Schleswigsche Partei

SP analysiert ihre Kandidatenprofile

SP analysiert ihre Kandidatenprofile

SP analysiert ihre Kandidatenprofile

Sarah Heil Journalistin
Nordschleswig
Zuletzt aktualisiert um:
Die Wirkung der SP-Politiker in der Öffentlichkeit wird von der Partei analysiert – und soll neu diskutiert und überarbeitet werden. Foto: Archiv Riggelsen

Die Schleswigsche Partei will ihre Außendarstellung verbessern und geht ihrer Medienresonanz auf den Grund – mit Hilfe von Adam Butter, der Internationales Management an den Universitäten in Sonderburg und Flensburg studiert.

Wie haben die Medien über den Regionalwahlkampf der Schleswigschen Partei (SP) berichtet? Mithilfe des wissenschaftlichen Mitarbeiters Adam Butter geht die SP dieser Frage auf den Grund. „Die Frage ist ja: Wie haben die Medien über uns berichtet, wo war unsere Pressearbeit gut, und was müssen wir anders machen?“, nennt Parteisekretärin Ruth Candussi einige Punkte, die es intern zu klären gilt.

„Ich will gezielt den Wahlkampf analysieren und so eine Art Handbuch für die nächste Wahl  erstellen und Denkanstöße geben, um in zwei Jahren eine Grundlage zu haben“, erzählt Butter, der auch im Wahlstrategieteam von Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange mitarbeitet.  „Wichtig ist mir, den Fokus auf die Kandidaten zu legen und zu fragen: Wie ist der Eindruck der Kandidaten in den Medien?“
Bisher lässt sich feststellen, dass es einigen Kandidaten an einer Strategie mangelte. „Die Medien bevorzugen eine klare Linie, eventuell weniger Themen, aber diese dafür gut ausgebaut“, so Butter. Ganz klar eines der Dinge, die es anzupacken gilt, sagt Candussi. „Wofür stehen die einzelnen Kandidaten? Wie lässt sich das persönliche Profil unserer Politiker schärfen? Das ist eine Aufgabe, die vor uns liegt“, sagt die Parteisekretärin.

Welche Ziele hat die SP für 2019? „Dass wir das Wir-Gefühl in der Partei weiter stärken.  Dass wir es schaffen, uns in allen vier Kommunen breiter aufzustellen und mehr Leute zu engagieren, die Lust haben, für die SP einen Einsatz zu leisten.  Für unsere Stadtratsvertreter ist es wichtig, dass sie eine breite Basis haben.“  Die Ergebnisse aus Butters  Arbeit werden den Parteimitgliedern Anfang 2019 präsentiert – als Diskussionsgrundlage.

Wahlerfolg – Analyse soll helfen

Adam Butter ist 31 Jahre alt, studiert Internationales Management an der SDU Sonderburg/Flensburg und absolviert zurzeit ein Praktikum bei der Schleswigschen Partei (SP) in Apenrade. Im Rahmen seines Studiums beschäftigt er sich auch aus wissenschaftlicher Sicht mit seiner Praktikumsstelle und untersucht die Medienpräsenz der SP während der Wahlen 2017.

Der gebürtige Sachse kam bereits im Jahr 2005 als Austauschschüler nach Dänemark und lernte Land und Leute schnell schätzen. Vor rund sechs  Jahren zog er schließlich  wegen der dortigen Mischung aus Deutsch und Dänisch nach Flensburg und trat eine Ausbildung zum Hotel-Rezeptionisten an. Sein Interesse an politischen Themen und die breite Fächerung des Studiums bewegten Butter schließlich dazu, das Studium an der SDU aufzunehmen.

Während seiner Recherchen stieß er auf die Rolle der Medienpräsenz im Zusammenhang mit dem Ausgang der Wahlen im vergangenen Jahr. Im Zuge einer Umfrage unter den Spitzenkandidaten der SP hinsichtlich ihrer Zufriedenheit mit der Berichterstattung konnten bereits wichtige Erkenntnisse gesammelt werden.

Sondierung der Pressemitteilungen und Wahlkampfmaterialien

Auch die produzierten Pressemitteilungen will er näher betrachten und analysieren, was davon in den Medien tatsächlich Verwendung fand und was nicht. Zusätzlich plant Butter, die verwendeten Wahlkampfmaterialien zu untersuchen.

Der Fokus seiner Untersuchung liegt dabei auf der Frage: „Wie kann man die Medienpräsenz für die Zukunft optimieren? Was spricht die Wähler an, und wie kann man das verbessern?“
Als Quelle dient ihm dabei die Plattform Infomedia. Neben dem „Nordschleswiger“ hat „JydskeVestkysten“ am häufigsten über die SP berichtet. Doch „gefühlt besteht die Hälfte der Beiträge aus Leserbriefen“, so Butters erste Einschätzung.

Nur vereinzelte Themen erlangten überregional an Bedeutung, so unter anderem die Entscheidung von Stefan Kleinschmidt gegen einen Sitz im Folketing. Im Zuge der wissenschaftlichen Arbeit hat sich Adam Butter absichtlich gegen explizite Theorien entschieden.

Während seiner Nachforschungen stieß Butter immer wieder auf Kritik am Richtlinienprogramm. Ein Wahlkampfprogramm wünschen sich viele. Adam Butter stellt auch fest: Grundsätzlich waren die Kandidaten der SP mit der Hilfe der anderen Parteimitglieder sehr zufrieden. „Aber wie das immer so ist, wünscht man sich immer mehr helfende Hände.“

Analyse abgeschlossen

Die Arbeit in Nordschleswig bei der deutschen Minderheit macht Adam Butter Spaß und ist interessant. Grundsätzlich kann er sich auch durchaus vorstellen, seine Bachelorarbeit über die Minderheit zu schreiben. „Ich sammle momentan Themen und habe bald ein Gespräch mit dem dänischen Schulverein und dem BDN.“

Seine Analyse über die Medienberichterstattung hat Butter mittlerweile abgeschlossen.
„Ich freue mich darauf, die Ergebnisse mit den Parteimitgliedern zu erörtern und zu diskutieren“, sagt Parteisekretärin Ruth Candussi. Im Januar wird die Arbeit von Butter vorgelegt.

 

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