Gesundheitswesen

Neue Wege in der Praxispolitik: „Wir müssen für Ärzte attraktiver sein“

Neue Wege in der Praxispolitik: „Wir müssen für Ärzte attraktiver sein“

Neue Wege in der Praxispolitik: „Wir müssen für Ärzte attraktiver sein“

Apenrade/Aabenraa
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Foto: dpa

Politiker von Radikale Venstre und Schleswigscher Partei wollen durch Regionsratspolitik die Ärzteansiedlung innovativer gestalten.

Was tun gegen den Ärztemangel in der Region? Wie wird Süddänemark gerade auch für junge Mediziner ein attraktiver Arbeitsort? Ein  Vorschlag von Regionsratskandidat Nils Sjøberg (Radikale Venstre):  Praxen unter mehreren Ärzten aufteilen. Mit diesem  Praxis-Sharing („Delepraksis“) habe man in Nordjütland bereits  sehr gute Erfahrungen gemacht, und auch sonst habe die Region Nordjütland Vorbildcharakter. Immer mehr frisch ausgebildete Ärzte wählen Nordjütland. „Alle 67 KBU-Verläufe („Klinische Basisausbildung“) an den drei nordjütischen Krankenhäusern und Allgemeinpraxen wurden belegt“, so Sjøberg, der dieses Erfolgsmodell auch in Süddänemark anwenden will. „Vier der fünf Ärzte vom Medizinstudium in Aalborg haben beschlossen, in der Region zu bleiben“, nennt er aktuelle Zahlen.

Durch das Aufteilen einer Praxis auf mehrere Ärzte würde der Druck auf den einzelnen Arzt verringert. „Auch finanziell macht das einen Unterschied“, so Sjøberg. Zudem  sei es für junge Ärzte entscheidend, Zugang zu Forschungsarbeit vor Ort zu haben. Die Schleswigsche Partei begrüßt den Vorschlag Sjøbergs – „wir unterstützen alles, was es den Ärzten einfacher macht, sich niederzulassen“, sagt Gösta Toft, Regionsratskandidat der SP.

Das eine sei es, mit dem  Modell der Teilpraxen oder Gesundheitshäuser neue attraktive Arbeitswirklichkeiten für Mediziner zu schaffen. Dazu gehöre auch der Zugang zu Forschung und Entwicklung.

Und: Die Mitversorgung des Partners sei eine Aufgabe, bei der die Region besser werden kann. „Wenn nur der eine Teil eine Arbeit kriegt, der andere aber nicht, bleibt es schwer, Ärzte in den Landesteil zu holen“, sagt Gösta Toft. Hier müsste die Zusammenarbeit  besser werden. „Wir müssen für Ärzte attraktiver sein.“
„In einigen Kommunen gibt es ja bereits Ansiedlungsberater, da kann der Kontakt zur Region aber noch  konkreter  werden“, so Toft. Nils  Sjøberg hofft, dass  die Region Süddänemark nach der  Wahl am Dienstag neue Wege geht – gerade bei den Teilpraxen. „Man sollte hier mit der Zeit gehen und   die Arbeitsbedingungen den Wünschen der nächsten Ärztegeneration anpassen“, so Sjøberg.

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