Carsten Leth Schmidt

„Statt Abriss ländlichen Raum fördern“

„Statt Abriss ländlichen Raum fördern“

„Statt Abriss ländlichen Raum fördern“

Apenrade/Aabenraa
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Carsten Leth Schmidt, Vorsitzender der Schleswigschen Partei (SP) Foto: Archiv: Riggelsen

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Der Vorsitzende der Schleswigschen Partei, Carsten Leth Schmidt, fordert Offensive für attraktivere Dörfer: Besserer Verkehr, Gesundheitsangebote und Verschönerung.

Der Vorsitzende der Schleswigschen Partei, Carsten Leth Schmidt, fordert Offensive für attraktivere Dörfer: Besserer Verkehr, Gesundheitsangebote und Verschönerung.

Apenrade/Abenraa Ein neuer Bericht des nationalen Forschungsinstituts für die Kommunen und Regionen (KORA) weist darauf hin, dass  sich der Umfang  des Häuserleerstands in den als Landdistrikt eingestuften Bereichen Dänemarks innerhalb von 15 Jahren verdoppelt hat. Bis zu 22.000 Häuser in Dänemark seien abbruchreif, so die am Bericht beteiligten  Forscher.

Doch während man beim Interessenverband  für den ländlichen Raum, „Landdistrikternes Fællesråd“,  kritisiert, dass  die Regierung die Mittel zur Förderung des Abrisses baufälliger Häuser auf dem Lande zusammengestrichen hat, fordert der Vorsitzende der Schleswigschen Partei (SP), Carsten Leth Schmidt, breitere  Initiativen zur Stärkung des Lebens auf dem Lande als Abrissförderung.

„Abriss sollte stets der letzte Ausweg sein“, so Leth Schmidt und unterstreicht die Position seiner Partei, dass beispielsweise in Nordschleswig viele Menschen gerade das Leben in Dörfern schätzten und deshalb auch in Zukunft Leben auf dem Lande möglich sein sollte.

„Nötig ist beispielsweise eine steuerliche Begünstigung von Instandsetzungen. Schon heute könnten die Abrissprämien auch für Erneuerung verfallener Bausubstanz genutzt werden“, so der SP-Politiker, der selbst im kleinen Dorf Süderballig die Vorzüge des Lebens in ländlicher Umgebung mit viel Natur zu schätzen weiß.
„Statt Abriss sollten wir die Stärkung des ländlichen Raums fördern“, so Leth Schmidt: „Die Verkehrsanbindung  muss durch  Linienbusse, Bürgerbusse oder auch  Mitfahrzentralen verbessert werden. Auch  Rahmenbedingungen wie Nahkrankenhäuser, erreichbare Bildungsangebote und vor allem attraktive Orts- und Landschaftsbilder helfen gegen Leerstände.“

Der SP-Vorsitzende sieht gerade auch bei der Förderung des ländlichen Raums in Nordschleswig  die Zusammenarbeit der vier Kommunen als wichtigen Aspekt. „Es gilt, die traditionelle Kultur auf dem Lande zu erhalten“, so der Spitzenkandidat der SP bei den Kommunalwahlen in Hadersleben.
Wichtiges Element sei dabei die auf dem Lande ausgeprägte Eigeninitiative der Menschen. „Die Ökonomie des Teilens, die heute viel diskutiert wird, gibt es auf den Dörfern schon immer“, betont Leth Schmidt und verweist auf Nachbarschafthilfe und gemeinsame Nutzung von technischen Geräten.

Als gute Beispiele für Eigeninitiative nennt der SP-Politiker in seinem Heimatdorf eine Gruppe, die auf Freiflächen Obstbäume  pflanzt oder  die Pflege zugewachsener Bereiche übernimmt.
Die Schleswigsche Partei unterstützt z. B. die erfolgreichen Projekte zur Ortserneuerung wie in Ballum oder das Vorhaben der Initiative Tonderner Marsch in Hoyer, die  langfristig auch  den Einwohnerrückgang in vielen Dörfern, aber auch Kleinstädten, bremsen könnten.

Erst in der vergangenen Woche hatte die Regierung  einen Bericht zur bisherigen Förderung des ländlichen Raums vorgelegt und sich dabei selbst gelobt, bereits viele Initiativen in Angriff genommen zu haben. U. a. war darauf verwiesen worden, dass das Planungsgesetz reformiert wird, das die Umnutzung von Gebäuden und Neubauten  außerhalb der Ortschaften  erleichtert.

Auch waren das jüngste Förderpaket für die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelindustrie  sowie die Auslagerung von bisher 3.900 staatlichen Arbeitsplätzen aus der Hauptstadt als Beitrag zur Förderung der ländlichen Gebiete präsentiert worden.

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