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Bisher keine Lieferengpässe für Masken in Nordschleswig

Bisher keine Lieferengpässe für Masken in Nordschleswig

Bisher keine Lieferengpässe für Masken in Nordschleswig

Paul Sehstedt und Kerrin Jens
Sonderburg/Apenrade
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Einwegmasken sind beispielsweise in der Apotheke erhältlich. Foto: Lana Riedel

Apotheken in Nordschleswig und Großhändler Abena können ihre Kunden bedarfsgerecht versorgen, falls die Maskenpflicht im öffentlichen Personentransport und in Geschäften angeordnet wird.

Bislang ist Dänemark eine einsame Insel im Sturmmeer der Maskenpflicht. Die dänische Gesundheitsbehörde Sundhedsstyrelsen vertritt den Standpunkt, dass das Tragen von Nasen- und Mundschutzmasken nur eine trügerische Sicherheit vermittelt und hat daher keine Tragepflicht angeordnet. Sie hat jedoch verlauten lassen, falls die Fallzahlen weiter ansteigen werden, könnte das Maskentragen auch in Dänemark eine Folge sein.

Hohe Nachfrage in Sonderburger Apotheke

Eine erhöhte Nachfrage nach einer Mund-Nasen-Abdeckung spürt bereits die Sonderburger Apothekerin Gisela Weber Mezghani. „Bei uns haben in der vergangenen Zeit viele Kunden eine Maske gekauft“, berichtet sie. Engpässe gebe es allerdings nicht. Auch ihr Großhändler habe keine Lieferschwierigkeiten und so wird die Apothekerin in der nächsten Woche wieder mit neuen Masken versorgt.

Weber Mezghani erzählt, dass durch die Maskenpflicht in Deutschland auch die Verkäufe in ihrer Apotheke in Sonderburg gestiegen sind. „Dänische Touristen von Seeland verbringen in Sonderburg ihren Urlaub und wollen einen Tagesausflug nach Flensburg unternehmen, dafür kaufen sie bei uns eine Maske.“

Einmal tragen, dann entsorgen

Die Apothekerin weist darauf hin, dass die Masken Einwegprodukte sind und dafür ausgelegt sind, sie nach einmaligem Tragen wegzuschmeißen. Eine Maske koste in ihrer Apotheke 10 Kronen. Selbst genähte Masken müssten nach jeder Benutzung gewaschen werden.

Gisela Weber Mezghani glaubt im Moment nicht, dass es eine Maskenpflicht beim Einkaufen geben wird. „In den Geschäften ist eine solche Pflicht meiner Meinung nicht nötig, da der Abstand eingehalten werden kann.“ Sie hat zum Beispiel die Kundenanzahl in ihrer Apotheke begrenzt. Im öffentlichen Personentransport könnte sich die Sonderburger Apothekerin allerdings vorstellen, dass es zu einer Maskenpflicht in Dänemark kommen könnte.

Keine Produktionsknappheit bei Abena

Die Apenrader Firma Abena, die Schutzkleidung und -mittel vertreibt, ist Großimporteuer und teilt auf Anfrage des „Nordschleswigers“ ebenfalls mit, dass augenblicklich keine Lieferengpässe bestehen, da sowohl in Europa als auch in Asien genügend Produktionskapazität vorhanden ist. „Wir kennen bisher nicht die Qualitätsanforderungen der Behörden und müssen abwarten, welche Masken verlangt werden“, erklärt Jacob Marcussen, Direktionsmitarbeiter bei Abena. „Die Panik im Frühjahr ist überstanden und in Dänemark werden wir nicht soviel Masken benötigen wie zum Beispiel in Italien, wo täglich 33 Millionen Stück verbraucht werden.“

Auf die Frage, wie hoch das Unternehmen den Bedarf an Masken schätzt, erzählt Marcussen: „Das haben wir nicht berechnen können, weil wir nicht wissen, wie eine eventuelle Verordnung aussehen wird“, antwortet Marcussen.

Auch die Frage nach dem Preis kann der Direktionsmitarbeiter nicht eindeutig beantworten. „Die Preise schwanken sehr stark“, sagt Marcussen. „Anfangs stiegen die Preise um mehrere 100 Prozent, doch inzwischen hat sich die Preisentwicklung beruhigt. Aber die Nachfrage bestimmt das Angebot.“

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