100 Jahre SP

An der Westküste machen Politikerinnen keine halben Sachen

An der Westküste machen Politikerinnen keine halben Sachen

An der Westküste machen Politikerinnen keine halben Sachen

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
Marit Jessen Rüdiger lebt mit ihrer Familie im nordwestlichen Stadtteil. Foto: Karin Riggelsen

Die Schleswigsche Partei feierte im August ihren 100. Geburtstag. „Der Nordschleswiger“ bringt eine Reihe von Artikeln über die Partei der deutschen Minderheit in Nordschleswig.

Die Schleswigsche Partei (SP) hat am 15. August ihr 100-jähriges Jubiläum begangen. In der Artikelserie über die Partei beschäftigen wir uns auch mit Frauen in der Politik. In diesem Artikel stellen wir zwei Tonderanerinnen vor. Stadtratspolitikerin Louise Thomsen Terp und Marit Jessen Rüdiger, die sich nach etlichen Jahren in der Politik nun ihrer Familie widmet. Die Schleswigsche Partei ist in den vier Stadträten des Landesteils mit zehn Mandaten vertreten. Drei Frauen üben ein politisches Amt aus.

Marit Jessen Rüdiger leitete die Schleswigsche Partei von 2011 bis 2012. Foto: Karin Riggelsen

Stellvertreterin Marit Jessen Rüdiger rückte nach

Die damalige stellvertretende Vorsitzende der Schleswigschen Partei (SP), Marit Jessen Rüdiger, hat 2011 das Zepter von Gerhard Mammen übernommen. Als Vorsitzender Mammen nach rund zwölfjähriger Tätigkeit nicht erneut kandidierte, war es naheliegend für sie, sich Ende 2010 der Wahl zu stellen. Der Pfeil habe in ihre Richtung gezeigt, zumal sie den stellvertretenden Vorsitz seit zwei Jahren innehatte und keine anderen Kandidaten und Kandidatinnen sich um eine Wahl bemühten, erinnert sich Marit Jessen Rüdiger.

Erste weibliche Parteivorsitzende

„Zu dem Zeitpunkt war ich gerade schwanger geworden mit meinem zweiten Kind“, erinnert sich Marit Jessen Rüdiger an den Beginn ihrer Amtszeit. Mit der Ernennung der jungen Frau betrat die 1920 gegründete Partei Neuland: Marit Jessen Rüdiger war die erste Frau an der Spitze der politischen Vertretung der deutschen Minderheit.

Marit Jessen Rüdiger erblickte im Juni 1982 in Sonderburg (Sønderborg) das Licht der Welt. Aufgewachsen ist sie in Hoyer (Højer). Dort lebt ihr Vater Olaf Jessen noch immer. Ihre Mutter Veronika Bjørn wohnt in Tondern.  Nach dem Schulgang in Hoyer, der Ludwig-Andresen-Schule in Tondern und dem Deutschen Gymnasium für Nordschleswig (DGN) in Apenrade, ging Marit Jessen Rüdiger nach Kopenhagen, wo sie Pharmazie studierte und zu den Initiatoren der Wiedergründung der „Verbindung Schleswigscher Studenten“ gehörte. „Ich bin 2007 an die Westküste zurückgekommen“, erzählt die junge Frau.

Wohnort auf halber Strecke

Die Minderheitendeutsche wurde 2007 an der Löwen-Apotheke (Tønder Løve Apotek) angestellt. Es zog die Apothekerin wieder zurück in die Heimat, und sie hatte mit ihrem Mann eine Absprache, die sie einhalten wollte: „Ich habe meinen späteren Mann Timo vor meinem Studium kennengelernt. Er stammt aus Bremen. Wir vereinbarten damals, dass wir uns in der Mitte niederlassen“, sagt Marit Jessen Rüdiger und lacht.

Die Wiedaustadt Tondern mit Blick auf den ehemaligen Wasserturm und die Christkirche Foto: Karin Riggelsen

Über „Junge Spitzen“ in die Parteipolitik

In ihrer Zeit am Gymnasium machte Marit Jessen Rüdiger politische Erfahrungen in der Jugendabteilung der Schleswigschen Partei, „Junge Spitzen“, dessen Vorstand sie zwei oder drei Jahre lang angehörte.

