Deutsche Minderheit
Günstig, zentral und ruhig: Knud wohnt im Studierendenwohnheim Odense
Günstig, zentral und ruhig: Knud wohnt im Studierendenwohnheim Odense
Knuds Leben im Studierendenwohnheim Odense
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Studierendenwohnheim, Internat oder WG: Das Zusammenleben in der Minderheit sieht ganz unterschiedlich aus. „Der Nordschleswiger“ hat die verschiedenen Einrichtungen besucht und stellt diese in einer kleinen Serie vor. In diesem Teil erzählt Knud Sønderbek aus Apenrade über sein WG-Leben im Studierendenwohnheim Odense.
Vor knapp 60 Jahren, 1961, gründete der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) das erste deutsche Kollegium – damals in Hellerup bei Kopenhagen. Es folgte eins in Aarhus und in Odense.
Das Ziel war, jungen Menschen eine günstige Bleibe mit netter Gemeinschaft für ihre Studienzeit zu bieten.
Auch heute noch gibt es die Kollegien der deutschen Minderheit. Doch wer lebt eigentlich darin und wie läuft das WG-Leben ab? „Der Nordschleswiger“ hat vorbeigeschaut.
Das Kollegium in Odense hat fünf Schlafzimmer, zwei Badezimmer, große Gemeinschaftsräume und einen riesigen Garten.
Der Tipp kam von Mama
„Ich wohne hier seit Februar dieses Jahres und studiere im fünften Semester Physiotherapie“, erzählt Knud Sønderbek. Bevor er in die WG zog, hatte er allein in einer Wohnung gelebt. „Dann bin ich durch meine Mutter, die am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig arbeitet, auf dieses Studierendenwohnheim gestoßen“, erklärt Knud.
Obwohl das Haus fünf Schlafzimmer besitzt, leben derzeit nur vier Personen in der WG. „Viele wissen gar nicht, dass es die Möglichkeit gibt, hier zu wohnen“, so der Student, der ohne die Hilfe seiner Mutter auch nichts über das Kollegium wüsste.
Die erste WG
Knud wohnt zum ersten Mal in einer WG und erzählt: „Das Zusammenleben läuft recht gut. Es wird zum Beispiel immer abgesprochen, wenn jemand Besuch bekommt.“
Auch das erste Mal Zusammenleben mit Fremden war keine Herausforderung: „Ich habe die Leute davor noch nicht gekannt, aber das war kein Problem. Die erste Woche war ich sogar allein im Haus“, so Knud. Schuld daran waren die Ferien und dass seine Mitbewohnerin Lea Nebrich momentan einen Auslandsaufenthalt in Mexiko verbringt.
Die Gemeinschaftsräume
Zwei Badezimmer, eine Küche, ein Wohnzimmer, ein Esszimmer und ein riesiger Garten mit großer Terrasse und Grill: Die Bewohnerinnen und Bewohner des Kollegiums haben viele Aufenthaltsmöglichkeiten und Platz im Alltag.
Das Wohnzimmer
Im großen und hellen Wohnzimmer stehen zwei Sofas und ein Fernseher. Der Raum lädt zum Filmschauen und zu gemütlichen Abenden ein.
Das Esszimmer
Fünf Leute, zehn Sessel: Das Esszimmer liegt zwischen dem Wohnzimmer und der Terrasse. Hier ist genug Platz für Besuche, Geburtstagsfeiern oder einem einfachen WG-Essen.
In der Kommode des Esszimmers versteckt sich ein kleiner Schatz der Vergangenheit: ein Fotoalbum früherer Bewohnerinnen und Bewohner. Vom Einzug bis hin zu den gemeinsamen Feiern. Das Album zeigt das Leben der ersten WG von vor rund 30 Jahren.
Der große Garten
Weil sich das Gras nicht von selbst mäht, rotiert die Gartenarbeit zwischen den Studierenden. „Wir wechseln uns einfach immer ab. Es funktioniert so gut, wie auch das Putzen“, so Knud.
Nur Vorteile
„Das Haus hat alles, was man braucht und die Zimmer sind groß. Außerdem ist das Wohnen hier sehr günstig, alle Nebenkosten sind bereits im Preis inbegriffen“, so der Student.
Nicht nur die Ausstattung und der Preis, auch die Lage ist für den Studenten ideal: „Es ist ruhig, aber auch gleichzeitig dicht an der Stadt – es sind etwa zwei Kilometer ins Zentrum und zwei Kilometer zur Fachhochschule“, meint Knud.
Die Zimmer
Die fünf Schlafzimmer sind hell und beim Einzug unmöbliert. Zwei Zimmer sind im Untergeschoss, die restlichen drei im ersten Stock. Die Miete ist abhängig von der Größe des Raumes. Knud hat besonders viele Pflanzen in seinem Zimmer. Seine Mitbewohnerin Lea wohnt im Untergeschoss in einem der größten Räume.
WG-Leben und Freizeit
Stress im Bad oder in der Küche gibt es im Alltag laut Knud nicht, da er immer früher als die anderen aufstehen muss. „Die anderen stehen erst auf, wenn ich schon außer Haus bin“, so Knud.
Nach dem Unterricht und am Wochenende unternimmt die WG ab und zu etwas miteinander.
„Im Juni haben wir ein großes Sommerfest gemacht. Unser Haus ist sehr groß und wir haben Platz für viele Leute“, erzählt der 22-Jährige.
Spannende Aussichten
Demnächst zieht ein Mitbewohner aus der WG mit seiner Freundin zusammen, und vor Kurzem ist eine neue Person ins Kollegium gezogen. „Das Leben hier wird sich bald verändern, weil neue Leute einziehen“, so Knud.
Und so bleibt das Studentinnen- und Studentenleben spannend.