Schleswig-Holstein & Hamburg

Bericht: «No.5 ELBE» reagierte falsch auf Vorsegel-Schäden

Bericht: «No.5 ELBE» reagierte falsch auf Vorsegel-Schäden

Bericht: «No.5 ELBE» reagierte falsch auf Vorsegel-Schäden

dpa
Hamburg/Stade
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Lotsenschoner "No. 5 Elbe" wird die Elbe aufwärts in den Hansahafen geschleppt. Foto: Georg Wendt/dpa/Archivbild

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Vor zwei Jahren sank in der Elbe bei Stade der historische Lotsenschoner «No.5 ELBE» nach der Kollision mit einem Containerschiff. Acht Menschen wurden verletzt. Nun liegt der ausführliche Unfallbericht vor.

Ein Fehler der Schiffsführung hat nach einem Unfallbericht zur verhängnisvollen Kollision des Traditionsseglers «No.5 Elbe» mit einem Containerfrachter vor zwei Jahren geführt. Bei einer Ausflugsfahrt am 8. Juni 2019 auf der Elbe waren bei einer Wende des Lotsenschoners in Höhe Stadersand die Vorsegel beschädigt worden, wie aus dem Unfallbericht der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) hervorgeht.

Die Besatzung habe sich ausschließlich um die Segel gekümmert und sei dabei auf der nun falschen Fahrwasserseite geblieben. Dies beruhte der Untersuchung zufolge auf unzureichender Wachorganisation und mangelhaftem Situationsbewusstsein, wie die Bundesstelle am Mittwoch mitteilte. Kritisch bewerteten die Ermittler auch, dass die Besatzung des gut 130 Meter langen Containerschiffes «Astrosprinter» den Lotsenschoner weder per UKW angesprochen noch mittels Schallsignalen gewarnt hatte.

An Bord des ehemaligen Lotsenschoners waren 15 Besatzungsmitglieder und 28 Fahrgäste. Bei dem Unglück wurden acht Menschen überwiegend leicht verletzt. Die «No.5 ELBE» sank nach der Kollision, konnte aber geborgen werden. Nach der Bergung wurde der historische Schoner in Dänemark repariert. Seit Oktober 2020 ist er zurück in Hamburg. Das Schiff war vor dem Unfall in monatelanger Arbeit für 1,5 Millionen Euro restauriert worden.

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