Landwirtschaft

LHN macht erstmals in zehn Jahren Minus: „Kein Grund zur Sorge“

LHN macht erstmals in zehn Jahren Minus: „Kein Grund zur Sorge“

LHN macht erstmals in zehn Jahren Minus: „Kein Grund zur Sorge“

Tingleff/Tinglev
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Volles Haus bei der Hauptversammlung des LHN in Tingleff. Foto: Gwyn Nissen

Der Landwirtschaftliche Hauptverein für Nordschleswig hat Schulden getilgt und massiv in IT investiert.

Der Landwirtschaftliche Hauptverein für Nordschleswig (LHN) hat am Dienstagabend  erstmals seit zehn Jahren einen Unterschuss präsentiert. Das Jahresergebnis 2017 schließt mit einem Minus von 163.000 Kronen ab – macht den Landwirten allerdings keine Sorgen.

„Wir haben in den vergangenen zwei Jahren zunehmend in die IT-Entwicklung des LHN investiert – jährlich über 600.000 Kronen – und 2017 haben wir darüber hinaus noch Kredite in Höhe von 1,2 Millionen Kronen getilgt“, erklärte LHN-Direktor Tage Hansen. Außerdem hat der LHN weiterhin vier Millionen Kronen Eigenkapital – ist also ein solides Unternehmen.

„Heute sind wir  weniger Mitarbeiter als vor zehn Jahren, schaffen allerdings einen höheren Umsatz von nun insgesamt 20 Millionen Kronen“, sagte Tage Hansen zu den Zahlen.

Neuer Aufschwung für die Bio-Produzenten

Er freut sich darüber, dass die Zahl der Konkurse in der Landwirtschaft generell gesunken ist, und dass der LHN in den vergangenen Jahren einen Zugang von Junglandwirten hat, die den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt haben.

Auch die Ökologie erlebt einen erneuten Aufschwung: 2016 und 2017 hat der LHN für jeweils 15 Betriebe Berechnungen gemacht, welche Konsequenzen eine Umstellung  auf Ökologie haben könne. In diesem Jahr rechnet der LHN mit weiteren 16, 17 Höfen – „das Interesse ist wegen der Marktlage und -Nachfrage steigend“, stellt Tage Hansen fest.

Schnelle Umstellung

In seinem Ausblick auf das neue Jahr machte der LHN-Direktor die Landwirte darauf aufmerksam, dass die Bereitschaft, sich auf die aktuelle Lage schnell umstellen zu können, alles entscheidend sei. Das gelte unter anderem für die Forderungen der Verbraucher, aber  man müsse auch auf  neue politische Signale reagieren können – seien es neue nationale oder EU-Regeln: „Der Kampf um die Umwelt, um das Klima und den Tierschutz geht weiter    – darauf müssen wir uns einstellen“, sagt Tage Hansen.

Der LHN-Vorsitzende Jørgen Popp Petersen hatte zuvor einen Teil seines Jahresberichtes (wir berichteten) dazu genutzt, sich Gedanken über die Kommunikation mit den Verbrauchern, Politikern und Gegnern zu  machen. „Es gibt so viele um uns herum, die eine andere Tagesordnung haben als wir, und die der Landwirtschaft die Schuld für alle entstehenden Probleme geben“, sagte Popp unter anderem in der Aussprache.

Wolfgang Stapelfeldt vom Kreisbauernverband Südtondern sagte, die Probleme in Dänemark seien die gleichen  wie in Deutschland: „Wir sind viel zu weit von den Verbrauchern entfernt, und unsere Botschaften kommen in den Großstädten nicht mehr an. Deshalb machen wir etwas dagegen: Wir treten massiv in den sozialen Medien auf und versuchen, dadurch wieder die Meinungsherrschaft für uns zu gewinnen.  Jeder Landwirt kann dazu beitragen, sich und die Kollegen positiv darzustellen: Ihr habt alle ein Handy in der Tasche. Macht ein Video und stellt es ins Netz. Wir müssen mehr Druck für unsere eigene Sache machen, sagte Stapelfeldt und erntete dafür Beifall.

Popp wiedergewählt

Bei den Wahlen auf der Hauptversammlung wurde Jørgen Popp Petersen als Vorsitzender des LHN wiedergewählt. Uwe Matzen macht außerdem im Vorstand weiter, während Jan David neu im Gremium ist.

 

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