Liebesglück

Perfektes Glück mit Frau und eigenem Hof

Perfektes Glück mit Frau und eigenem Hof

Perfektes Glück mit Frau und eigenem Hof

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Beck/Bæk
Zuletzt aktualisiert um:
Martin Iversen und Natascha Lysen mit Hofhündin Frida. Foto: Karin Riggelsen

Moderatorin Lene Beier bringt bei der 2018-Ausgabe der TV 2 Erfolgsserie „Landmand søger kærlighed“ die Liebe nach Nordschleswig – und zu Bauer Iversen. Mit Frau und Hof ist das Glück für den 32-Jährigen nun perfekt.

Martin Iversen und Natascha Schultz Lysen haben sich bei der TV-2-Erfolgsserie „Landmand søger kærlighed“ („Bauer sucht Frau“) kennengelernt. Bauer Iversen suchte eine Frau bei der TV-Fernsehproduktion 2018. Moderatorin Lene Beier brachte die Liebe nach Nordschleswig. Der 32-Jährige und die 28-Jährige sind seit Abschluss der Dreharbeiten im Juni 2018 ein Traumpaar. Sie leben seit dem 30. November  2018 in Beck bei Nustrup.

Er sagt, was er denkt

Martin Iversen wurde landesweit bekannt, als er vor laufender Kamera in der Reality-Soap Unmut äußerte über Frauen, die er zum ersten Date eingeladen hatte. Seiner Ansicht nach entsprach das Aussehen einiger Kandidatinnen nicht den Fotos, die sie ihrer Bewerbung beifügten. Iversen machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. Dass er trotzdem den großen Gewinn einstreichen konnte, wurde gegen Ende der aktuellen Staffel immer deutlicher.

Frau und Hof bekommen

Das vergangene Jahr stand für den jungen Mann unter einem günstigen Stern. Er bekam mit Natascha, die er liebevoll „Futte“ nennt, eine Partnerin, und ein weiterer Lebenstraum erfüllte sich für ihn.  Am 30. November 2018 zog das Paar von Alsleben bei Lügumkloster nach Beck, unweit von Nustrup. Iversen kaufte einen konventionellen Milchviehbetrieb mit 120 schwarzbunten Kühen und  genauso vielen Kälbern und Färsen. 
„Als der Verkäufer und ich uns einig wurden, ging alles sehr schnell“, erinnert sich Martin Iversen. Der junge Landwirt erwarb den Hof am Karl Schrøders Vej für einen „zweistelligen Millionenbetrag“.

Melkroboter als Gehilfen

67 Hektar Land nennt er nun sein eigen. Obwohl er die Bewirtschaftung der Felder einem Lohnunternehmen überlässt, hat er genug zu tun. Denn einen Mitarbeiter kann der Jungbauer sich vorerst nicht leisten. Zwei „Lely“-Melkroboter  geben den Kühen Bewegungsfreiheit im Offenstall mit Spalten und Matratzenaufbau. Auf den Feldern, die alle im Nahbereich liegen, werden Mais, Gras und Korn angebaut für Silagefütterung. Martin Iversen rechnet damit, dass er etwa 50 Prozent  „hausgemachtes“   Futter produzieren kann und den Rest des Futters dazukauft. Er setzt seine Milch bei der Molkerei Arla ab.

Martin Iversen bei seinen Kühen im Stall. Foto: Karin Riggelsen

Ringreiten mit Herzdame

Martin Iversen spielt seit seiner Kindheit mit dem Gedanken, sich selbstständig zu machen, obgleich er nicht auf einem Hof aufwuchs. Über seinen Onkel, der den landwirtschaftlichen Betrieb seines Großvaters mütterlicherseits bewirtschaftete, machte er sich mit dem Agrarwesen vertraut.

Nach dem Volksschulabschluss an der Kommunalschule in Lügumkloster und einem Jahr auf einer Nachschule beschloss er, den Beruf von der Pike auf an der Landwirtschaftsschule in Gravenstein zu erlernen. Als die Sendung  aufgezeichnet wurde, arbeitete er als Betriebsleiter auf einem Hof in Branderup und wohnte in Alsleben, wo er einen Resthof besitzt. Dort hatten auch seine  beiden Pferde, Hermann und Flemming, ihr Zuhause.

Martin Iversen ist enthusiastischer Ringreiter. Kurze Zeit nachdem Natascha Lysen Einzug hielt in Alsleben, leitete das Paar eine „Ringreiter-Odyssee“ durch Nordschleswig ein. Der jungen Frau gelang es nicht in der Saison 2018, den Ringreiter-Code zu knacken. „Gut Ding will Weile haben“, so Natascha, die zusehen musste, wie Martin bei einem Stechen in Ellum  die Königswürde davontrug.

Der Funke sprang über

Martin Iversen stellte,  als es darum ging, aus den 16 Bewerbungen, die ihm interessierte Kandidatinnen schickten,  seine fünf Favoritinnen auszuwählen, sofort  Natascha in den Fokus. Sie wiederum hatte sich von ihren Eltern und den beiden Schwestern zu der Kandidatur überreden lassen. „Zuerst habe ich mich dagegen gewehrt. Aber Martins Art zu lächeln gefiel mir auf Anhieb, als ich sein Präsentationsvideo sah. Deswegen  habe ich doch eine Bewerbung gepostet“, schmunzelt  die ausgebildete  Spediteurin.  Der Funke sprang über.  Martin kürte Natascha zu seiner „Herzdame“ und sie zog mitsamt Pferd „Maddi“ auf dem Resthof ein. 

