Delegiertenversammlung

Solidarität in der Corona-Krise

Solidarität in der Corona-Krise

Solidarität in der Corona-Krise

Tingleff/Tinglev
Zuletzt aktualisiert um:
Marion Petersen, Kulturausschussvorsitzende Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Corona-Krise verlangte der Minderheit in Nordschleswig einiges ab, wie Generalsekretär Uwe Jessen berichtete. Was die Minderheit in Kopenhagen bewegt, davon erzählte Harro Hallmann.

Uwe Jessen, Generalsekretär des Bundes Deutscher Nordschleswiger, hatte vor allem die Corona-Krise im Blick, die nicht nur dazu führte, dass Veranstaltungen ausfielen oder verschoben wurden. Jessen zufolge sorgte die Pandemie dafür, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oft mehrfach Veranstaltungen neu planen mussten.

Er erläuterte, dass im ersten Lockdown zügig eine erweiterte Corona-Geschäftsführerrunde einberufen wurde, die sich online traf. Hier waren Jessen zufolge neben den Mitgliedern der Geschäftsführerrunde, also die Abteilungsleiter bzw. Geschäftsführer der Verbände, auch weitere Vertreter wie Kirche, der Kindergartenbereich, Zeitung usw. vertreten.

Immer auf dem Laufenden gehalten

„Hier haben wir uns immer auf dem Laufenden gehalten. So konnten wir uns aneinander orientieren, aber auch übergeordnete Themen klären.“ In den Runden wurde beispielsweise in die Wege geleitet, dass Mitarbeiter aus mehreren Verbänden, wie etwa Jugendverband und Bücherei, in denen aufgrund des Lockdowns wenig Aktivität war, in Kindergärten und Schulen aushalfen, als hier mehr gereinigt werden bzw. in kleineren Gruppen gearbeitet werden musste.

In dieser Gruppe sei auch der Solidaritätsgedanke in Sachen Finanzen geboren worden. Verbände, die besonders gelitten haben, seien von der Minderheit insgesamt getragen worden. „Einige Verbände haben doch ziemlich an Einnahmen und Umsatz verloren“, so Jessen.

Wir haben all die Hilfspakete beantragt, die wir konnten.

Uwe Jessen, BDN-Generalsekretär

Er versicherte: „Wir haben all die Hilfspakete beantragt, die wir konnten." Die Antragstellung habe Unmengen an Zeit gekostet, so Jessen.

Die Kulturausschussvorsitzende Marion Petersen rief danach in ihrem mündlichen Bericht dazu auf, nun wieder die „echten“ Kulturangebote ausgiebig zu nutzen, nachdem, wenn überhaupt, vieles nur online stattfinden konnten. In einer Reaktion unterstrich eine Delegierte aber auch die Vorteile von Online-Veranstaltungen, sie seien zeitsparend und würden dabei helfen, mit anderen in Kontakt zu treten.

Carsten Leth Schmidt, Vorsitzender der Schleswigschen Partei, wunderte sich in seinem Bericht darüber, dass es in Dänemark zwar einen Minister für nordische Zusammenarbeit gebe, jedoch keinen für die Zusammenarbeit mit Deutschland, obwohl die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der Bundesrepublik doch so bedeutsam sei.

Die mündlichen Berichte schlossen mit Harro Hallmann, der die Delegierten über seine Arbeit vor allem als Sekretariatsleiter in Kopenhagen aufklärte. Das Sekretariat dient als Verbindung der Minderheit zum dänischen Parlament. Er hob unter anderem hervor, dass das Projekt Grenzgenial gefördert werde und der Sozialdienst Geld erhält. Weiterhin arbeite er als Sekretariatsleiter daran, dass Dänemark die Sprachencharta umsetzt.

Dänemark habe einen Fernsehsender für die Minderheit in Aussicht gestellt, er arbeite daran, diese Förderung in einen anderen Medienansatz umzuleiten. Änderungsbedarf sieht Harro Hallmann bei der Besetzung des Kontaktausschusses. Die leitenden Minister seien im Alltagsgeschäft oft sehr eingespannt, das Gespräch mit Folketingspolitikern habe sich häufig als zielführender erwiesen.

Mehr lesen