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42-Jähriger handelte mit Drogen: Knapp vier Jahre Haft

42-Jähriger handelte mit Drogen: Knapp vier Jahre Haft

42-Jähriger handelte mit Drogen: Knapp vier Jahre Haft

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Ein Justizmitarbeiter schließt die Tür zu einem Verhandlungssaal. Foto: Patrick Pleul/zb/dpa/Symbolbild

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Er hatte nach eigenen Angaben Drogenschulden, und zahlte sie mit dem Verkauf von Drogen. Vor Gericht zeigte er sich sichtbar reuig - was sich im Urteil niederschlug.

Ein 42-jähriger Mann aus Kiel erzielte mit dem Verkauf von Marihuana, Kokain und Amphetaminen rund eine halbe Million Euro. Am Donnerstag kam er nach einem umfassenden Geständnis vor dem Kieler Landgericht mit einer Haftstrafe von drei Jahren und acht Monaten davon. Zugleich ordnete das Gericht die Einziehung von rund 446 000 Euro an.

Das Geld wurde nach Angaben eines seiner drei Verteidiger aber nicht bei dem Mann sichergestellt. Der Angeklagte hatte als Tatmotiv Drogenschulden genannt. Sein Geständnis verkürzte das Verfahren von geplanten drei Tagen auf rund zweieinhalb Stunden. Auch das wirkte sich strafmildernd aus.

Dem Urteil ging auf Vorschlag des Vorsitzenden Richters Ralph Jacobsen eine Verständigung zwischen den Verfahrensbeteiligten voraus. Dabei wurde dem 42-jährigen Vater zweier Töchter für sein rückhaltloses Geständnis ein Strafrahmen zwischen dreieinhalb bis vier Jahren und vier Monaten zugesichert. Der Verurteilte und der mutmaßliche Drogenverkäufer waren aufgeflogen, nachdem französische Strafverfolgungsbehörden die Verschlüsselungssoftware ihrer Handys geknackt und Daten nach Deutschland übermittelt hatten, hieß es vor Gericht.

Der 42-jährige Bauhelfer hatte nach sechs Monaten Untersuchungshaft in seinem Geständnis sichtlich bewegt versichert, «die Untersuchungshaft hat mich auf jeden Fall nachhaltig beeindruckt. Ich werde keine weiteren Straftaten mehr begehen». Unter Auflagen kam er bis zum Strafantritt frei. Die Prognose des gesundheitlich angeschlagenen Mannes scheint gut. Sein Vater und sein älterer Bruder, die auch im Gerichtssaal saßen, hielten ebenso zu ihm wie seine Lebensgefährtin, sagte er. Das Verhältnis zu seinen beiden Töchtern aus vorangegangener Ehe bessere sich gerade wieder und sei ihm überaus wichtig.

Mit dem Drogenhandel - laut Anklage kaufte und verkaufte er von März bis Anfang Oktober 2020 rund 100 Kilogramm Marihuana sowie 3,5 Kilogramm Kokain und Amphetaminen - habe er Schulden aus eigenem Drogenmissbrauch bezahlt, sagte der Mann. Die Staatsanwältin hatte ursprünglich 21 Fälle angeklagt. Sieben Fälle wurden aber mit den übrigen Fällen zusammengezogen.

(HINWEIS: Es handelt sich um eine Berichtigung der Meldung vom 11.03. - dort hatte es geheißen, der Angeklagte habe beabsichtigt, Aussagen zum Drogenverkäufer zu machen. Der Mann verneinte dies aber.)

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