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Wohnsitzpflicht für ausgewählte Straßenzüge auf der Tagesordnung

Wohnsitzpflicht für ausgewählte Straßenzüge auf der Tagesordnung

Wohnsitzpflicht für Straßenzüge auf der Tagesordnung

Tondern/Tønder
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In der Schlossstraße in Mögeltondern wird ein Viertel der Häuser nicht ganzjährig genutzt. Foto: Monika Thomsen

Einige Bürger wünschen sich mehr Leben in ihren Straßen, damit diese nicht einen ausgestorbenen Eindruck hinterlassen. Der Kommunalrat soll zu diesem Thema Wohnsitzpflicht kontra Feriendomizil mit Wissen „gefüttert" werden.

„Hausbesitzerverbände sind bei uns vorstellig geworden, weil sie sich wünschen, dass in ihren Straßen die Wohnsitzpflicht  eingeführt wird“, begründet der Vorsitzende des kommunalen Technischen Ausschusses, Bo Jessen (Venstre), die Tatsache, dass das Gremium sich mit dieser Thematik befasst hat.

Durchgehende Nutzung auf der Wunschliste

Dabei gehe es den Bürgern darum, dass durchgehend „Licht in den Fenstern“ zu sehen ist, und dass die Häuser nicht nur zeitweise als Ferienhäuser bewohnt werden.

Die Kommune Tondern nutzt wie 18 andere der insgesamt 98 dänischen Kommunen gegenwärtig nicht das entsprechende Gesetz.

Nur auf Bauernhöfen gibt es die Wohnsitzerfordernis. Im Prinzip können alle anderen Häuser ohne besondere Zulassung für Freizeitzwecke genutzt beziehungsweise vermietet werden.

Der Kommune fehlt ein Werkzeug

Obgleich die Flächennutzungpläne unter anderem in Mögeltondern und Havneby auf Röm eine Nutzung als Ganzjahreswohnsitz vorschreiben, hat die Kommune gesetzlich bedingt keine richtige Handhabe, um gegen mögliche Feriendomizile in diesem Bereich vorzugehen.

Blühendes Leben erwünscht

Aus einer Erfassung der Kommune geht hervor, dass in der Schlossstraße in Mögeltondern 25 Prozent der Immobilien unbewohnt sind.

Die Verwaltung, die für eine einheitliche Linie ist, hält es für wünschenswert, dass sich in der Schlossstraße, die mit Schloss Schackenborg als Anziehungspunkt im Tourismus eine Rolle spielt, das blühende Leben wiederspiegelt.

Die Verwaltung macht auf das Risiko aufmerksam, dass die Häuser in der Schlossstraße langfristig als Feriendomizile gekauft werden könnten. Foto: Monika Thomsen

Ausgestorbene Straßenzüge als Schreckszenario

Es soll vermieden werden, dass sich der Straßenzug ausgestorben und öde präsentiert, weil die Häuser nur während der Urlaubszeit und an den Wochenenden bewohnt sind.

Ein weiterer Bereich ist der alte Stadtkern in Tondern mit dem kopfsteingepflasterten Umfeld des Gråbrødre Torv, wo sich weiterhin eine lebendige Atmosphäre breitmachen soll.

Dort soll umgangen werden, dass ganze Straßenzüge nur von Stadturlaubern genutzt werden, indem die Häuser über einen Zeitraum hinweg ausschließlich als Ferienwohnung gekauft werden, mit einer begrenzten Nutzung zur Folge.

In Havneby betrifft es den Bereich Vestergade-Engvej-Nørre Frankel.

Auch die Uldgade in Tondern könnte von der Wohnsitzpflicht umfasst werden. Foto: Monika Thomsen

Ganz am Anfang

„Wir sind ganz in der Anfangsphase und sind ausschließlich von der Verwaltung informiert worden.

Wir haben nicht zu dem Punkt Stellung bezogen. Wir halten es aber für wichtig, dass dem Kommunalrat das gleiche Wissen vermittelt wird“, so der Ausschussvorsitzende.

Er geht davon aus, dass ein entsprechendes internes Informationstreffen im August oder September durchgeführt wird.

„Vorteile und Nachteile"

„Es gibt in diesem Zusammenhang Vor- und Nachteile, die man gegeneinander abwägen muss“, sagt Jessen.

Gesetzt der Fall, der Kommunalrat würde sich für die Wohnsitzpflicht entscheiden, hätte dies für die 25 Prozent der nicht in Vollzeit genutzten Häuser in der Schlossstraße erst nach einem neuen Besitzwechsel Bedeutung, wie die kommunale Direktorin Ditte Lundgaard Jakobsen dem „Nordschleswiger" erläutert.

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