Dialektforscher

Die Nordschleswiger halten an „æ' sproch“ fest

Die Nordschleswiger halten an „æ' sproch“ fest

Die Nordschleswiger halten an „æ' sproch“ fest

cvt
Apenrade/Aabenraa
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Sønderjysk
Foto: cvt

Die Jugendlichen in Nordschleswig sprechen in weit größerem Maße noch ihren Heimatdialekt als junge Leute in anderen Teilen des Landes, zeigt eine neue Studie der Uni Kopenhagen.

Sønderjysk, Vendelbomål und Bornholmsk – drei Dialekte, die seit Generationen jeweils in Nordschleswig im dänisch-deutschen Grenzland, in Vendsyssel an der Nordspitze Jütlands und auf der Ostseeinsel Bornholm gesprochen werden. Doch während die Jugend in Vendsyssel und auf Bornholm zunehmend Hochdänisch spricht, halten viele Jugendliche in Nordschleswig die sprachliche Tradition am Leben.

Das zeigt eine neue Untersuchung des Instituts für nordische Studien und Sprachwissenschaft der Uni Kopenhagen, berichtet DR Syd.

Wissenschaftler haben die drei Dialekte in Bülderup-Bau in Nordschleswig, in Hirtshals in Vendsyssel und in Nexø auf Bornholm untersucht und dabei die Jugendlichen mit ihren Eltern und Großeltern verglichen. Das Ergebnis: Auf Bornholm sprechen die Jugendlichen fast dialektfrei, lediglich in sozialen Netzwerken oder aus Spaß nutzen sie noch Ausdrücke aus dem Bornolmischen. In Nordjütland ist es ähnlich, dort ist das Dänisch aber, so die Wissenschaftler, noch stärker vom Dialekt gefärbt.

Es sei, so Malene Monka von der Uni Kopenhagen zu DR Syd, vor allem der Kopenhagener Dialekt, der sich in Dänemark ausbreite und der inzwischen auch von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf Bornholm gesprochen werde. Das liege daran, dass diese zur Ausbildung vorzugsweise nach Kopenhagen ziehen.

Nordschleswiger Jugendliche sprechen die eigene Sprache noch

Anders die Nordschleswiger. In Bülderup-Bau werde auch heute noch von jungen Erwachsenen „æ“ statt „jeg“ und „it“ statt „ikke“ gesagt. In den Gesprächen mit den jungen Nordschleswigern habe sich gezeigt, dass, wenn die Jugendlichen statt Sønderjysk (Süderjütisch) Hochdänisch („Rigsdansk“) sprechen, sie von den Älteren zurechtgewiesen werden: Sprich doch mal ordentliches Dänisch!

Dies habe damit zu tun, dass der Dialekt im Grenzland ein Zusammengehörigkeitsgefühl schaffe, meint Monka. „Sehr viele der Jugendlichen, die wir untersucht haben, nutzen Sønderjysk sowohl mit Freunden als auch in der Schule. Um ein Teil der Gruppe sein zu können (...), muss man also den Dialekt sprechen. Für sie ist es eine lebendige Sprache. So spricht man eben“, berichtet die Sprachwissenschaftlerin.

Besonders die Geschichte des Landesteils spiele dabei eine Rolle und daraus folge das starke Empfinden, Teil einer Gruppe zu sein, die eine einzigartige Sprache habe.

 

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