Kultur

Vorsitzende des Wegner-Vereins verlangt demokratischen Prozess

Miltersen verlangt einen demokratischen Prozess

Miltersen verlangt demokratischen Prozess

Tondern/Tønder
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Das Konzept für das Museum ist seit dem Frühjahr fertig. Foto: Brigitta Lassen

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Sonja Miltersen forderte eine Entscheidung bei einer öffentlichen Stadtratssitzung über den Antrag des Vereins. Sie bedauerte, dass das Gesuch zu einem Stück Papier bei den Haushaltsberatungen wurde.

Als Vorsitzende des Vereins zeigt Sonja Miltersen kein Verständnis dafür, wie über einen Antrag von „Foreningen til etablering af et museum for Hans J. Wegners møbelkunst“ verfahren worden ist. Der Verein arbeitet daran, dass ein selbstständiges Museum für den weltberühmten Möbeldesigner Hans J. Wegner in dessen Geburtsort Tondern gebaut wird.

Im Antrag vom März fragte der Verein, ob die Kommune gegebenenfalls ein Feld am Søndre Landevej zur Verfügung stellen würde, wenn der Investitionsplan fertig sei. Ein Standort in Tondern sei dem Verein wichtig.

 

Der Antrag sei auf die Haushaltsberatungen vertagt worden. Dort sei er nur zu einem Teil der Unterlagen für die Haushaltsberatungen geworden. Später habe die Kommune in einer Mail geschrieben, dass zur Investition bezüglich des Grundstücks keine Stellung bezogen sei, erzählt sie.

 

Sonja Miltersen fordert, dass über den Antrag bei einer öffentlichen Stadtratssitzung entschieden wird. Das wäre ein demokratischer Prozess gewesen, so Miltersen in einem Leserbrief.

Bei den Haushaltsberatungen sei das Wegner-Museum in einen Topf geworfen worden mit dem vom Stadtrat zunächst priorisierten Millionenprojekt Zeppelin Tønder, wenn es um Anträge an Stiftungen gehe, die um eine Mitfinanzierung angesucht werden sollen. Diese Vermischung sei unverständlich, da es sich um sehr verschiedene Initiativen handele.

In einem Leserbrief in „Jydske Vestkysten“ unterstreicht Bürgermeister Jørgen Popp Petersen, Schleswigsche Partei, dass der Stadtrat auch weiter hinter den Museumsplänen stehe. So würden 2023 wie in den Jahren 2021 und 2022 rund 500.000 Kronen zur Verfügung gestellt. Auch in der Grundstückfrage mit Parkplätzen würde die Kommune behilflich sein. Noch keine Stellung habe man zu einem Betriebszuschuss genommen. In dieser Sache seien sich alle 31 Stadtratsmitglieder im Rahmen der Priorisierung einig gewesen.

Die Vorsitzende des Museumsvereins, Sonja Miltersen, ist unzufrieden mit der Vorgehensweise des Tonderner Stadtrats. Foto: Brigitta Lassen

Daher stelle sich die Frage, ob der Stadtrat überhaupt wünsche, dass ein solches Museum zu Ehren des weltbekannten Möbeldesigners Hans J. Wegner überhaupt in Tondern liegen soll.

 

Museum in Deutschland bauen

Von anderer Seite, unter anderem von Hans Hessellund aus Tondern, wurde das Vorgehen auch kritisiert. Der frühere Chef der Tonderner Kriminalpolizei hat in einem Leserbrief in „JydskeVestkysten“ geschrieben, dass ein Zeppelinmuseum eher südlich der Grenze gebaut werden sollte, da die Luftschiffära Tonderns aus einer Zeit stamme, als Tondern noch zu Deutschland gehörte. Hessellund gehörte einer der Arbeitsgruppen des Museumsvereins an.

Der Stadtrat hat bei den Etatberatungen keine Stellung zur Grundstücksfrage bezogen.

Der Verein wünschte sich einen jährlichen Betriebszuschuss in Höhe von 1,5 Millionen Kronen, das kostenlose Grundstück und den Bau von Parkplätzen. Dieser Antrag hätte Ende März vom Finanzausschuss behandelt werden sollen, wurde aber auf die Budgetverhandlungen im September verschoben. Schon damals übte Sonja Miltersen Kritik am Verlauf.

Die Kommune hat 1,5 Millionen Kronen für die Projektentwicklung bewilligt, an der der Verein seit mehr als zwei Jahren arbeitet. Es wird mit Kosten in Höhe von 125 bis 150 Millionen Kronen kalkuliert. Mit Ausgaben von gut 11 Millionen Kronen wird für den Betrieb gerechnet.

Das Konzept für das Museum.

Die beiden Wegner-Töchter Eva und Marianne wollen das Museum mit jährlich 3 Millionen Kronen unterstützen.

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