Christian Marquardsen, Lügumkloster/Løgumkloster, habe sie Ende 2007 oder Anfang 2008 dazu aufgefordert, sich erneut parteipolitisch zu engagieren. Marquardsen war damals Vorsitzender der Schleswigschen Partei in Tondern, erinnert sich Jessen Rüdiger an den Wiedereinstieg in die Lokalpolitik. Er habe sie „angeheuert“ für die Arbeit im Hauptvorstand der Schleswigschen Partei.  

„Ich fand es interessant, dass man sich einbringen konnte, um vielleicht ein bisschen anderes Profil hineinzubringen“, so die Apothekerin, mit deren Wahl nicht nur ein deutlicher Generationswechsel vollzogen, sondern auch erstmals eine Frau in eine Führungsposition gebracht wurde.

Dreifachbelastung: Grenzen haben und Grenzen setzen

Der Zeitpunkt für die Übernahme der Parteileitung sei vielleicht nicht ganz optimal gewählt für die junge Mutter, die aber im Nachhinein ihre damalige Zusage nicht bereute. „Ich habe viel gelernt und weiß genau, bis wann ich was kann“, sagt Jessen Rüdiger, die sich nach einem Jahr im Amt zum Rücktritt entschloss.

Als SP-Vorsitzende hatte sie Sitz im Kontaktausschuss für die deutsche Volksgruppe bei Regierung und Parlament in Kopenhagen, und es hatte damals Eindruck auf sie gemacht, den „etwas größeren“ Politikern gegenüberzutreten und die Politik mitzuprägen. Marit Jessen Rüdiger fiel die Entscheidung schwer, aber sie habe im Herbst 2012 spüren können, dass der Rücktritt geboten war, denn sie wollte keine halben Sachen machen. Sie habe die Dreifachbelastung mit den anforderungsvollen Aufgaben des Amtes, ihrer Arbeit in der Apotheke und der Familie nicht auf einen Nenner bringen können.

„Ich habe es nicht hingekriegt, und ich habe es auch eingesehen, dass ich es nicht hinkriege. Ich bin kein Mensch, der halbe Sachen macht, und deswegen bin ich zurückgetreten. Aber es war eine gute Zeit, wo ich viel gelernt habe fürs spätere Leben“, unterstreicht Jessen Rüdiger. 

Marit Jessen Rüdiger arbeitet seit 2014 in den Apotheken der Krankenhäuser in Apenrade und Sonderburg. Foto: Karin Riggelsen

Familie und Karriere gehen voran

Die erste weibliche Vorsitzende des von Männern dominierten Parteivorstandes habe zwar nicht gespürt, dass hinter ihrem Rücken darüber gesprochen wurde, dass eine Frau so einen Posten nicht „wuppen“ könne. „Aber wäre es so gewesen, hätte ich es nicht zugelassen, denn ich stand an einer ganz anderen Stelle in meinem Leben als meine Vorgänger. Ich war dabei, meine Familie und meine Karriere aufzubauen. Und so manches wäre vielleicht auch anders gewesen, wenn ich nicht von der Westküste an die Ostküste hätte fahren müssen, um in Apenrade an den Sitzungen teilzunehmen. Das Zwischenfahren hat mich auch viel Zeit gekostet“, erinnert sie sich.

Leth Schmidt führt das Amt weiter

Carsten Leth Schmidt, Süderballig (Sønderballe), wurde zum Nachfolger gewählt. Mit der Wahl des dreifachen Familienvaters konnte die Partei ihren Prozess des Generationswechsels fortsetzen, so Marit Jessen Rüdiger.

Wenig Zeit, um Luft zu holen

Eine lange Verschnaufpause von der Politik gab es nicht für die Tonderanerin. Bei der Wahl für den Stadtrat 2009 war sie als erste Stellvertreterin der Schleswigschen Partei in das Kommunalparlament gewählt worden. Im Spätherbst 2012, als SP-Stadtratspolitiker Carsten Dinsen Andersen das Stadtparlament verließ, rückte Jessen Rüdiger nach.

Bei der Wahl im Herbst 2013 kandidierte die Tonderanerin für die SP: „2013 wurde ich ,richtig‘ gewählt. Somit habe ich fünf Jahre im Stadtrat gesessen. Irgendwie war es einfacher, sich vor Ort in der Lokalpolitik zu engagieren. Da erlangte man auch eine Kompensation, und es war einfacher, dem Arbeitsplatz zu vermitteln, dass man sich in der Kommunalpolitik engagierte“, blickt Marit Jessen Rüdiger zurück.

