Minderheit

Sommerdorf 2019 – „Ein ganz großes Ding“

Sommerdorf 2019 – „Ein ganz großes Ding“

Sommerdorf 2019 – „Ein ganz großes Ding“

Apenrade/Knivsberg
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Wie beim Kindergartentag auf dem Knivsberg im vergangenen Jahr soll die Bildungsstätte in diesen Sommerferien Ziel für viele Kindergartenkinder aus Apenrade und Hadersleben werden. Foto: Archiv

In den Sommerferien sind die Kindergärten zum Teil geschlossen. Die Kinder müssen dann in anderen Institutionen betreut werden. Das ist auch in den deutschen Institutionen in Nordschleswig der Fall. Die Bildungsstätte Knivsberg geht in diesem Sommer, zusammen mit den Deutschen Kindergärten in Apenrade und Hadersleben, andere Wege.

Die Idee ist folgende: den Knivsberg noch mehr zu nutzen – vonseiten der Kindergärten und: den Jugendhof für die Institutionen der Minderheit noch mehr bereitstellen als bisher – als übergeordnetes Ziel des Jugendhofs Knivsbergs.  

Die Frage war nur, wie das zu schaffen ist. Für beide Herausforderungen ist nun eine Lösung gefunden worden. Das Sommerdorf, das in diesem Jahr zum ersten Mal durchgeführt wird.

Premiere in diesem Jahr

Das „Sommerdorf 2019“ nennt René Schneider, seines Zeichens Leiter der Bildungsstätte Knivsberg, „ein ganz großes Ding." Das in diesem Jahr zum ersten Mal startende Pilotprojekt ist vor knapp zwei Jahren bei einem Treffen von Schneider mit Morlyn Albert entstanden, die damals just als Leiterin der Deutschen Kindergärten Apenrade (DKA) ihre Stelle angetreten hatte. 

An den Werktagen innerhalb von zwei Wochen der Sommerferien werden die Drei- bis Sechsjährigen aus den Kindergärten der DKA mit Bussen zum Knivsberg gebracht, um dort den Tag zu verbringen. Sie werden dort von dem Personal betreut, das sie aus dem Kindergarten gewohnt sind, und „können dann alle Möglichkeiten, die der Berg bietet, nutzen“, so Schneider. Am Nachmittag werden sie per Bustransfer wieder zurückgebracht. 

 Neue Freundschaften können dadurch entstehen. Ich bin sicher, die Kinder werden dort viele schöne Erlebnisse haben.

Katja Jepsen Hildebrandt

 

Gewinn für beide Seiten

Für den Knivsbergleiter ist das Sommerdorf eine Win-Win-Situation, denn „so lernen die Kinder den Knivsberg noch besser kennen und wir bieten der Minderheit eine weitere Möglichkeit, hierher zu kommen“, erklärt er. Und für Morlyn Albert, Gesamtleiterin der DKA, bedeutet das neue Projekt, dass „wir dort alle Kindergartenkinder der DKA einmal alle an einem Ort haben – und das über einen längeren Zeitraum. So können sie sich kennenlernen und wenn es dann in die Schule geht, kommen sie nicht mit Kindern in eine Klasse, die sie vorher noch nicht gesehen haben. Außerdem überbrücken wir die personell `dünne´ Periode in den Ferien und können die pädagogischen Inhalte beim Aufenthalt selbst bestimmen.“

Auch Katja Jepsen Hildebrandt, Vorsitzende der DKA, ist begeistert vom „Sommerdorf 2019“: „Der Berg mit der tollen Umgebung wird mithilfe des Projektes noch mehr von der Minderheit genutzt. Außerdem lernen sich die DKA-Kinder kindergartenübergreifend kennen. Neue Freundschaften können dadurch entstehen. Ich bin sicher, die Kinder werden dort viele schöne Erlebnisse haben“, erklärt sie. Als Zusätzliches Plus sieht sie, dass auch die Eltern den Knivsberg entdecken, was für die Steigerung der Bekanntheit sorge. 

Den Aussagen der DKA-Vorsitzenden stimmt auch Schulrätin Anke Tästensen vom Deutschen Schul- und Sprachverein zu und ergänzt: „Schön ist außerdem die Zusammenarbeit innerhalb der Institutionen innerhalb der Minderheit. Solche Projekte gemeinsam zu entwickeln ist eine tolle Sache."

Viel Abwechslung und Verpflegung für alle

Die Kinder erwartet vom 15. bis 26 Juli viel Abwechslung. Nach der Ankunft sind drei zusätzlich pädagogische Kräfte für verschiedenen Workshops zuständig. So wird unter anderem Christiane Frick mit Märchen für Abwechslung sorgen. Mit dabei sind außerdem Maike Minor und Cordula Klein.

Auch der Jugendverband beteiligt sich am Sommerdorf. Sportlehrer werden an einem Tag für ein umfangreiches Sportangebot sorgen. Am Nachmittag können sich die Kinder dann mit den Spiel- und Bewegungsangeboten auseinandersetzen, die der Knivsberg mitbringt. Das sind beispielsweise der neue Spielplatz oder die vielen Spielgeräte. 

Für die Verpflegung ist die Küche des Knivsbergs zuständig. Von dort werden auch diejenigen Kinder beliefert, die in den Krippen der Kindergärten bleiben. 

Investition in den Nachwuchs und die Zukunft

Da der Knivsberg bisher noch nicht „kindergartenkinderfit“ war, hat René Schneider eine, wie er sagte, „sechsstellige Summe“ investiert. Wickeltische und Sonnensegel wurden unter anderem angeschafft und einige bauliche Veränderungen gemacht. 

Bei einer Begehung des Knivsbergs nebst zugehörigem Gelände im Planungsvorfeld konnten die Abteilungsleiter der DKA außerdem Vorschläge und Anregungen machen. Dabei wurde beispielsweise deutlich, dass der Teich auf dem Gelände eine Gefahrenquelle darstelle. Die Lösung: Ein Zaun wird in der Zeit angelegt, in der die Kinder zu Gast sind und zwei sogenannte FSJ´ler werden zusätzlich für Sicherheit sorgen. Das Angebot ist für die Eltern kostenfrei. Doch auch wenn Kosten auf sie zukommen sollten, findet Katja Jepsen Hildebrandt das Sommerdorf immer noch gut, denn „wir bekommen viel. Transport, Verpflegung und vor allem tolle neue Erlebnisse für die Kinder“, sagt sie. 

Pläne für das kommende Jahr

Neben Knivsberg und DKA ist auch der Deutsche Schul- und Sprachverein (DSSV) am Sommerdorf beteiligt, denn: Das Pilotprojekt ist nur der Anfang. Für das kommende Jahr haben Morlyn Albert und René Schneider in Zusammenarbeit mit dem DSSV noch einiges vor. Dann sollen nämlich alle Kindergärten, die unter dem DSSV-Dach beheimatet sind, über den Sommer auf den Knivsberg eingeladen werden, um dort am „Sommerdorf 2020“ teilzunehmen. 

 

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