Geheimer Bericht

Kuratoren: Die Region hätte Bios schon viel früher vor die Tür setzen können

Kuratoren: Die Region hätte Bios schon viel früher vor die Tür setzen können

Kuratoren: Die Region hätte Bios schon viel früher vor die Tür setzen können

Vejle
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Foto: Scanpix

Die Kuratoren kommen zu dem Ergebnis, dass die Vertragsbrüche bereits Monate vor dem Konkurs so groß waren, dass der Vertrag hätte gekündigt werden können. Der Vorsitzende des prähospitalen Ausschusses der Region Süddänemark widerspricht.

Die Region Dänemark hätte nicht erst bis zum Konkurs von Bios warten müssen, um das immer wieder für Krisen und Skandale sorgende Ambulanzunternehmen hinauszuwerfen. So die Bewertung der Kuratoren des Bios-Falles in einem geheimen Bericht, der Danmarks Radio und Avisen Danmark vorliegt.

Der Bericht wurde angefertigt, um zu klären, ob die Region Forderungen an Bios geltend machen kann, bei denen es um rund 42 Millionen Kronen an Löhnen und Urlaubsgeldern für frühere Bios-Mitarbeiter geht.

Die Kuratoren kommen zu dem Ergebnis, dass die Vertragsverletzungen des niederländischen Ambulanzunternehmens so groß waren, dass die Region Süddänemark sie bereits einige Monate vor dem Konkurs hätte vor die Tür setzen können. Bereits direkt nach der Übernahme der Ambulanzfahrten am 1. September 2015 hatte Bios massive Probleme, ausreichend Personal für den Betrieb der Rettungswagen bereitzustellen. Ein Zustand, der sich bis ins Jahr 2016 hinzog, die finanzielle Lage des Unternehmens immer weiter verschärfte und im Juli 2016 schließlich zum Konkurs führte.

Thyge Nielsen (Venstre), Vorsitzender des prähospitalen Ausschusses der Region Süddänemark, ist jedoch nicht der Meinung, dass die Region den Vertrag früher hätte auflösen und so das dramatische Nachspiel hätte verhindern können. „Nach Einschätzung unserer Juristen hätten wir den Vertrag nicht aufheben können. Wir haben unsere Anwälte gefragt, ob dies möglich ist. Bis zuletzt war die Einschätzung, dass es keine juristische Grundlage für eine Kündigung des Vertrages gibt. Hätten wir dies getan, wäre die Gefahr groß gewesen, dass wir aufgrund unberechtigten Vertragbruches einen viel größeren Erstattungsfall am Hals gehabt hätten“, so Thyge Nielsen zu Danmarks Radio.

 

 

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