Deutsche Minderheit

Knivsberg-Führungen: Die Geschichte der Volksgruppe und ihr Umgang damit

Knivsberg-Führungen: Die Geschichte der Volksgruppe und ihr Umgang damit

Über die Geschichte der Volksgruppe und ihren Umgang damit

Florian Schaaf
Florian Schaaf
Knivsberg /Knivsbjerg  
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Der Knivsberg ist das kulturelle Zentrum der Minderheit. Foto: Karin Riggelsen

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Wie sieht es eigentlich auf dem Knivsberg aus, und welche Geschichte steht dahinter? Erneut organisieren BDN und DJN Führungen durch das Zentrum der Minderheit. Das spricht mittlerweile auch die dänische Mehrheit an – unter anderem durch das zweisprachige Autobahnschild.

Der Knivsberg ist der höchste Punkt Nordschleswigs und hat eine große Bedeutung für die deutsche Minderheit in Dänemark.

In dem Gebiet befindet sich unter anderem die „Bildungsstätte Knivsberg“, das kulturelle Zentrum der Minderheit. Einmal im Jahr wird hier das Knivsbergfest, das größte Volksfest der deutschen Minderheit, ausgerichtet. Darüber hinaus steht auf dem Berg etwa ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs.

 

Führungen auf dem Knivsberg

Auch wenn die Umgebung immer offen für Besucherinnen und Besucher war, kamen selten Menschen aus der dänischen Mehrheitsgesellschaft; die deutsche Minderheit hatte auch nie explizit eingeladen.

Das hat sich vor ein paar Jahren geändert: Mittlerweile organisieren der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) und der Deutsche Jugendverband für Nordschleswig (DJN) Führungen über den Berg – anfänglich rein auf Dänisch, mittlerweile auch auf Deutsch. Letzteres ist besonders für deutsche Zugezogene relevant.

Die Führungen finden meist im Herbst und Frühling statt, im Durchschnitt einmal die Woche. Möglich ist grundsätzlich auch, individuell Führungen zu buchen.

Die Führungen waren von Anfang an ein Riesenerfolg.

Harro Hallmann, Kommunikationschef des BDN

 

Auch bei der dänischen Mehrheit von Interesse

 

„Die Führungen waren von Anfang an ein Riesenerfolg“, erzählt Harro Hallmann, Kommunikationschef des BDN, und erklärt: „Unsere ersten Führungen mussten wir nicht nur doppelt machen, sondern drei- oder viermal.“ So groß sei das Interesse gewesen.

Besonders von dänischer Seite sei das Interesse groß, oft von älteren Menschen. „Viele sind zum Beispiel 40 Jahre lang auf dem Weg zur Arbeit am Knivsberg vorbeigefahren und wollen sich das jetzt mal anschauen“, erläutert Hallmann. Dabei seien die Besuchenden oftmals sehr überrascht, wie spannend und schön das Gelände ist.

 

Die Mehrheit erreichen: Gar nicht so einfach

„Die dänische Mehrheit zu erreichen, ist eine große Herausforderung“, findet der Kommunikationschef. Der BDN schaltet Anzeigen in verschiedenen Wochenzeitungen, einige Menschen würden auch über Facebook erreicht.

„Einen überraschend großen Effekt“ habe auch das zweisprachige Autobahnschild. Mit einem Bild und den Worten „Knivsbjerg/Knivsberg“ macht dieses auf das Gelände aufmerksam.

„An den Wochenenden sind immer wieder Leute da, die über das Schild hergefunden haben“, folgert Hallmann. Auch ohne eine Führung sei es mit den Schildern auf dem Berg möglich, sich gut zu informieren.

Das Autobahnschild sei ein wichtiges Symbol, insbesondere durch seine Zweisprachigkeit.

Das zweisprachige Knivsberg-Autobahnschild Foto: Aabenraa Kommune

 

Das kann erwartet werden

 

Geleitet werden die Führungen von sieben bis acht verschiedenen Leuten. „Jeder hat da seinen eigenen Stil, aber das Wichtigste zeigen alle.“

Zum Wichtigsten gehören dabei das Michael-Jebsen-Haus, die Mulde, die Bildungsstätte, das Haus Knivsberg und die Gedenkstätte.

„Mir persönlich geht es besonders um die Geschichte der Minderheit und ihren Umgang damit“, so Harro Hallmann. Als Beispiel führt er die Umbenennung der Gedenkstätte an.

 

Anmeldungen notwendig

Führungen finden in diesem Jahr an mehreren Wochenenden im August und September statt. Eine Teilnahme kostet 50 Kronen pro Person.

Eine Anmeldung ist bis spätestens Donnerstag vor der jeweiligen Führung nötig. Geschehen kann dies entweder telefonisch unter der Nummer +45 7469 8819 oder per E-Mail an info@knivsberg.dk.

 

 

Führungen auf dem Knivsberg

Sonnabend, 20. August, 10 bis 11 Uhr

Sonnabend, 10. September, 10 bis 11 Uhr

Sonnabend, 24. September, 10 bis 11 Uhr

Sonnabend, 8. Oktober, 10 bis 11 Uhr

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