Region Sønderjylland-Schleswig

Vorsitzender will Ehrenamt im Grenzland stärken

Vorsitzender will Ehrenamt im Grenzland stärken

Vorsitzender will Ehrenamt im Grenzland stärken

swa/sh
Apenrade/Aabenraa
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Vor über 100 Jahren wurde die deutsch-dänische Grenze festgelegt. Foto: DPA

Der Vorsitzende des Kulturausschusses der Region Sønderjylland-Schleswig, Ingo Degner, will verstärkt die Zusammenarbeit mit Freiwilligen suchen. Der BDN ist bereits zufrieden mit der Vernetzung.

Der Vorsitz

Dass nun erneut ein deutscher Vorsitzender den Ausschuss anführt, ist mit den veränderten Verhältnissen nach den Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein zu erklären. Da Gabriele Stappert nicht mehr Kulturausschussvorsitzende in Flensburg ist, musste es zu Neuwahlen kommen. Weil die deutsche Seite die Vorsitzzeit noch nicht ausgeschöpft hatte, da Gabriele Stappert erst im Herbst 2017 zur Vorsitzenden des Kulturausschusses der Region Sønderjylland-Schleswig gewählt wurde, folgte nun Ingo Degner für die restliche Zeit der Amtsperiode.

Das Ehrenamt in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit  stärken – das will der neue Vorsitzende des Kulturausschusses in der Region Sønderjylland-Schleswig, Ingo Degner. In den Augen des Schleswiger Kreistagsabgeordneten wurde die Einbeziehung der Ehrenamtler in den Gebietskörperschaften in den vergangenen Jahren vernachlässigt. 

Die Tendenz sei  immer weiter zum Hauptamt gegangen, und dies bedaure er, erzählt Degner mit Blick auf die Verhältnisse auf deutscher Seite. „Die Mitglieder in den Ausschüssen wussten gar nicht mehr, worum es eigentlich geht.“ Man befände sich nun in der Anlaufphase, die Ehrenamtler wieder stärker  einzubeziehen und zu informieren. 32 Jahre in der Kommunalpolitik haben Degner eines gelehrt:  „Es läuft besonders gut, wenn man sich auch persönlich kennt und voneinander weiß“, ist Ingo Degner überzeugt. Dies möchte er auch in der Kulturarbeit umsetzen. 

Starke Vernetzung in Nordschleswig

In Nordschleswig sei man durch die vorhandenen und kürzlich überarbeiteten Strukturen in der Kulturarbeit bereits stark und vielfältig ehrenamtlich vernetzt, sagt die Vorsitzende des BDN-Kulturausschusses, Marion Petersen, ebenfalls Mitglied im Kulturausschuss der Region. Sie sieht daher keinen Bedarf nach einer stärkeren Einbindung der Ehrenamtler auf nordschleswigscher Seite. „Wir diskutieren und behandeln im Regionsausschuss vornehmlich Projektanträge, die gestellt werden“, sagt Marion Petersen. Eine verstärkte Diskussion über kulturpolitische Visionen, auch mit Ehrenamtlern aus  anderen Gebietskörperschaften, würde sie  aber begrüßen.

Impulsgeber aus der Lokalpolitik

Für Ingo Degner ist es sehr wichtig, dass das lokalpolitische Engagement weiterhin Impulsgeber für die Arbeit im Kulturausschuss ist. „Dass wir gemeinsam die deutsch-dänische Zusammenarbeit im Bereich Kultur, Schule und Jugend stärken und weiterentwickeln“, sagt Ingo Degner. 

Der Politiker aus dem Kreis Schleswig-Flensburg  ist sich dessen bewusst, dass man in der Kulturarbeit einen Schwerpunkt finden muss, um zielgerichtet arbeiten zu können. Das Jahr 2020 stehe stark im Fokus. Auch die Zusammenarbeit im schulischen Bereich könne ohne Probleme intensiviert werden. Ihm schweben Zusammenführungen deutscher und dänischer Schüler vor, die sich in mehrtägigen Ferienlagern kennen und verstehen lernen. 

Im Rahmen solcher Zusammenkünfte könnten Themen erarbeitet und die grenzübergreifende Zusammenarbeit gefördert werden. Ihm sei bewusst, dass der Ausschuss bereits in diese Richtung gedacht habe. Dennoch will  Degner diese Arbeit  stärker beleben. 

Partner von außerhalb der Region

Zudem sei es  spannend und hilfreich, Partner außerhalb der Region zu gewinnen. Auf diesem Wege könnte ein Mehrwert für Förderprojekte geschaffen werden.  Degner gehörte damals den Gründern der Regionsvereinbarung an. Besonders würde er sich  darüber freuen, wenn am Ende seiner Amtszeit im Kulturausschuss die Akzeptanz in den Gebietskörperschaften größer geworden wäre und man auch in der Gremienarbeit näher zusammengerückt wäre. 

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