Nichts mit Feiern auch nicht für diese Veranstaltung. Die Corona-Epidemie machte der Kommune Tondern bereits im vergangenen Jahr einen Strich durch die Rechnung, als ein großes Fest anlässlich der Einverleibung des Landesteils in Dänemark im früheren Flugzeughangar im Soldaterskov mit königlichen Gästen gefeiert werden sollte. Wie vor 100 Jahren, als im Flugzeughangar das „Genforeningsfest“ gefeiert wurde, wurde von 5.000 Gästen ausgegangen.

Jetzt muss der Stadtrat auf seiner Sitzung am Donnerstag, 25. Februar, entscheiden, ob die Feier auch am neuen Termin, 27. Juni 2021, gestrichen werden soll. Für das Fest hat die Kommune 1,2 Millionen Kronen auf die hohe Kante gelegt. Am 27. Juni 2021 hätte die Feier mit demselben Programm wie 2020 stattfinden sollen.

Verwaltung will Klarheit

Aufgrund des großen Arbeitsaufwands will die Verwaltung ein Zeichen von politischer Seite haben, ob die Planung fortgesetzt werden soll. Denn länger warten könne man nicht. Schwer sei es auch, das Programm in der vorläufigen Version durchzuführen. Laut der Experten würde das gesellschaftliche Leben in Dänemark auch am 27. Juni nicht so geöffnet sein, dass eine Veranstaltung in dieser Größe stattfinden könne. Zu diesem Zeitpunkt sollten aber alle geimpft worden sein. Für die, die eine Impfung ablehnen, müsste eine Teststation aufgebaut werden. Mehr Sinn ergebe vielleicht sogar ein Termin 2022, wo sich das Leben nach Corona vermutlich wieder normalisiert hätte, so die Vermutung.

„Ich glaube kaum, dass wir die Erlaubnis bekommen würden, ein Fest mit 5.000 Gästen durchzuführen", meint auch Bürgermeister Henrik Frandsen (Tønder Listen).

Darüber hinaus müssten auch ungefähr 200 freiwillige Helfer mobilisiert werden. Auf die Mitarbeit von Sportvereinen könne und müsse nicht gebaut werden, da sie sich bei Corona-Lockerungen auf die Wiederbelebung ihrer Vereinsaktivitäten konzentrieren müssten, meint die Verwaltung.

Drei Mann im Festausschuss

Der Stadtrat hatte einen Festausschuss gegründet, bestehend aus dem Vorsitzenden für Kultur und Freizeit, René Andersen (Tønder Listen), Jens Møller (Venstre) und Flemming Gjelstrup (Sozialdemokratie). Die drei haben dem Stadtrat nun empfohlen, die Feier auch in diesem Jahr ausfallen zu lassen. Die Verwaltung soll untersuchen, ob die Auftritte der Künstler nach schon eingegangenen Verträgen auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben. Die Veranstaltungen könnten gegebenenfalls an das Tønder Festival gekoppelt werden, so ihre Empfehlung.

Ob das Volksfest auch in diesem Jahr gestrichen wird, entscheidet der Stadtrat auf seiner Sitzung am Donnerstag, 25. Februar. Beginn ist um 19 Uhr. Publikum ist wegen Corona nicht zugelassen. Die Ratssitzung, die in den Sporthallen in Toftlund durchgeführt wird, kann auf der Facebook-Seite der Kommune oder auf www.toender.dk mitverfolgt werden.

Auch in den anderen drei Kommunen soll ein entsprechendes Fest gefeiert werden. Apenrade (Aabenraa) will es in gekürzter Form durchführen, Hadersleben (Haderslev) und Sonderburg (Sønderborg) sind noch unschlüssig.

Königin-Besuch noch in der Schwebe

Im Rahmen der 100-Jahr hätte Königin Margrethe II. auch Tondern, Mögeltondern (Møgeltønder) und Hoyer (Højer) besuchen sollen und die gleiche Strecke abfahren, auf der sich ihr Großvater Christian vor 100 Jahren zur „Genforenings"-Feier begeben hatte. Doch das Königshaus strich bereits im vergangenen Jahr wegen Corona alle Termine aus seinem Kalender. Auch die Besuche der Majestät in Nordschleswig.

„Wir haben den 15. Juni 2021 als  Termin des Königinbesuchs bekommen. Ob es dann klappt, wissen wir nicht. Wir warten ab", erklärt Bürgermeister Henrik Frandsen. Im royalen Terminkalender sind derzeit nur die Geburtstage der Mitglieder des Königshauses bis Oktober 2021 festgehalten.