Arbeitsplatzwechsel gab Anstoß

Bei der Wahl 2017 wünschte Marit Jessen Rüdiger keine Wiederwahl. Die Pharmazeutin hatte in ihrer letzten Amtsperiode den Arbeitsplatz gewechselt. Sie arbeitet seit 2014 in der Krankenhausapotheke der Region Süddänemark. In ihren Zuständigkeitsbereich fallen die Apotheken der Krankenhäuser Sonderburg/Sønderburg und Apenrade.

Ihre Erfahrungen aus dem Jahr im SP-Vorsitz hatte Jessen Rüdiger bei der Entscheidungsfindung geholfen: „Ich kann nicht beides ordentlich machen. Jetzt will ich die Kinder, die Familie und vielleicht auch mich selber priorisieren.“

Ich kann nicht beides ordentlich machen. Jetzt will ich die Kinder, die Familie und vielleicht auch mich selber priorisieren.

Marit Jessen Rüdiger, Apothekerin

Heimischer Dialekt wird bewahrt

Trotz laufender Anfragen habe sie es auch geschafft, sich nicht nur von der Politik, sondern auch von der Vorstandsarbeit fernzuhalten. Das Ehepaar Jessen Rüdiger hat drei Kinder. Mathis (11), Merle (9) und Moritz (4) besuchen die deutschen Einrichtungen. Das Trio wächst zweisprachig auf. Timo Rüdiger, der in Tondern als Elektriker arbeitet, spricht Deutsch mit seinen Kindern. Mit ihrer Mutter unterhalten sich die Kinder auf „Synnejysk“, denn Marit Jessen Rüdiger hält an ihrem heimischen Dialekt, den sie als einen Teil ihrer Identität und Teil der Minderheitenidentität bezeichnet, fest.

In Hoyer aufgewachsen, spricht Marit Jessen Rüdiger den heimischen Dialekt mit ihren drei Kindern. Foto: Karin Riggelsen

Wahl für den Kommunalrat 2021 ohne Jessen Rüdiger

Jessen Rüdiger wird definitiv nicht bei der Kommunalratswahl 2021 als Kandidatin antreten. Die 38-Jährige lobt das große Engagement der jetzigen Stadtratskandidaten Popp Petersen und Louise Thomsen Terp. „Hut ab vor Louises Arbeit. Sie hat vier Kinder. Ich weiß gar nicht, wie sie das schafft“, sagt Marit Jessen Rüdiger. Sie freut sich darüber, dass die Partei eine Frau im Stadtrat hat, zumal Frauen sich, so die Tonderanerin, mit anderen Grundwerten einbringen. Sie verfolge die Arbeit des Duos von der Seitenlinie aus und schließe nicht aus, dass sie, wenn ihre Kinder herangewachsen sind, erneut politisch aktiv werden könnte: „Mein Mann hat mich immer voll unterstützt.“ 

 

Die vierfache Mutter Louise Thomsen Terp mit ihrem jüngsten Kind Iben Foto: Karin Riggelsen

Louise Thomsen Terp – ein bisschen Spagat zwischen Familie, Beruf und Politik   

Louise Thomsen Terp, die mit ihrer Familie in Toft bei Tondern wohnt, ist seit sieben Jahren Mandatsträgerin der Schleswigschen Partei. Die vierfache Mutter und hauptberufliche Physiotherapeutin freut sich über das Lob ihrer ehemaligen Stadtratskollegin Marit Jessen Rüdiger, offenbart aber auch, dass sie manchmal Zweifel hegt, wie sie alle Dinge auf einen Nenner bringt.

 „Wir langweilen uns auch nicht bei uns in der Familie. Das ist doch immer so ein bisschen Spagat zwischen Arbeit, Politik und Freizeitaktivitäten der Kinder. Aber man kriegt es irgendwie hin“, so die 38-Jährige. 

