Gesundheit

Nein zur Flensburger Strahlentherapie: SP kämpft trotzdem weiter

Nein zur Flensburger Strahlentherapie: SP kämpft trotzdem weiter

Nein zur Flensburger Strahlentherapie: SP kämpft trotzdem weiter

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Apenrade/Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Region Süddänemark
Foto: Cornelius von Tiedemann

Der Regionsrat hat einen breiten Budgetvergleich ohne das grenzüberschreitende Angebot beschlossen. Regionschefin Lose macht DF-Mann Mathiasen keine Hoffnung. Die Schleswigsche Partei sammelt trotzdem weiter Unterschriften.

Für die nordschleswigschen Krebspatienten  will der Regionsrat in Vejle die Grenze nicht wieder öffnen: Auch zukünftig will man nicht für  Strahlentherapie in Flensburg zahlen. Das steht nach einem breiten Budgetvergleich im Roten Wurm in Vejle fest. Trotzdem wird die Schleswigsche Partei den Kampf für die Wiedereinführung des grenzüberschreitenden Angebotes nicht aufgeben und sammelt weiter Unterschriften.

Seit Donnerstag hat die SP-Aktion schon knapp 700 Unterschriften gebracht. Ziel sind 3.000 – denn so viele Patienten aus Nordschleswig  haben laut SP in den Jahren bis Anfang  2017 in Flensburg  Strahlentherapie bekommen.

„Wir kämpfen weiter“

„Wir kämpfen weiter“, so SP-Spitzenkandidat bei der Regionswahl, Gösta Toft, der über das Nein zu den Flensburger Strahlen nicht nur verwundert, sondern fast schon erbost ist: 

„Unsere Unterschriftenkampagne hat eine sehr  gute Rückmeldung bekommen. Wir müssen einfach weitermachen, denn es ist enttäuschend, dass der Regionsrat – trotz aller Wahlkampf-Beteuerungen  für eine Wiedereinführung – nun Nein sagt. Im Budget steht ansonsten so viel über ein gleichberechtigtes und zusammenhängendes Gesundheitswesen nah am Bürger etc.  Dies gilt aber offensichtlich nicht für die nordschleswigschen Krebspatienten, die durch die ganze Region transportiert werden müssen, um Therapie zu bekommen.“

Auch SP-Sekretärin Ruth Candussi stellt klar: „Jetzt erst recht. Das Nein ist sehr enttäuschend. Ich kann das gar nicht nachvollziehen. Es dreht sich gemessen am Milliarden-Regionsbudget um Kleingeld. Aber unsere Kampagne bekommt eine breite Unterstützung – wir machen weiter.“

Mathiasen hofft auf Versprechen

Der Fraktionsvorsitzende der Dänischen Volkspartei im Regionsrat, Thies Mathiasen, hat sich in den Budgetverhandlungen für die Flensburger Strahlen starkgemacht und meint, dass  noch nichts verloren ist: „Mir ist versprochen worden, dass wir die Sache noch einmal untersuchen – auch um zu sehen, ob man Retourleistungen bekommen kann von deutscher Seite. Dies konnte ich nicht mit  in den Budgetvergleich  bekommen, aber  ganz aufgegeben habe ich noch nicht.“

Regionsvorsitzende Stephanie Lose (V) kann der Auslegung des DF-Mannes nicht folgen: „Nein, das erkenne ich nicht wieder. Wir haben das Thema erörtert, aber eine breite Mehrheit ist sich einig, dass das Angebot nicht neu geöffnet wird. Ich weiß also nicht, worauf Thies Mathiasen sich da bezieht.“

Auch der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses der Region, Sozialdemokrat Poul-Erik Svendsen, macht klar, dass die  grenzüberschreitende Strahlenbehandlung in Kooperation mit dem St. Franziskus Krankenhaus in Flensburg vom Tisch ist. „Wir bleiben dabei, dass es in unseren Bestrahlungsabteilungen in Vejle und Odense genügend Kapazitäten gibt, die wir ausnutzen wollen und sollen. Wenn wir das nicht tun, unterhöhlen wir unsere eigenen Angebote. Denn solche Spezialabteilungen müssen ausgelastet sein, damit sie Sinn ergeben“, so Svendsen, der mit dem Budget „wunschlos glücklich“ ist. 

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