Schleswig-Holstein & Hamburg

Corona: Vorsichtige Entwarnung in Nordfriesland

Corona: Vorsichtige Entwarnung in Nordfriesland

Corona: Vorsichtige Entwarnung in Nordfriesland

dpa
Flensburg/Husum/Travemünde (dpa/lno) -
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Mundschutzmasken. Foto: Rene Traut/dpa/Symbolbild

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Schleswig-Holsteins Landesregierung hat bereits einen Öffnungsplan, aber die Corona-Werte sinken nur zögerlich. Außerdem gibt es mit der Stadt Flensburg einen echten Hotspot. Hier gelten nun strengere Regeln.

Trotz eines gesunkenen Inzidenzwertes bleibt Flensburg der Corona-Hotspot in Schleswig-Holstein. Binnen sieben Tagen steckten sich dort 173 Menschen je 100 000 Einwohner an, wie die Stadt am Sonntag mitteilte. Am Samstag hatte die Inzidenz den Angaben nach noch bei 193 gelegen. Für ganz Schleswig-Holstein gab das Sozialministerium am Samstag eine Inzidenz von 51,0 an. Am Freitag hatte der Wert bei 50,4 gelegen, am Samstag vergangener Woche bei 57,2. Als Zielmarke für erste Öffnungsschritte gelten 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in 7 Tagen. Der Kreis Herzogtum Lauenburg hatte am Sonntag mit 79,3 die zweithöchste Inzidenz im Norden, der Kreis Dithmarschen mit 13,5 die niedrigste.

Wegen der hohen Anzahl von Neuinfektionen und der Ausbreitung der britischen Virusvariante war in Flensburg in der Nacht zum Samstag eine noch mal verschärfte Verordnung in Kraft getreten. Danach gilt zwischen 21.00 und 5.00 Uhr eine nächtliche Ausgangssperre. Bisher mögliche Treffen zwischen einem Hausstand und einer weiteren Person sind auch tagsüber nicht mehr gestattet. Ausnahmen sind nur mit triftigem Grund erlaubt. Die Regelungen gelten zunächst bis Freitag.

Dänemark reagierte unterdessen auf die Corona-Situation in Flensburg mit der Schließung mehrerer kleiner Grenzübergänge nach Deutschland. Im Nachbarland sind die Neuinfektionszahlen trotz eines hohen Anteils der britischen Mutante zuletzt erheblich zurückgegangen.

Auch in anderen Regionen Schleswig-Holsteins achteten die Behörden am Wochenende auf die Einhaltung der Corona-Maßnahmen. An den Stränden der Lübecker Bucht gingen Tausende Menschen spazieren. Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes in Travemünde sagte, man habe etwa 150 Hamburger und auswärtige Besucher weggeschickt. Tagestouristen dürfen nach einer Verfügung der Hansestadt Lübeck das Seebad zurzeit nicht besuchen.

Auch die Polizei war am Sonntag in Travemünde, Timmendorfer Strand und Scharbeutz unterstützend im Einsatz. Ein Polizeisprecher betonte, dass die Beamten mit Augenmaß vorgingen. Die Polizei bekomme auch viele Hinweise von Bürgern auf Verstöße, doch in 90 Prozent der Fälle sei nichts an den Vorwürfen dran.

Nach dem Corona-Ausbruch in einem Husumer Schlachthof gab der Kreis Nordfriesland leichte Entwarnung. Die Quarantäne für 169 Mitarbeiter sei am Freitag aufgehoben worden, teilte der Kreis mit. Am Montag werde die gesamte Belegschaft einschließlich externer Mitarbeiter erneut getestet. Es werde angestrebt, den Betrieb am Donnerstag mit einem überarbeiteten Hygienekonzept wieder aufzunehmen.

Bei zwei Reihentestungen seien insgesamt 113 Mitarbeiter und 23 Kontaktpersonen positiv getestet worden. Weitere 178 Tests fielen negativ aus. Hinweise auf Virusvarianten hätten die Ergebnisse nicht erbracht, hieß es. «Die hohe Anzahl an Negativergebnissen aus der zweiten Reihentestung ist beruhigend», sagte Landrat Florian Lorenzen. Er appellierte jedoch an das Unternehmen, die Hygienebestimmungen künftig konsequent umzusetzen.

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