Landwirtschaft

Förderung junger Bäuerinnen und Bauern: „Gut, aber reicht nicht“

Förderung junger Bäuerinnen und Bauern: „Gut, aber reicht nicht“

Landwirtschaftsförderung: „Gut, aber reicht nicht“

Tingleff/Tinglev
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Ein landwirtschaftlicher Betrieb kostet viel Geld. Eine Förderung für Jungunternehmende des Staates soll jungen Bäuerinnen und Bauern beim Erwerb helfen (Symbolfoto). Foto: Karin Riggelsen

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Das Landwirtschaftsministerium freut sich über die große Nachfrage an der Förderung für Jungunternehmende in der Landwirtschaft. Für Poul Hedegaard, Geschäftsführer des LHN, ist sie aber nur der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein.

Laut einer Mitteilung des Landwirtschaftsministeriums ist das Interesse an der Gründungshilfe für junge Landwirtinnen und Landwirte (Etableringsstøtte til unge landbrugere) ein großer Erfolg, was den zuständigen Minister Jacob Jensen (Venstre) freut. 

Insgesamt beantragten die Existenzgründenden in der Landwirtschaft nach Angabe des Ministeriums 234 Millionen Kronen, was 41 Millionen Kronen mehr sind, als die bisher zur Verfügung gestellte Summe. Nun will der Minister dieses Volumen erhöhen, indem abgesetzte Gelder für 2026 vorgezogen werden. 

Weniger Hürden

Das Ministerium hatte nach eigenen Worten die Hürden herabgesetzt, eine solche Förderung zu erhalten. Die Anforderung, eine relevante Ausbildung nachweisen zu können, wurde fallen gelassen. Nun kann Erfahrung und nicht nur Ausbildung angeführt werden, um eine Förderung zu erhalten.

Für Poul Hedegaard, Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig (LHN), ist das gestiegene Interesse an der Förderung kein Hinweis darauf, dass mehr junge Leute die Landwirtschaft als Zukunftsberuf sehen. „Es sind nicht mehr Leute geworden“, so Hedegaard. Er sagt weiter:  „Es gab einen Rückstand, was die Förderung anbelangt, der wird nun aufgeholt.“ 

Einige Jahre lang sei eine Gründungsförderung nicht möglich gewesen, so Hedegaard, die Finanzierung eines Betriebes hätten die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer auf andere Weise tätigen müssen. 

Förderung zu niedrig

Die Förderung sei zwar gut und richtig, aber zu niedrig, so Hedegaard. Das Ministerium gibt den maximalen Betrag mit 100.000 Euro an, also ungefähr 745.000 Kronen. „Ein kleinerer landwirtschaftlicher Betrieb kostet aber 25 bis 30 Millionen Kronen“, rechnet Hedegaard vor. Ihm machen die hohen Zinsen Sorgen, die ein Jungunternehmer für einen Kredit derzeit zahlen muss. „10 Prozent sind einfach zu viel. Es wäre wünschenswert, wenn die Zinsen auf Kredite niedriger wären“, so Hedegaard.

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