noch nicht genau wussten, was auf uns zukommt.»

«Wir wollen uns aufs Essentielle fokussieren»

Kürsch und seine Bandkollegen setzten für den Auftritt auf ihre Hits, von denen sie wissen, dass die beim Festivalpublikum besonders gut ankommen. Ansonsten haben sie keine besonderen Effekte geplant.

«Ob wir technisch noch ein bisschen auffahren, steht noch nicht fest. Allerdings sehe ich die Notwendigkeit gar nicht. Wir wollen uns aufs Essentielle fokussieren, und das sind vor allem unsere Fans. Es geht um sie, um Musik und das Event. Wir spielen die Lieder, die jeder mitsingen kann, wollen nach 90 Minuten glücklich von der Bühne gehen und hoffentlich irgendwo ein Bier trinken.»

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