Gemeinsame Resolution

Überschwemmung: Appell an Folketingspolitiker

Überschwemmung: Appell an Folketingspolitiker

Überschwemmung: Appell an Folketingspolitiker

Tondern/Tønder
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Die Konferenzteilnehmer verabschiedeten eine Resolution. Foto: Volker Heesch

Die Teilnehmer an der Wasserlauf-Konferenz in Tondern machen sich für eine Gesetzesänderung stark. Sie fordern eine ganzheitliche Lösung, die keine Rücksicht auf kommunale Grenzen nimmt.

 Im Kielwasser der Konferenz in Sachen Wasserläufe der Technischen Ausschüsse der Kommunen Tondern, Apenrade und Hadersleben wurde eine Resolution verabschiedet. Die Teilnehmer aus der Politik, Landwirtschaft,  und Interessenverbänden von Umwelt und Natur hatten sich am Donnerstag in Tondern dem Anstieg der Niederschlagsmengen und den damit entstehenden Herausforderungen gewidmet.

In der Resolution an die Folketingsmitglieder wird darauf hingewiesen, dass es einen Bedarf für gemeinsame Lösungen gibt. „Wir sind gezwungen, zusammen ganzheitliche Lösungen zu finden. Lösungen zugunsten aller, die keine Rücksichten auf Grenzen zwischen den Kommunen, der Wirtschaft und den Klima- und Umweltinteressen nehmen“, heißt es in der Resolution.

Der Wunsch nach Gesetzesänderungen

Auf der Konferenz war man sich einig, dass eine Änderung der Gesetzgebung erforderlich ist, damit es bessere Rahmen für die Entwässerung von Flächen in den Gebieten gibt, wo die Wasserläufe nur ein begrenztes Gefälle haben. In dem Appell wird dazu aufgefordert, dass die Regierung und das Folketing in Zusammenarbeit mit dem Kommunalverband (Kommunernes Landsforening, KL) die Initiative ergreift, um die Gesetzgebung zu ändern.

Weniger Bürokratie erwünscht

Zudem wird angeführt, dass weniger Bürokratie wünschenswert sei, wenn Maßnahmen angekurbelt werden sollen, um eine bessere und effektivere Ableitung und eine zwischenzeitliche Lagerung von großen Regenmengen zu ermöglichen.

Mit dem bestehenden Gesetz und den vorhandenen Finanzierungsmöglichkeiten sei es zum Beispiel für Kommunen, Landwirtschaft und Naturinteressenverbände nicht möglich, gemeinsam ganz neue Lösungen zu finden, die sowohl die Natur als auch die Landwirtschaft berücksichtigen. Die technischen Lösungen seien aber vorhanden, heißt es.

Jørgen Popp Petersen im Gespräch mit Referent Kristian Vestergaard. Foto: Volker Heesch

„Der erste erforderliche Schritt ist eine Änderung des Gesetzes. Beim gegenwärtigen Stand der Dinge liegt die Verantwortung für Regulativänderungen bei den Grundbesitzern. Es ist aber Utopie, dass sie diese Verfahren stemmen können, das muss in die Zuständigkeit der Kommunen gehen“, erläutert Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) dem „Nordschleswiger“.

Mit dem Regulativ hat quasi jeder Wasserlauf seine eigene Verwaltungsgrundlage, die den Zustand und die Dimension des Fließgewässers beschreibt und den Umfang der Instandhaltung vorgibt.

Die Zeit ist reif dafür, dass die Regulative der Wirklichkeit angepasst werden.

Jørgen Popp Petersen, Stadtratspolitiker

„Die Zeit ist reif dafür, dass die Regulative der Wirklichkeit angepasst werden". In der Kommune Tondern dränge dies noch mehr als anderswo, da es dort 2019 landesweit den meisten Niederschlag gegeben hätte, meinte er auch mit Blick auf den prognostizierten Anstieg der Regenmenge

„Es war ein ausgezeichnetes Treffen. Der Fokus war jedoch zu wenig darauf gerichtet, dass bei uns alles Wasser durch die Wiedau-Schleuse ins Wattenmeer laufen muss. Das wird auch zukünftig das Nadelöhr sein“, so Popp.

In den vergangenen Wochen bildeten sich auf vielen Feldern Seen. Foto: Monika Thomsen
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