Wassermangel

Freud und Leid für Landwirte

Freud und Leid für Landwirte

Freud und Leid für Landwirte

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
In Trockenphasen ist eine Bewässerung von Anbauflächen eine wichtige Maßnahme. Foto: Karin Riggelsen

Die Landwirte sehen mit gemischten Gefühlen auf die kommenden Wochen. Während die Schweinebauern sich über steigende Nachfrage aus China freuen, müssen andere ihre Felder schon vor Ostern künstlich bewässern.

Wer in diesen Tagen durch Nordschleswig fährt, kann auf einigen Feldern große Wasserfontänen sehen, die aus mobilen Bewässerungsanlagen weit über das erste Grün regnen. Gefühlt hat es doch den ganzen März und April so viel Niederschlag gegeben, dass so eine Aktion nicht nötig sein sollte – könnte man meinen. Das sei jedoch nicht so, sagt Pflanzenzuchtexperte Hans Henrik Post vom Landwirtschaftlichen Hauptverein für Nordschleswig (LHN). „Wir hatten in den vergangenen Wochen kaum noch Regen und viel Wind. Dadurch trocknen die Böden aus. Das gilt vor allem für die obersten Erdschichten. Und vor allem das Wintergetreide, der Raps und das Gras benötigen zurzeit viel Wasser, um zu wachsen“, erklärt Post die Feldbewässerungen. 

Genauer Blick auf die Wettervorhersage

Auf die Wettervorhersagen für die Ostertage schaut Post – und mit ihm die Pflanzenlandwirte im Land – mit Sorge, denn die sagt Temperaturen bis fast 20 Grad und viel Sonne voraus. „Wenn sich das bestätigt, werden viele Bauern nach Ostern künstlich bewässern müssen“, so der Pflanzenexperte.

Gedanken machen sich auch die Milchbauern, denn die Futterlager sind wegen des heißen Sommers im vergangenen Jahr nicht ausreichend gefüllt und müssten dringend mit frischem Gras ergänzt werden. Doch das wächst bei den derzeitigen Witterungsverhältnissen nicht. Auch auf den Grasflächen muss deshalb schon heute bewässert werden, „und das wird sich fortsetzen, wenn wir keinen Regen bekommen“, meint Post, der bei ähnlichen Verhältnissen einen Futtermangel voraussieht. 

Anfang Mai sollte der Grasschnitt erfolgen. Der könnte sich bei Regenmangel jedoch verschieben, und das könnte für einige Viehzüchter Engpässe bei der Futterversorgung bedeuten. 

Schweineproduzenten und Schlachtereien mit Absatzhoch

Für die Schweineproduzenten im Land sieht der Absatzhimmel allerdings derzeit rosig aus, denn durch die Afrikanische Schweinepest, die in China grassiert, ist die Nachfrage nach Schweinefleisch auf dem dortigen Markt riesig. „Der Preis für Schweine ist derzeit sehr hoch, und die Produzenten sind zufrieden mit der Lage", berichtet Hans Henrik Post über die Schweinelandwirte in Nordschleswig. Wie Danmarks Radio (DR) berichtet, werden in Schlachtereien wie Danish Crown und in einigen Häfen deshalb Überstunden gemacht, um der Nachfrage Herr zu werden. Auch für die Ostertage werden viele Mitarbeiter – unter anderem in der Blanser Schlachterei – Extraschichten schieben, heißt es in einer Pressemitteilung von Danish Crown.

Mehr lesen

Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Die Bonus-Milliarden für die Minkzuchten sind eine Farce“

Leserbrief

Meinung
Jan Køpke Christensen
„Faste mindre teams vil hjælpe, men der skal holdes øje med kommunerne“