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Wattenmeerausstellung an der Wiedauschleuse zieht um

Wattenmeerausstellung an der Wiedauschleuse zieht um

Wattenmeerausstellung an der Wiedauschleuse zieht um

Hoyer/Højer
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Der Gebäudekomplex an der Wiedauschleuse bei Hoyer, der nach der Eindeichung des Margrethenkoogs 1982 entstanden ist, wird zusätzlich Standort einer Naturschule. Die Wattenmeer-Information zieht in den für das Publikum gut erreichbaren früheren Laden. Foto: Volker Heesch

Am Deich bei Hoyer richtet die Kommune Tondern eine Naturschule in den bisherigen Info-Räumen ein. Die Behörde „Naturstyrelsen“ übernimmt die besser platzierten Räumlichkeiten des früheren Bernstein- und Andenkenladens.

Die Wiedauschleuse mit dem Seedeich und dem Wattenmeer bei Hoyer ist in diesen Wochen ein gefragtes Ziel vieler Urlauber und Einheimischer. Am dortigen Informationszentrum der staatlichen Naturbehörde „Bag Diget“ (Hinter dem Deich) stehen die Besucherscharen jedoch vor verschlossenen Türen.

Umzug verhindert Öffnung

Doch das hat seinen Grund, wie Förster Anders Hauge Rahbek, zuständiger Mitarbeiter der für das Wattenmeer verantwortlichen Naturbehörde „Naturstyrelsen Vadehavet“ dem „Nordschleswiger“ erläutert. „Im Frühjahr wurde die Ausstellung wegen der Corona-Beschränkungen nicht geöffnet. Doch nun sind es Umbauarbeiten und ein Umzug der Ausstellung, die eine Öffnung blockieren“, so Hauge Rahbek. „Die Ausstellung der Naturbehörde zieht in die Ladenräume um, die für die Besucher an der Wiedausschleuse günstiger liegen“, so der Naturschutzfachmann. Allerdings kann er keine Prognose liefern, ob eine Eröffnung noch in den kommenden Wochen vor Saisonende klappt.

Neue Naturschule

Die bisherigen Ausstellungsräume übernimmt die Kommune Tondern, die dort eine Naturschule einrichtet. Der Naturberater der Kommune, Hans Tonnesen, wird hier zum Einsatz kommen. Ursprünglich wollte die Kommune die einst vom Bernstein- und Andenkenladen genutzten Räume übernehmen, um dort Einrichtungen zur Naturvermittlung unterzubringen. Bereits seit dem Frühjahr sind Handwerker in dem Betonkomplex tätig, der nach dem Abschluss der Eindeichung des Margrethekoogs 1982 errichtet wurde, um neben dem Restaurant „Slusen“ und dem Bernsteinladen auch ein Info-Zentrum aufzunehmen.

Allerdings haben viele Besucher die Natur- und Küstenschutzausstellung übersehen, weil sie relativ versteckt hinter Restaurant und Laden platziert wurde. „Die neue Ausstellung wird durch ein Landschaftsmodell ergänzt“, berichtet Anders Hage Rahbek. Das meiste Ausstellungsinventar, das erst im Herbst 2015 nach einer grundlegenden Neugestaltung der schon leicht verstaubten Exponate aus der 1980er Jahren nach Hoyer gebracht wurde, kommt in die neuen Räume. „Der Eintritt ist auch in Zukunft kostenlos. Zugänglich ist die Ausstellung immer vom 1. April bis zu den Herbstferien“, berichtet der Förster. Örtliche Besucher hatten nach der Neugestaltung 2015 kritisiert, dass im Raum mit Infos zum Thema Sturmfluten eine recht übertriebene „Show“ geboten wurde.

Westlich des Deichs bei der Wiedauschleuse können Besucher Vögel wie dort vorkommende Brandgänse in freier Natur beobachten – die Ausstellung ist weiter geschlossen. Foto: Volker Heesch

 

Sie enthält aber viele visuell sehr ansprechende Schautafeln, die Kindern ebenso wie Erwachsenen die interessante Welt des Wattenmeeres und der Marschen näherbringt. Thema ist auch der internationale Wattenmeerschutz. Am angrenzenden Turm der Wiedauschleuse können sich Besucher rund um die Uhr an einem Bildschirm über Meereswasserstand, Windgeschwindigkeit, Temperaturen und Wasserführung der Wiedau informieren.

 

Die Ausstellung war 2015 überarbeitet und neu eröffnet worden. Foto: Naturstyrelsen

 

Die Naturbehörde hat in den vergangenen Monaten die Naturschutzmaßnahmen im südlichen Teil des Margrethenkoogs verstärkt. Unter anderem wurde neue Brutinseln geschaffen, die Wiesenvögel und Seeschwalben vor Raubsäugern schützen sollen. Am Rande des Neuen Friedrichenkooges mit Ausblick auf die Brutinseln plant die Kommune Tondern einen „Ausguck“ für Besucher.

Allerdings liegt die vorgesehene Stelle mehrere Kilometer von der Wiedauschleuse entfernt. Keine Hoffnung macht Hauge Rahbek in Sachen Zugang zum Salzwasserbiotop südlich der Wiedauschleuse. „Da verhindern die Naturschutzvorschriften den Zutritt“, erklärt er zur Sperrung des Bereichs, der vor über 20 Jahren möglich wurde, aber nach Durchsicht der Akten nicht verlängert werden konnte.

 

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