Gesundheit

Region erhält Rüffel von Behörde für Patientenklagen

Region erhält Rüffel von Behörde für Patientenklagen

Region erhält Rüffel von Behörde für Patientenklagen

Vejle
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Region Süddänemark
Die Region will darauf hinwirken, dass die Stimmen der Bereitschaftsärzte in den Mitschnitten nicht verfremdet werden. Foto: Cornelius von Tiedemann

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Um Patientenklagen nachzugehen, fordert die Behörde Telefonmitschnitte an. Offenbar sind aber die Stimmen der Ärzte verfremdet. Das geht nicht, meint die Behörde und fordert die Region auf, diese Praxis zu ändern, die nun mit dem Dienstleister sprechen will, der seinerseits begründet, warum so verfahren wurde.

Die dänische Behörde für Patientenklagen und Schadenersatz hat die Region Süddänemark dazu aufgefordert, die bisherige Praxis zu unterbinden, in der die Stimmen der Ärzte in aufgezeichneten Telefongesprächen zwischen Bereitschaftsärzten und Patienten verfremdet werden. Dies teilte die Region mit. Nach den Worten des Konzerndirektors der Region, Kurt Espersen, soll diese Praxis sofort beendet werden.

Der Behörde für Patientenklagen hatte sich an die Region gewandt. Patienten und Angehörige hatten vor der Behörde geklagt, weil sie unzufrieden mit der Arbeit der Bereitschaftsärzte waren. Um der Sache nachzugehen, hatte die Behörde die aufgezeichneten Gespräche angefordert. Offenbar waren die Stimmen der Ärzte verfremdet. Dies moniert die Behörde, die sich in der Wahrheitsfindung beeinträchtigt sieht und fordert die Aushändigung unveränderten Materials.

Ärzteverband: Aufzeichnungen auch so deutlich genug

Laut Behörde werden die Stimmen seit 2014 verändert. Die Region Süddänemark schreibt, sie habe damals bereits diese Praxis gegenüber den Bereitschaftsärzten kritisiert. Nun habe sie diese gebeten, die Stimmen nicht zu verändern. Kurt Espersen sagt, er hätte es gern gesehen, dass die Region schon 2014 energischer vorgegangen wäre. Patienten sollten ihr Klagerecht bestmöglich erhalten.

Laut Region hat diese mit dem Ärzteverband PLO Syddanmark eine Vereinbarung zum Betrieb des ärztlichen Bereitschaftsdienstes getroffen, die nach Sicht der Region auch die Verantwortung trägt, Richtlinien zu befolgen.

In der Zeitung „Jydske Vestkysten” wehrt sich die Vorsitzende von PLO Syddanmark gegen die Vorwürfe. Man müsse die Ärzte schützen. Es habe den Vorfall gegeben, dass in Medien ein Telefonat abgespielt wurde mit unverstellter Stimme. Danach habe man Probleme gehabt, die Schichten zu füllen. Sechs Jahre habe es mit der Region keine Probleme gegeben. Die Aufzeichnungen seien auch mit verstellter Stimme deutlich.

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