Rinderschlachterei

Verkaufsverhandlungen bahnen sich an

Verkaufsverhandlungen bahnen sich an

Verkaufsverhandlungen bahnen sich an

Tondern/Tønder
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Die Gebäude in der Wiedingharder Straße stehen seit März 2014 leer. Foto: Monika Thomsen

Laut dem Schlachtereikonzern Danish Crown befinden sich die Verkaufsverhandlungen für den Schlachthof in Tondern im Endspurt. Das großflächige Industriegebäude steht mittlerweile seit sieben Jahren leer.

Mitte März ist es sieben Jahre her, dass in der Rinderschlachterei in Tondern die Schlachtermesser zum letzten Mal aus der Hand gelegt wurden.

Seither führt der große Komplex des Schlachtereikonzerns Danish Crown an der Wiedingharder Straße (Viddingherredesgade) ein verwaistes Dasein.

In der Gerüchteküche brodelten in jüngster Zeit die Verkaufsspekulationen. Nun deutet es darauf hin, dass sich für die Immobilie ein Besitzwechsel anbahnt.

Wir arbeiten am Verkauf der Gebäude. Es gibt ein konkretes Interesse, und wir hoffen, dass wir sehr schnell eine Absprache haben.

Jens Hansen, Pressechef

„Wir arbeiten am Verkauf der Gebäude. Es gibt ein konkretes Interesse, und wir hoffen, dass wir sehr schnell eine Absprache haben“, sagt der Pressechef des Schlachtereikonzerns, Jens Hansen, dem „Nordschleswiger“.

Aus der Nachbarschaft des Schachthofs ist zu erfahren, dass sich Unbefugte Zutritt zu dem eingezäunten Gelände verschafft haben. Foto: Monika Thomsen

Bis März 2014 hatten 100 Schlachtereimitarbeiter ihren Arbeitsplatz in Tondern.

Der seit 1926 in der Wiedingharder Straße angesiedelte Schlachthof wurde aber im Kielwasser des Baus der großen Schlachterei in Holsted geschlossen.

Damals setzten 80 der Arbeiter ihre Laufbahn in Holsted fort.

Kritik an der „Visitenkarte"

Unlängst hatte Jørgen Popp Petersen, Stadtratspolitiker der Schleswigschen Partei in Tondern, in einem Leserbrief kritisiert, dass Danish Crown nach dem Abzug der Arbeitsplätze das Industriegebäude so liegen lässt.

Er forderte den Konzern dazu auf, sich seiner Verantwortung zu stellen und das Industriegrundstück zu sanieren.

Tondern soll nicht die Rolle als Mülleimer für die Strukturentwicklung des Schlachtereikonzerns übernehmen.

Jørgen Popp Petersen, Stadtratspolitiker

„Tondern soll nicht die Rolle als Mülleimer für die Strukturentwicklung des Schlachtereikonzerns übernehmen“, so Popp Petersen.

Die Wiedaustadt habe durch Jahrhunderte stolze Traditionen für Viehmärkte, Handel und Schlachthöfe gehabt.

Diese Ära sei definitiv zu Ende gewesen, als Danish Crown unter dem Diktat des Rationalisierungsdrucks die Aktivitäten in einer neuen Super-Schlachterei in Holsted gebündelt habe.

Aufräumaktion erwünscht

„Dies trägt wohl dazu bei, dass sich die Schlachterei während der vergangenen Jahre sehr gut behauptet hat. Das ist auch entscheidend für die Landwirte in unserer Region. Mittlerweile läuft es so gut, dass zum Bau eines neuen Hauptbüros für den Konzern in Randers geschritten wird“, schrieb Petersen, der daher die Zeit reif für eine Aufräumaktion in Tondern hält.

„Ich halte es für angemessen, dass sie hinter sich aufräumen“, so Popp zum „Nordschleswiger“. Dabei denkt er an einen Abbruch der Gebäude.

 

Danish Crown erwartet, dass der Transfer bald in trockenen Tüchern ist. Foto: Monika Thomsen

Abschreckendes Beispiel

„Bei einem Verkauf besteht die Gefahr, dass es unseriösen Käufern in die Hände fällt. Es sollte nicht gerne so enden wie das Schlachterei-Gebäude in Bülderup-Bau, wo es ganz schrecklich aussieht“, so Popp mit dem abschreckenden Beispiel vor Augen.

 

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