Befragung

Wirtschaftsfreundlichkeit: Lob, aber auch Nachholbedarf für Tondern

Wirtschaftsfreundlichkeit: Lob, aber auch Nachholbedarf für Tondern

Wirtschaftsfreundlichkeit: Lob, aber auch Nachholbedarf für

Tondern/Tønder
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Gute Straßen sind wichtig für die Wirtschaft (Symbolfoto). Foto: Monika Thomsen

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Die Kommune ist im Ranking von Dansk Industri auf den 43. Platz abgerutscht und büßt acht Plätze ein. Doch es gibt auch Fortschritte, meinen die Unternehmen in der Befragung für das Jahr 2024.

Wenn eine der 91 Kommunen in Dänemark in Bezug auf ihre Wirtschaftsfreundlichkeit von einem 35. auf einen 43 Platz rutscht, gibt das keine Spitzennote. 

Diesen Rückgang hat die Kommune Tondern erlebt, geht aus der jüngsten Erhebung des Verbands der dänischen Industrie (Dansk Industri) hervor. Unternehmen aus 91 Kommunen nahmen teil (Ausnahme sind Samsø, Langeland, Ærø, Læsø, Dragør, Vallensbæk und Fanø), ihre jeweilige Kommune in Bezug auf Wirtschaftspolitik zu bewerten.

Bei der jährlichen Erhebung wird auch untersucht, ob eine Kommune gute Bedingungen für ihre Betriebe und deren Personal schafft.

Ein Rückgang ist natürlich enttäuschend, und wir sind herausgefordert, uns vom Mittelmaß nach vorn zu arbeiten.

Jørgen Popp Petersen

Mit diesem Ergebnis schneidet Tondern im Vergleich zu den drei anderen nordschleswigschen Kommunen am schlechtesten ab, was auch Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) nicht ins Jubeln versetzt. 

„Ein Rückgang ist natürlich enttäuschend, und wir sind herausgefordert, uns vom Mittelmaß nach vorn zu arbeiten.“ 

Guter Zugang zum deutschen und dänischen Markt

„Dies hat sich in den Vorjahren gezeigt. Es gibt aber auch Vorteile für die Betriebe, die Kommune als Standort gewählt zu haben“, meint Popp Petersen. Er nennt in diesem Zusammenhang die geografische Lage mit einem leichten Zugang zum deutschen und dänischen Markt. Zu den Vorteilen zählen auch niedrigere Betriebskosten im Vergleich zu größeren Städten. 

„Dennoch ist es wichtig, die Bedürfnisse der Wirtschaft im Auge zu behalten und zielgerecht zu arbeiten, um der negativen Entwicklung entgegenzutreten.“

Die Wirtschaft stuft die Themen Arbeitskraft, Sachbearbeitung von Anträgen, Information und Dialog sowie die Privatisierung kommunaler Aufgaben hoch ein. In zehn Kategorien werden die Kommunen aneinander gemessen.

Markante Verbesserung

Eine markante Verbesserung hat Tondern in Bezug auf Infrastruktur und Transport erzielt. Es sei unter anderem den größeren Investitionen zu verdanken, das kommunale Straßennetz zu verbessern, heißt es in der Befragung. Tondern verbesserte sich um 17 Plätze und landete auf Rang 49. 

 Gemessen an ihrer Größe ist Tondern der Spitzenreiter in Bezug auf Ausgaben je Einwohnerin und Einwohner. Das sei für die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe ein wichtiger Faktor, heißt es in der Befragung. In Bezug auf den öffentlichen Verkehr gibt es dieses Lob von der Wirtschaft aber nicht.

So schnitt die Kommune Tondern ab

  • Infrastruktur und Transport von 66 auf Platz 49 aufgestiegen
  • Arbeitskraft: von Platz 37 auf den 65. Rang abgestiegen
  • Sachbearbeitung: vom 12. auf den 23. Platz abgestiegen
  • Digitale Rahmen: Verbesserung vom 36. auf den 26. Platz 
  • Steuern, Gebühren und verfügbare Wirtschaftsflächen: Fall von Platz 16 auf den 33. Rang

Die Unternehmen messen Arbeitskraft, Sachbearbeitung, Information, Dialog und Privatisierung kommunaler Aufgaben besondere Bedeutung zu. Diese Priorisierung sei wichtig für stärkeres Wachstum, und um sich den Ruf als wirtschaftsfreundliche Kommune zu erhalten.

Bei effektiver Sachbearbeitung liegt Tondern mit einem 23. Platz verhältnismäßig hoch, büßt aber auch in dieser Kategorie elf Plätze ein. 

Wesentlich zufriedener ist die Wirtschaft mit der von der Kommune geleisteten Informationsarbeit und den Dialogen. Von Platz 41 kletterte Tondern auf den 36. Rang. In diesem Zusammenhang wird die Vermittlung wesentlicher Informationen für die Unternehmen hoch eingestuft.

 

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