Mitmischen in der Gesellschaft ist wichtig

Im Interview erzählt Louise Thomsen Terp, warum sie sich politisch engagiert. „Ich finde es wichtig, dass wir in der Schleswigschen Partei mitmischen. Mir ist auch wichtig, dass jüngere Kräfte, die in Institutionen, Schulen und Vereinsleben involviert sind, mitarbeiten. Ich denke, ich habe den Finger am Puls, was sich da rührt“, sagt die Minderheitendeutsche, deren vier Kinder den Deutscher Kindergarten und Freizeitclub Tondern und die Ludwig-Andresen-Schule besuchen. So mancher denkt vielleicht, dass Politik langweilig ist, hat Louise Thomsen Terp erfahren: „Man kann es drehen wie man es will. Es sind die Politiker, die die Rahmen setzen für ganz viele Sachen.“

In der Politik diskutieren wir manchmal über Jahre und finden trotzdem keine Lösung

Louise Thomsen Terp, SP-Stadtratspolitikerin

Ein großer Maschinenraum

Louise Thomsen Terp erlebt die Prozesse und Abläufe in kommunaler Regie oftmals als „ziemlich langsam“, was sehr im Kontrast zu ihrer hauptberuflichen Tätigkeit steht. Thomsen Terp arbeitet in einer privaten Physiotherapie-Klinik in Tondern. Da kommt, so die SP-Politikerin, jede halbe Stunde ein neuer Patient. Der Patient erwarte bei jeder Behandlung, dass etwas Neues passiert, der Behandlungsprozess voranschreitet und Lösungsmodelle aufgezeigt werden. 

„In der Politik diskutieren wir manchmal über Jahre und finden trotzdem keine Lösung“, erklärt Thomsen Terp den Kontrast zwischen ihrem hauptberuflichen Wirken und der Stadtratspolitik.  Anfangs sei ihr der politische Modus schwergefallen. Mittlerweile kennt sie die Zusammenhänge und versteht, dass der Prozess nicht bewusst verlangsamt wird, der Arbeitsablauf aber damit zusammenhängt, dass in einem „riesengroßen Maschinenraum“ gearbeitet wird, in dem politische Entscheidungen nicht von heute auf morgen getroffen werden können. 

Louise Thomsen Terp lebt mit ihrer Familie östlich von Tondern. Foto: Karin Riggelsen

Mitspieler und Mitspielerinnen erwünscht

Zurzeit ist die Schleswigsche Partei im Stadtrat in Tondern mit zwei Sitzen vertreten. Louise Thomsen Terp arbeitet mit Jørgen Popp Petersen zusammen. „Ich finde, wir machen ein richtig gutes Team aus. Wir haben verschiedene Interessenbereiche, aber wir möchten gerne wieder ein drittes Mandat haben bei der Wahl im November 2021“, erklärt Louise Thomsen Terp, die noch nicht entschieden hat, ob sie sich einer Wiederwahl stellt.

Ihr Mann René Terp gebe ihr zwar volle Rückendeckung, aber die endgültige Entscheidung stehe noch aus. „Die ersten vier Jahre wusste ich noch nicht so genau, wozu ich Ja gesagt hatte. Jetzt weiß man, was auf einen zukommt, wenn man gewählt wird“, so die Politikerin. Für sie ist die turbulente Zeit des Wahlkampfes die große Hürde einer eventuellen Kandidatur. Beim Wahlkampf müsse man sich mit vielen Themen auseinandersetzen und bei der Werbung um die Stimmen der Wähler müsse auch viel Zeit investiert werden.

„Hat der Wahlkampf begonnen, muss ich auch Urlaub dafür absetzen. Da muss man dann auch überlegen, ob man den Kindern das zumuten will“, sagt Louise Thomsen Terp. Wiederum ist es ihr wichtig, ein gutes Rollenmodell zu sein.

Zu Beginn ihrer politischen Karriere zweifelte Louise Thomsen Terp noch daran, ob ihre Kinder einen zu hohen Preis dafür zahlen müssten. Inzwischen änderte sich ihre Einstellung: „Im Endeffekt denke ich, dass die Zeit auch für meine Kinder gut investiert ist. Ich kann ihnen zeigen, dass es wichtig ist, sich in der Gesellschaft zu engagieren und zum Gemeinwohl beizutragen.“

Louise Thomsen Terp ist Mitglied des Kinder- und Schulausschuss. Foto: Karin Riggelsen

SP-Frau in mehreren Ausschüssen vertreten

Die Tonderanerin sitzt im Kinder- und Schulausschuss, ist stellvertretende Vorsitzende des Jugendausschusses, der Anlaufstelle für Ausbildungsberatung. Sie ist außerdem in das politische Führungsgremium der sich im Bau befindlichen Kommunalschule in Scherrebek (Skærbæk) berufen worden.

