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Venstre-Politiker bekennt Farbe zu Martin Iversen

Venstre-Politiker bekennt Farbe zu Martin Iversen

Venstre-Politiker bekennt Farbe zu Martin Iversen

Tondern/Tønder
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Poul Erik Kjær (r.) ist Mitglied des Technischen Ausschusses. In der Mitte sein Noch-Parteikollege Bo Jessen. Foto: Elise Rahbek

Stadtratsmitglied Poul Erik Kjær will mit dem neuen Bürgermeisterkandidaten Martin Iversen die Venstre-Hochburg Kommune Tondern verteidigen. Er fordert seine „abtrünnigen“ Parteikollegen zum Austritt auf

Anders als sechs andere Parteikollegen im Tonderner Stadtrat inklusive dem amtierenden Bürgermeister Henrik Frandsen will Poul Erik Kjær bei der Kommunalwahl im November 2021 wieder für Venstre kandidieren, erklärt er am Mittwoch in einer Pressemitteilung.

Er könne die angebliche tiefe Krise und den Schrumpfungsprozess bei Venstre nicht erkennen. „Im Gegenteil. Wir sind der größte Wählerverband Dänemarks mit vielen lokalen Verbänden und vielen engagierten Mitgliedern. Ich bekenne mich weiter zu einer Partei, die die demokratischen Spielregeln befolgt.“

Sechs Mitglieder wollen nicht für Liste V kandieren

Damit bekennt Kjær offen Farbe zum Bürgermeisterkandidaten Martin Iversen. Sechs Venstre-Mitglieder wollen nach dessen Nominierung zum Spitzenkandidaten nicht wieder für diese Partei kandidieren. Bo Jessen, René Andersen, Anita Uggerholt Eriksen, Irene Holk Lund, Daisy Dahl und auch Henrik Frandsen haben erklärt, dass sie nicht mehr für Venstre zur Verfügung stehen. Sie haben nicht mitgeteilt, ob sie ihre politische Karriere fortsetzen wollen und wie.

Siehst du tatsächlich keine Krise in deiner Partei? „Nein, es läuft gut bei Venstre. Alle Posten sind besetzt, wir kommunizieren auch in den Lokalverbänden gut miteinander. Das tue ich auch mit meinen Parteikollegen im Stadtrat und Henrik Frandsen. Ich kann auch mit ihm zusammenarbeiten, aber auch mit Martin Iversen. Und es läuft doch mit der politischen Arbeit im Stadtrat.“

Die Venstre-Fraktion im Tonderner Stadtrat (l.) ist in zwei Lager geteilt. Foto: Brigitta Lassen

 

Irritation wegen Parteikollegen

Immer stärker sei er aber irritiert. „Ich muss sagen, dass mich sowohl die fünf ‚Aussteiger‘ als auch der Bürgermeister irritieren. Sie müssten nach ihren Entscheidungen aus der Partei austreten, denn warum sollen sie bis zur nächsten Wahl Nutznießer des Venstre-Systems sein“, fordert der in Arrild nominierte Politiker.

„Es schadet der Partei, wenn Frandsen zur Presse von einer tiefen Krise spricht und Venstre ein schlechtes Abschneiden bei der Wahl und den Verlust des Bürgermeisterpostens prophezeit. Das gehört sich einfach nicht. Ich haue keinen öffentlich in die Pfanne. Sie sagen wiederum Martin Iversen Schlechtes nach. Sie haben ganz offensichtlich die Absicht, Konflikte zu schaffen, wo es keine gibt“, unterstreicht der Politiker.

Auf die Frage, ob die Iversen-Anhänger jetzt eine konzertierte Aktion starten und sich nacheinander zum neuen Spitzenmann bekennen wollen, meint Kjær: „Da ist nicht so abgesprochen. Es gibt keine Taktik. Ich finde, dass es jetzt für mich nach all den Rückzugsmanövern an der Zeit war, mitzuteilen, auf welcher Seite ich stehe.“

Damit steht die Gruppe um Bürgermeister Henrik Frandsen, der eine neue Kandidatur proklamiert hat, ohne zu verraten, für welche Partei oder neue Liste er seine politische Arbeit fortsetzen wird, den sieben anderen Fraktionsmitgliedern gegenüber, die sich noch nicht zu zu ihrer politischen Zukunft geäußert haben. Susanne Linnet aus Mögeltondern/Møgeltønder hat keinen Zweifel daran gelassen, dass sie Martin Iversen unterstützen wird.

Und ich stelle mich daher mit Freude, Demut und Stolz wieder für Venstre in Arrild zur Wahl, sofern man dort meine Kandidatur wünscht.

Poul Erik Kjær, Venstre-Stadtratsmitglied

 

„Die Kommune Tondern wurde bei der Kommunalreform aus sechs Kommunen gegründet, die viele tüchtige Bürgermeister gehabt haben. Martin Iversen wird natürlich auch erfolgreich in der nächsten Wahlperiode arbeiten“, ist sich der Venstre-Politiker Poul Erik Kjær sicher, der vor sieben Jahren in den Stadtrat gewählt wurde. „Und ich stelle mich daher mit Freude, Demut und Stolz wieder für Venstre in Arrild als Kandidat zur Verfügung, sofern man das dort wünscht“, versichert er.

 

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