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Corona-Inzidenz sinkt in Hamburg: Neuer Impfstoff erwartet

Corona-Inzidenz sinkt in Hamburg: Neuer Impfstoff erwartet

Corona-Inzidenz sinkt in Hamburg: Neuer Impfstoff erwartet

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin hält Coronavirus-Testproben in der Hand. Foto: Peter Steffen/dpa/Archivbild

Am Samstag erwartet Hamburg die erste Lieferung des Impfstoffs von Astrazeneca. Das neue Vakzin ist anders als die beiden bisher zugelassenen. Und es soll helfen, Corona in den Griff zu bekommen.

Während die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Hamburg weiter sinkt, wird in der Stadt die erste Lieferung des neuen Impfstoffs von Astrazeneca erwartet. Die 7200 Impfdosen aus der Lieferung am Samstag sollen wie die weiteren noch für Februar erwarteten möglichst schnell zum Einsatz kommen, wie Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde, am Freitag sagte.

Zunächst sei das in Deutschland von der Impfkommission nur für unter 65-Jährige empfohlene Vakzin für Pflegekräfte, medizinisches Klinikpersonal und Mitarbeiter der Impfteams bestimmt. Sie gehören wie die über 80-Jährigen zur Gruppe der derzeit Impfberechtigten.

Am 12. und 19. Februar sollen 9600 beziehungsweise 21 600 weitere Impfdosen von Astrazeneca geliefert werden. Anfang März dann noch einmal 33 600. Wegen der Menge und des bei diesem Impfstoff besonders großen Abstands von neun bis zwölf Wochen zwischen Erst- und Zweitimpfung soll der Impfstoff ohne die sonst übliche Rückstellung einer zweiten Dosis verabreicht werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die Länder dazu aufgefordert.

Unterdessen setzte sich bei den Corona-Zahlen in Hamburg der leicht rückläufige Trend auch am Freitag fort. 221 nachgewiesene Fälle kamen hinzu. Das sind 4 weniger als am Donnerstag und 13 weniger als am Freitag vor einer Woche. Die Inzidenz, also die Zahl neuer Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche, sank von 74,2 auf 73,6. Vor einer Woche hatte dieser Wert noch bei 93 gelegen.

Die Zahl der an oder im Zusammenhang mit Covid-19 gestorbenen Hamburgerinnen und Hamburger gab das Robert Koch-Institut (RKI) mit 1120 an - 23 mehr als am Vortag.

In den Hamburger Krankenhäusern wurden laut Gesundheitsbehörde mit Stand Donnerstag 397 Corona-Patienten stationär behandelt, davon 80 auf Intensivstationen. Das waren 8 beziehungsweise einer weniger als am Vortag.

Für Streit sorgt weiter das Impfterminvergabesystem der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), auf das auch Hamburg gesetzt hatte. Bei einem «durchaus konfrontativ geführten Gespräch» mit KBV-Vertretern und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hätten Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) und ihre Ressortkollegen aus vier weiteren Bundesländern klargemacht, dass in Aussicht gestellte Verbesserungen umgehend und im Rahmen der bestehenden Verträge zu erfolgen hätten, sagte Helfrich.

Neben Hamburg nutzen Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg die KBV-Plattform impfterminservice.de. «Senatorin Leonhard erwartet, dass binnen wenigen Tagen das Warenkorbsystem funktioniert.» Dabei geht es darum, dass ein ausgewählter Termin für einen Interessenten während des Buchungsvorgangs reserviert wird und nicht noch anderweitig vergeben werden kann. Außerdem müsse es auch auf der KBV-Plattform möglich sein, Termine für Erst- und Zweitimpfung «in einem Zug» abzuwickeln.

Während die KBV dies als «Sonderwünsche» verstanden wissen wollte, habe Leonhard darauf bestanden, dass es sich um übliche «Basisfunktionalitäten» handele, die nun umgehend möglich gemacht werden müssten. «Alles andere würde dazu führen, dass wir konkret über Alternativen nachdenken müssen», sagte Helfrich.

In den vergangenen Wochen war es bei der Terminvergabe immer wieder zu Systemüberlastungen gekommen. Viele Senioren kamen auch telefonisch nicht durch und reagierten verärgert.

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