Jubiläum

40 Jahre beim „Nordschleswiger“: Hausmeister Andreas Petersen

40 Jahre beim „Nordschleswiger“: Hausmeister Andreas Petersen

40 Jahre beim „Nordschleswiger“: Hausmeister Andreas Pet

Knivsberg /Knivsbjerg  
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Andreas Petersen in der Redaktion des „Nordschleswigers“. Foto: André Mackus

Seit 40 Jahren ist Andreas Petersen nun schon Hausmeister beim „Nordschleswiger“. Eine lange Zeit. Der heute 66-Jährige ist mit 18 Jahren für die Liebe aus Flensburg nach Dänemark gekommen – und geblieben.

Er ist die gute Seele des „Nordschleswigers“, und auch in der Bildungsstätte Knivsberg möchte man auf seine Hilfe nicht mehr verzichten. Andreas Petersen, in der Redaktion nur „Dres“ genannt, ist eigentlich gelernter Sportkaufmann, gehört aber nun schon seit 40 Jahren zum Inventar des „Nordschleswigers“ und ist auch heute noch zur Stelle, wenn er gebraucht wird. 

Geboren und aufgewachsen ist Dres in Flensburg, schon damals war er sehr aktiv als Fußballer, diese Leidenschaft ist bis heute geblieben. Mit 18 Jahren ist er seiner Frau zuliebe nach Dänemark gekommen. „Das war zu Beginn nicht immer einfach“, versichert Dres. Er hat schnell Dänisch gelernt, sodass er die Sprache im Laufe der Jahre perfekt beherrschen lernte. Das hat ihm sogar Sprechrollen beim damaligen dänischen Radio „Mojn“ eingebracht. 

Jobs hat Dres viele gehabt. In der Diskothek, im Autohandel oder als Taxifahrer. Bis zu dem Tag, an dem er eine Stellenanzeige des „Nordschleswigers“ entdeckte und kurz darauf zum Hausmeister wurde. „Hausmeister“ bedeutete damals, für vieles verantwortlich zu sein: das Gießen des Bleis bei 800 Grad für den Bleidruck, das Fahren der Pappe zur Druckerei in Flensburg, Reinigung, Reparaturen, und, und, und.

 

Das Zeitungswesen war damals handwerklicher

Die Arbeit bei der Zeitung habe sich in den Jahren schon verändert, auch wenn er selbst keine Entwicklung vom Hausmeister zum heutigen „Facility-Manager“ mitgemacht habe, meint Dres.

Das Zeitungswesen war damals aber schon handwerklicher, es war viel in Bewegung, in der Redaktion sei es „zugegangen wie in einem Taubenschlag“, sagt Dres lächelnd, „damals konnte man spüren, wie die Zeitung gemacht wird.“ Das sei zwar viel Arbeit gewesen, aber man konnte dabei zusehen, wie das Blatt entstand. 

Die fertige Zeitung hat er dann zur Post gefahren und ist auch eingesprungen, wenn dem „Nordschleswiger“ die Zeitungsboten fehlten, um die Tageszeitung zu den Lesern zu bringen. 

Teamwork war schon damals und ist auch heute noch das A und O für ihn. Zu vielen der Kollegen habe er ein freundschaftliches Verhältnis, sagt Dres, einer der Gründe dafür, warum er sich auch heute noch so wohlfühle beim „Nordschleswiger“. 

 

Wer rastet, der rostet

In 40 Jahren lassen sich so einige Geschichten erzählen: von Bierpausen in der Setzerei, der ehemaligen Diskothek im heutigen Medienhaus oder dem Besuch von Kronprinz Frederik, dessen Bodyguard Dres damals war. So ist er dem Kornprinzen ganz nah gekommen, ein einmaliges Erlebnis. Die Aufgabe habe er damals von Siegfried Matlok, ehemaliger Chefredakteur des „Nordschleswigers“ und ehemaliger Leiter des Sekretariats der deutschen Minderheit in Kopenhagen, übertragen bekommen. Eine große Sache, an die er sich gerne erinnert.

Dres könnte schon längst in Rente gehen, aber das möchte er nicht. Wer rastet, der rostet, und so pendelt er weiterhin zwischen dem „Nordschleswiger“, dem Knivsberg, seiner Familie, Motorradtouren und seinem kleinen Atelier – er malt gerne und mit Leidenschaft – hin und her. 

Andreas Petersen beim Malen. Foto: Archiv

Die Energie für all das finde er in der Arbeit, sagt Dres. Urlaub nehme er nur, wenn er wirklich wegfahren möchte. So lange bereitet er morgens in der Redaktion des „Nordschleswigers“ häufig als Erster den Kaffee zu. Weil er wisse, dass sich die Kollegen darüber freuen. „Der ,Nordschleswiger‘ war vom ersten Tag an eine Herzensangelegenheit“, sagt er und lächelt erneut. Das kann man spüren, sehen und schmecken, wenn man morgens die nach Kaffee duftenden Räume der Redaktion betritt.

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