Neujahrstagung

Es gibt viel zu tun: Feiern wir gemeinsam 2020

Es gibt viel zu tun: Feiern wir gemeinsam 2020

Es gibt viel zu tun: Feiern wir gemeinsam 2020

Nordschleswig/Sankelmark
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Bei der Sankelmark-Tagung der Minderheit bleibt viel Zeit für Gespräche. Foto: Karin Riggelsen

Die deutsche Minderheit in Nordschleswig hält ihre traditionelle Neujahrstagung in Sankelmark ab. Dass der Hauptvorsitzende und der Generalsekretär des Bundes Deutscher Nordschleswiger zwischenzeitlich abreisen mussten, hatte ganz besondere Gründe.

Volles Haus in der Akademie Sankelmark: Die Neujahrstagung der deutschen Minderheit in Nordschleswig hat Freitag begonnen – mit geschichtlichen und politischen Vorträgen, kulturellem Programm und vor allem viel „hygge“ und Wiedersehen mit alten Weggefährten.

Zu Beginn der Veranstaltung, die am späten Sonnabend mit der nordschleswigschen Kabarett-Gruppe „Heimatmuseum" endet, sagte der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger – der Dachorganisation der deutschen Minderheit in Dänemark – Hinrich Jürgensen, man möge sich an Peter Meyer aus Hadersleben ein Beispiel nehmen. Der wurde am Freitag nämlich 80, wollte sich die Neujahrstagung deswegen aber nicht entgehen lassen. Dafür gab es von der Versammlung ein Ständchen und vom Vorsitzenden eine Schachtel Schokolade.

Schulrätin Anke Tästensen hatte eine Frage an das Folketingsmitglied Jesper Petersen – im Hintergrund ihr Sohn Lasse Tästensen, Abteilungsleiter des Deutschen Jugendverbands für Nordschleswig. Foto: Karin Riggelsen

BDN-Quartett musste abreisen

Der Vorsitzende musste übrigens gleich nach dem Vortrag von Folketingsmitglied Jesper Petersen (Fraktionssprecher der Sozialdemokraten) Sankelmark verlassen – und er nahm den BDN-Genereralsekretär Uwe Jessen gleich mit. Ein Novum in der Geschichte der Neujahrstagung.

Der Abflug hatte aber einen Grund: Jürgensen, Jessen sowie Museumsleiter Hauke Grella und die Vorsitzende des Deutschen Museums, Ilse Friis, waren alle ins Sonderburger Schloss eingeladen, wo sie gemeinsam mit Prinzessin Benedikte an der Eröffnung der 1920-2020-Ausstellung teilnehmen.  

„Dort müssen wir einfach als Minderheit vertreten sein“, sagte Hinrich Jürgensen vor der Abfahrt. Am Nachmittag kehrt die kleine Delegation dann wieder nach Sankelmark zurück.

Ein weiteres Novum: Die Neujahrstagung findet in diesem Jahr am dritten Januar-Wochenende – also eine Woche später statt. Grund: Am vergangenen Wochenende waren viele Minderheiten-Vertreter in Kopenhagen zur königlichen Gala zum „Genforenings"-Auftakt eingeladen.

 

Schüler des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig nahmen auch in diesem Jahr an der Neujahrstagung der deutschen Minderheit in Sankelmark teil. Foto: Karin Riggelsen

Ein Jahr voller Feiern

Am Donnerstagabend nahmen Vertreter der deutschen Minderheit bereits am Neujahrsempfang des Grenzvereins in Sankelmark teil. Hier sprach Hinrich Jürgensen ein Grußwort an die etwa 200 Gäste.

Es stehe laut Jürgensen 2020 viel an: Die Dänen feiern „Genforeningen“, also ihre Wiedervereinigung, die deutsche Minderheit ihr 100-jähriges Bestehen, der Bund Deutscher Nordschleswiger und der Deutsche Schul- und Sprachverein für Nordschleswig ihre Jubiläen zum 75-jährigen Bestehen, und auch die Schleswigsche Partei blicke auf 100 Jahre zurück. Außerdem werde das neue Deutsche Museum in Sonderburg eingeweiht.

 „Als ich vor vier Jahren in Berlin darauf aufmerksam machte, dass Dänemark 2020 ,Genforening‘ feiern würde, wurde mir hinter vorgehaltener Hand gesagt: Deutschland feiert seine Niederlagen nicht. Meine Antwort war: Braucht ihr auch nicht. Es gibt genug andere Gründe zu feiern, vor allem die friedliche Grenzziehung. Wenn wir heute sehen, was sowohl nördlich als auch südlich der Grenze passiert, ist das schon beeindruckend“, sagte Jürgensen.

 

Ein guter Beginn für die Minderheit

Die deutsche Minderheit sei in den ersten Wochen von 2020 bereits „gut  weggekommen“: „Sowohl in den Neujahrsgrüßen der dänischen Königin und der Staatsministerin als auch vom schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten  sind wir für unsere Arbeit gelobt worden. Auch die Galaveranstaltung am vergangenen Wochenende in Kopenhagen war ein voller Erfolg. Das darf gerne so weitergehen“, sagte Hinrich Jürgensen. Er sei sich sicher: „2020 wird ein Jahr mit vielen schönen Feiern und mit sehr viel Arbeit verbunden.“

Bei der Neujahrstagung bleibt auch Zeit, sich die Austellung von Heinz Teufel anzusehen. Foto: Karin Riggelsen
Professor Steen Bo Frandsen von der Süddänischen Universität berichtete über Genforeningen – die Grenzziehung 1920 im deutsch-dänischen Grenzland – aus dänischer Sicht. Foto: Karin Riggelsen
Das Folketingsmitglied Jesper Petersen (Soz.) – im Hintergrund – berichtete über die aktuelle dänische Politik. Foto: Karin Riggelsen
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