Wiedereröffnung

„Besser so als gar nicht öffnen“

„Besser so als gar nicht öffnen“

„Besser so als gar nicht öffnen“

Sonderburg/Sønderborg
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Bald kann die SP-Sonderausstellung im Museum besucht werden. Foto: Karin Riggelsen

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Am 21. April wird das Deutsche Museum Nordschleswig aller Voraussicht nach wieder öffnen – unter Auflagen. Darauf freut sich Museumsleiter Hauke Grella und erläutert im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“, was im Museum gerade geschieht.

Kurz vor Weihnachten konnte das Deutsche Museum Nordschleswig in Sonderburg das letzte Mal Besucher begrüßen, dann stiegen die Corona-Zahlen weiter, und auch das Museum musste schließen. Nun ist eine Änderung in Sicht: Hauke Grella, Leiter des Museums, blickt auf den Wiedereröffnungsplan der Regierung und sagt: „Ab dem 21. April werden wir aller Voraussicht nach wieder öffnen, Besucher müssen dann eine Impfung oder einen negativen Corona-Test nachweisen.“

Ferienzeit verloren gegangen

Die alte Normalität ist damit zwar nicht wiederhergestellt. Doch sei dies besser als gar nicht zu öffnen, so Grella. Auf der einen Seite ist es für ihn schmerzlich, in den Osterferien das Museum geschlossen halten zu müssen, wenn das Museum, wie auch in den Winterferien, gern aufgesucht wird. Andererseits bedeutet der Termin 21. April auch, dass die gröbsten Bauarbeiten im Keller beendet sein werden. „Die Sanierung des Kellers wird noch länger dauern, dann aber sind wir aus dem Gröbsten raus, der Bauschutt ist weg“, so Grella. So ist der Staub von den Bauarbeiten dann kein Problem mehr.

Ist das Museum wieder geöffnet, können Besucher dann auch endlich die Sonderausstellung über die Schleswigsche Partei anschauen – dies war wegen der Corona-Restriktionen nicht möglich.

 

Das war ein Schlag in die Magengrube, es war gerade alles fertig geworden.

Hauke Grella, Leiter des Deutschen Museums Nordschleswig in Sonderburg

Ein Einbruch und seine Folgen

Nach dem Einbruch ins Museum und dem Diebstahl mehrerer Uniformen aus der Zeit des Nationalsozialismus hat das Museum auch in Sicherheitstechnik investiert. Aber nicht nur dies. Hauke Grella konzipiert diesen Teil der Aussstellung neu. Das war nicht einfach, denn erst kurz vor dem Einbruch war sie neu gestaltet worden, der Einbruch und der Diebstahl machten aber eine Überarbeitung notwendig. Nun soll mehr auf den Lebensweg der Toten eingegangen werden, die sich als Nordschleswiger freiwillig im Zweiten Weltkrieg gemeldet hatten, um in der Waffen-SS, aber auch in der Marine oder der Luftwaffe Dienst zu tun.

Zur Wiedereröffnung am 21. April wird dieser Teil der umfangreichen Ausstellung im Deutschen Museum jedoch nicht fertig sein. Der erneute Umbau dieses Teils der Schau war für Grella nicht einfach. „Das war ein Schlag in die Magengrube, es war gerade alles fertig geworden. Dann mussten wir uns erneut fragen: Wie zeigen wir die Zeit?“

Egal, welche Exponate die Besucher betrachten, Hauke Grella freut sich schon auf die Zeit, in der der Mundschutz weggelassen werden kann. Denn bei geführten Touren lasse sich in den Gesichtern mit Mundschutz die Mimik nicht erkennen. „Soll ich mehr in die Tiefe gehen, soll ich mit nüchternen Worten erläutern, kann ich einen lockereren Ton anschlagen? Das alles erkenne ich, wenn ich in die Gesichter schaue“, so Grella. Die Interaktion mit den Museumsgästen fehle ihm sehr, so der Museumsleiter.

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