Auf dem Hof in Beck ist auch Platz für die drei Pferde Hermann, Flemming und Maddi. Foto: Karin Riggelsen

Liebe auf Sparflamme

„Wir wollten unsere Beziehung nicht aus der Ferne testen, sondern gleich ausleben“, erklärt  Iversen. Bis zum Ende der letztjährigen Staffel im Herbst mussten die „Turteltauben“ ihre Liebe auf Sparflamme fahren. Sie hatten sich verpflichtet, nichts über ihr Glück in den sozialen Medien zu posten. „In unserem Nahbereich wussten alle Bescheid“, schmunzelt Natascha Lysen. 

Kurz bevor Natascha Lysen nach Nordschleswig kam, hatte sie ihre Wohnung in der Koldinger Innenstadt aufgegeben und war zu ihren Eltern nach Sjölund gezogen. „Mein Traum war es, einen Resthof zu kaufen für mich und ,Maddi’“, sagt Natascha Lysen. Nun habe sie einen  Hof bekommen mit allem Drum und Dran.

Obwohl die Kühe nicht in ihren ursprünglichen Zukunftsplänen vorkamen, fühlt sie sich sehr wohl in Beck und  hofft, dass sie bald eine Arbeit findet. „Ich bin nicht wählerisch“, betont sie. Dem  heimischen Dialekt des Landesteils stehe sie etwas fremd gegenüber. Martin Iversen hält an seinem  „Synnejysk“  fest.  Für  Natascha ist es nicht ganz leicht, Schritt zu halten, denn in Sjölund aufgewachsen, ist ihr dieser Dialekt nicht geläufig.

„Ich bin froh, dass wir inzwischen etwas dichter an meiner ursprünglichen Heimat leben“, so die junge Frau. Obwohl der Hof in der Einflugschneise des Luftwaffenstützpunktes Fighter Wing Skrydstrup liegt, hat das Paar keine Probleme mit etwaiger Lärmbelästigung. „Ich fühle mich hier auf dem Grundstück zu Hause“, erklärt der Bauer.

Einen Nenner finden

Die beiden haben  jahrelang ohne Partner gelebt, und es sei nicht immer leicht, alles auf einen Nenner zu bringen. Martin Iversen muss, wenn nicht rund um die Uhr, dann doch sehr viele Stunden am Stück  arbeiten. Da bleibt nicht viel Zeit  für gemeinsame Hobbys.  Die Renovierung des Wohnhauses steht auch auf der Liste der zu erledigenden Aufgaben.

Martin Iversen hatte Geld auf die hohe Kante  gelegt, um sich selbstständig machen zu können. „Unmittelbar nach  Abschluss der Dreharbeiten schien es mir so, als ob ich niemals Hofbesitzer werden würde. Ich sattelte dann kurzfristig um   und fing bei einem Hoch- und Tiefbauunternehmen an.  Bei der Arbeit freute ich mich über geregelte Arbeitszeiten. Einen Monat später war es dann doch so weit mit dem Kauf des Hofes“, grinst Iversen.

Natascha Lysen und Martin Iversen nehmen sich Zeit für einen kleinen Schnack im Stall. Foto: Karin Riggelsen

Kinderwunsch

Das Paar wünscht sich Nachwuchs. Es gibt jedoch Meinungsverschiedenheiten über die Größe der Kinderschar. Natascha Lysen möchte zwei Kinder, Martin Iversen indes träumt von einer  Großfamilie: „Ich könnte mir gut vorstellen, sieben Kinder aufwachsen zu sehen“, so der tatkräftige Bauer. Er spielt auch mit dem Gedanken, seinen Betrieb im Laufe  von etwa zehn Jahren auf 500 Kühe aufzustocken. Während ihm eine  standesamtliche Trauung vorschwebt, schwärmt sie von einer „Prinzessinnen-Hochzeit“. „Aber das würde derzeit unser Budget sprengen. Denn für mich gehören 300 Gäste und ein Kleid mit Tüll und Schleppe zu einem Hochzeitsfest dazu“, verrät  Natascha Lysen. 

„Es eilt ja nicht. Hauptsache, unsere Tiere sind gut versorgt“, sind sich Martin und Natascha einig.  Gedanken darüber, ob sein Hof zukunftsträchtig ist, macht sich Martin Iversen nicht: „Es gibt in jeder Branche Betriebe, die Konkurs anmelden müssen. Ich habe den Hof gekauft, weil ich an eine Zukunft in der Landwirtschaft glaube.“
Darauf, welche Kandidaten und Kandidatinnen Lene Beier bei der Staffel 2019 präsentiert, ist das Traumpaar gespannt: „Das werden wir ganz bestimmt verfolgen. Wir haben die Teilnahme positiv in Erinnerung“, sagt Natascha Lysen.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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