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Deutsche Minderheit arbeitet von zu Hause – soweit wie möglich

Deutsche Minderheit arbeitet von zu Hause – soweit wie möglich

Deutsche Minderheit arbeitet von zu Hause

Apenrade/Aabenraa
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Homeoffice, Versammlungsverbot von mehr als 50 Personen und die Empfehlung, soziale Kontakte einzuschränken gehören zu den verschärften Corona-Maßnahmen, die bis Anfang Oktober gelten. Foto: Unsplash/Andrew Neel

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Durch die neuen Corona-Restriktionen ändert sich der Alltag in den Institutionen der Minderheit erneut. Probleme bereiten vor allem die Veranstaltungsabsagen.

„Wer zu Hause arbeiten kann, sollte dies tun“, lautete die Aufforderung der Staatsministerin am Freitag. Der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) hat daraufhin beschlossen, dass die Mitarbeiter im größtmöglichen Umfang von zu Hause arbeiten sollen. Besprechungen, auch mit externen Gästen, die nicht oder nur schwer aufschiebbar sind, können stattfinden.

Mitarbeiter in Mehr-Personenbüros sprechen sich ab und arbeiten, soweit möglich, abwechselnd von zu Hause. Der BDN-Generalsekretär, Uwe Jessen betont, dass es sich dieses Mal um freiwillige Richtlinien handelt, die allerdings als starke Aufforderung formuliert sind.

Des Weiteren müssen sich Gäste, die ins Haus Nordschleswig und ins Medienhaus kommen, anmelden. Auch beim „Nordschleswiger“ sind die Mitarbeiter wieder zu großen Teilen ins Homeoffice zurückgekehrt.

Büchereidirektorin: „Wir nehmen es, wie es kommt“

Im Alltag der deutschen Büchereien ändert sich unmittelbar erst einmal nichts, berichtet Büchereidirektorin Claudia Knauer. „Wir haben weiterhin geöffnet und auch unser Bücherbus fährt durch Nordschleswig. Wer im Homeoffice arbeiten kann, tut dies. Das ist bei uns allerdings nur eingeschränkt möglich.“ Weiterhin wird in den deutschen Büchereien Abstand gehalten und desinfiziert. Die Mitarbeiter sitzen am Empfang hinter Plexiglasscheiben. Auch kleinere Veranstaltungen werden weiterhin durchgeführt, erklärt Knauer. „Wir nehmen es, wie es kommt. Wir hoffen aber sehr, dass wir um eine zweite Schließung herumkommen.“

Auch auf dem Knivsberg wird sich der Arbeitsalltag aufgrund der neuen Maßnahmen kaum verändern. „Auf dem Knivsberg brauchen wir die Mitarbeiter vor Ort, dort ist es nicht sinnvoll im Homeoffice zu arbeiten. Aber wir stellen sicher, dass die Mitarbeiter nicht mehr zu zweit in einem Büro sitzen“, erklärt Lasse Tästensen, Abteilungsleiter des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig. Auch die Sportlehrer können wie gewohnt ihrer Arbeit nachgehen.

Absagen als Problem für Knivsberg und Haus Quickborn

Vom Jugendverband organisierte Veranstaltungen mussten nicht abgesagt werden, allerdings berichtet Tästensen von Veranstaltungsabsagen, die mit über 50 Personen auf dem Knivsberg geplant waren. „Die Leute sind verunsichert, wie es nun weitergeht“, so der Abteilungsleiter, der befürchtet, dass Veranstaltungen auf lange Sicht abgesagt werden. Er selbst blicke aber optimistisch in die Zukunft: „Wir stellen uns auf alles ein und halten uns weiterhin an die Richtlinien.“

Beim Sozialdienst der deutschen Minderheit in Nordschleswig arbeiten die Mitarbeiter abwechselnd im Homeoffice. „Und die Familienberaterinnen sind mit Maske und Desinfektionsmittel vor allem draußen im Einsatz“, berichtet Hans Grundt, Abteilunsgleiter des Sozialdienstes.

Durch die neuen Corona-Maßnahmen wurden im Haus Quickborn bereits jetzt Veranstaltungen für November und Dezember mit über 50 Teilnehmern abgesagt. „Das finde ich etwas voreilig, die neuen Regeln gelten ja erst einmal für zwei Wochen. Bis dahin kann alles schon wieder anders aussehen“, so Grundt.

Er findet es wichtig von Fall zu Fall zu unterscheiden. So findet beispielsweise der Vortrag des früheren BDN-Generalsekretärs Peter Iver Johannsen im Haus Quickborn mit viel Abstand statt. Der Tag des Ehrenamts am 28. September ist hingegen abgesagt worden. „Ein solcher Tag ergibt nur Sinn, wenn so viel Publikum wie möglich kommen kann, und dass man herumgehen und sich mit so vielen austauschen kann wie möglich“, meint Hans Grundt.

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