Kunst

Die verschwundenen Kicker als Kunstobjekt in Tondern

Die verschwundenen Kicker als Kunstobjekt in Tondern

Die verschwundenen Kicker als Kunstobjekt in Tondern

Tondern/Tønder
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Bürgermeister Henrik Frandsen enthüllte die Skulptur, während die Vorsitzende des kommunalen Kunstausschusses, Anne Blond, zuschaute. Foto: Brigitta Lassen

Die Kunstsammlung im öffentlichen Raum wird mit einem weiteren Objekt vergrößert. Hinter den Tondernhallen steht jetzt eine Skulptur des bekannten Bildhauers Sigurjón Ólafsson.

Im öffentlichen Raum in Tondern stößt man auf Skulpturen unzähliger Künstler, darunter auch von Prinz Henrik. Am Freitag kam ein neues Objekt dazu, das passend zum Namen des Werks „Fodboldspillere“ hinter den Tondernhallen seinen Platz einnehmen wird.

Die Skulptur stellt zwei Fußballspieler dar und wurde vom bekannten, isländischen Bildhauer Sigurjón Ólafsson geschaffen. Die Bronzefigur hat die Witwe des Künstlers, Birgitta Spur, der Kommune als Leihgabe überlassen. Ein solches Werk kostet immerhin zwischen 300.000 bis 400.000 Kronen.

Bürgermeister Henrik Frandsen und die Kunstexpertin Anne Blond Foto: Brigitta Lassen

Sie wäre gerne nach Tondern gekommen, ließ Birgitta Spur Anne Blond, Vorsitzende des kommunalen Beratungsausschusses in Kunstfragen, bei der Enthüllung sagen. Denn sie erinnere sich gerne an die schöne Stadt und die Kunstausstellung mit Werken ihres Mannes im Tonderner Kunstmuseum. Die Präsentation war damals von Anne Blond konzipiert worden.

Mit fast 90 Jahren noch aktiv

Die fast 90-Jährige Ólafsson-Wiwe sei sehr an der Geschichte der Stadt interessiert. Sie arbeitet noch täglich im Olafsson-Museum in Reykavik.

 Die Skulptur ist eine von vier mit dem Titel Fußball. Sie stellt zwei Spieler dar, stark vereinfacht, ohne abstrakt zu wirken. Die Gruppe sind die bekanntesten seiner Werke in seiner Schaffenszeit von Mitte bis Ende der 1930er Jahre. Die eine befindet sich im Ólafsson-Museum, zwei werden im Auktionshaus Brunn Rasmussen versteigert.

Die Skulptur verschwand über Jahrzehnte in der Sammlung eines privaten Kunstfreundes, bis sie in einer Ausstellung im Jahr 1998 wieder öffentlich zum Vorschein kam. Auch beim Egeskov Slot hat das Werk gestanden.

Sekt und „kransekager“ im Freien wurden bei der Enthüllung der Skulptur genossen. Foto: Brigitta Lassen

Er wolle keinen naturalistischen Fußballspieler schaffen, sondern wollte in seinem Werk die Kraft und die Bewegung darstellen, die dieser Sport den Aktiven abverlangt, meinte der Bildhauer damals. Er hatte seine Skulpturen in Gips geformt, die später in Bronze gegossen wurden.

Der auch politisch engagierte Bildhauer wurde 1908 auf Island geboren und ging 1928 an die Königlich Dänische Kunstakademie, wo er mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde und 1935 seinen Abschluss machte. In Dänemark zählte er zur Spitze der Kunstavantgarde. Er arbeitete unermüflich im Staub seiner Sägen. Er erkrankte dann auch an Tuberkulose. Erst nach zwei Jahren war er geheilt. Ólufsson verstarb 1982.

 

 

 

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