„Nicht die spaßigste Periode“

Im Stadtparlament der Wiedaustadt sitzen in der gegenwärtigen Legislaturperiode acht Frauen. Louise Thomsen Terp ist froh, Kolleginnen zu haben, denn die Frauen bringen „einen anderen Winkel auf Sachen“. Sie unterstreicht aber gleichzeitig, dass es nicht automatisch eine Politikerin sein muss, um die Frauenquote anzuheben: „Es muss schon die richtige Person sein“, unterstreicht Louise Thomsen Terp. 

Dass die vergangenen drei Jahre nicht ohne Probleme verlaufen sind, macht Louise Thomsen Terp deutlich: „Es war nicht die spaßigste Periode, es gab viele blöde Sachen, und das Arbeitsklima ist nicht so toll gewesen“, sagt Thomsen Terp und bezeichnet es als generelle Tendenz, dass der Umgangston alles andere als befördernd gewesen ist. Inzwischen sei es ein bisschen besser geworden. Die Atmosphäre sei auch einer ihrer Beweggründe dafür, über eine erneute Kandidatur nachzudenken: „Aber ich gehe doch davon aus, dass ich erneut kandidiere“, überlegt die 38-Jährige.

Austausch mit den Wählern

Louise Thomsen Terp und Jørgen Popp Petersen tauschen sich auch auf monatlichen Sitzungen mit Parteimitgliedern aus. Vorab der Sitzungen des Finanzausschusses, dessen Mitglied Popp Petersen ist, laden die Stadtratsmitglieder zum Gespräch ein.  „Wir gehen dann die Tagesordnung durch und bekommen so ein gutes Gefühl dafür, was unsere Wähler denken“, sagt Louise Thomsen Terp.

Die SP-Sprechstunde

Die SP-Politiker haben auch eine Visionsgruppe ins Leben gerufen. Aufgrund der coronabedingten Schutzmaßnahmen konnte die Arbeit noch nicht so richtig in Gang gesetzt werden. Die beiden Stadtratspolitiker planen, im Herbst eine „SP-Sprechstunde“ durchzuführen. Lassen die Schutzmaßnahmen es zu, werden die Politiker sechs verschiedene ansteuern und ganz informell, bei einer Tasse Kaffee, zu politischen Gesprächen in der ganzen Kommune einladen.

Die Stadtratspolitikerin Louise Thomsen Terp begründet die Bedenken der Schleswigschen Partei. Foto: Karin Riggelsen

Lob vom Bürgermeister

„Wir prägen alles in der Kommune mit. Die Schleswigsche Partei ist eine angesehene Partei in der Kommune. Man respektiert uns und möchte gern unsere Meinung hören“, sagt Louise Thomsen Terp. Sie freut sich über ein Lob von Bürgermeister Henrik Frandsen (Venstre), der unlängst sagte, dass „die SP eine ordentliche Politik führt“. „Das ist ein großer dicker Stempel“, sagt die junge Politikerin.

Politische Karriere begann mit Mutterschutz

Sie war im Wahlkampf 2013 schwanger und zog deswegen nach einem kurzen Mutterschutz mit dreimonatiger Verspätung in den Stadtrat ein. René und Louise Thomsen Terp haben die Kinder Ditte (12), Frida (10), Johan (6) und die vierjährige Iben.

Thomsen Terp, die als Tochter von Monika und Georg Thomsen in Osterhoist (Øster Højst) aufwuchs, besuchte die damalige deutsche Dorfschule. Nach dem Schulgang in Tingleff (Tinglev,) machte sie 2001 ihr Abitur am DGN. Nach dem Volontariat in der Sportredaktion des „Nordschleswigers“ und einem Vikariat bei der Heimhilfe in Lügumkloster (Løgumkloster) studierte sie von 2004 bis 2007 Physiotherapie in Esbjerg. Seitdem arbeitet sie in Teilzeit in der Klinik „FysioDanmark Tønder“. Ihr Ehemann, der viele Jahre als Maurer tätig war, studiert seit 2019 Bauingenieurwesen in Esbjerg. 

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