Schleswig-Holstein & Hamburg

Deutlich mehr Psychotherapie für Kinder und Jugendliche

Deutlich mehr Psychotherapie für Kinder und Jugendliche

Deutlich mehr Psychotherapie für Kinder und Jugendliche

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Ein Schild einer Praxis für Psychotherapie. Foto: Jens Wolf/zb/dpa/Symbolbild

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Die Zahl junger Schleswig-Holsteiner in psychotherapeutischer Behandlung hat sich nach Angaben der Krankenkasse Barmer binnen elf Jahren mehr als verdoppelt. Demnach wurden im Jahr 2019 im Land 3,5 Prozent der unter 25-Jährigen psychotherapeutisch behandelt. Das entspreche rund 24 000 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, teilte die Barmer am Freitag mit. Das seien 115 Prozent mehr gewesen als 2009. Den meisten Therapiebedarf gab es in Berlin mit einem Anteil von 5,2 Prozent. Der bundesweite Schnitt betrug 4,1 Prozent.

«Psychische Probleme können für Kinder und Jugendliche ernste Folgen haben - so werden aus kranken Kindern nicht selten kranke Erwachsene, sagte Landesgeschäftsführer Bernd Hillebrandt. Es sei wichtig, frühzeitig auf die Alarmsignale zu achten. «Dessen werden sich offenbar immer mehr Menschen in Schleswig-Holstein bewusst und suchen professionelle Hilfe.»

Die Corona-Pandemie mit den Kontaktbeschränkungen verschärfe die Situation offenkundig noch weiter, hieß es. So sei im ersten Halbjahr 2020 die Zahl der Psychotherapien für Heranwachsenden bis einschließlich 24 Jahren gegenüber 2019 um mehr als acht Prozent gestiegen. «Die Corona-Pandemie hinterlässt besonders bei den jungen Menschen Spuren, die ohnehin psychisch angeschlagen sind», sagte Hillebrandt. «Eltern, Bezugspersonen, Kinder- und Jugendärzte sowie ärztliche und psychologische Psychotherapeuten müssen im Sinne der betroffenen Kinder und Jugendlichen möglichst eng zusammenarbeiten, um zeitnah zu helfen.»

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