Covid-19

Trotz Corona-Krise gibt es mehr Beschäftigte

Trotz Corona-Krise gibt es mehr Beschäftigte

Trotz Corona-Krise gibt es mehr Beschäftigte

Tondern/Tønder
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Im Jobcenter wurde frühzeitig auf die befürchtete Entlassungswelle reagiert. Foto: Kommune Tondern

Beim Ausbruch der Pandemie stieg die Arbeitslosigkeit in der Kommune Tondern markant. Doch neun Monate danach sind mehr Bürger in Arbeit als im Frühjahr.

Als das öffentliche Leben im März dieses Jahres wegen der Pandemie heruntergeschraubt wurde, stieg auch in der Kommune Tondern die Arbeitslosigkeit markant. Doch so düster sieht es nicht mehr aus. Heute gibt es sogar mehr sogenannte jobbereite Beschäftigte als vor Ausbruch der Corona-Krise im Frühjahr.

Damit zählt Tondern zu den nur zehn Kommunen, in denen die Arbeitslosigkeit heute geringer ist als beim Ausbruch der Corona-Krise. Einige Kommunen befinden sich zwar auf dem Weg zu den Zahlen des Frühjahres. Ein Viertel der Kommunen verzeichnen aber eine um zehn Prozent gestiegene Erwerbslosigkeit.

Mehrere unserer großen Betriebe haben trotz Corona gut abgeschnitten. Einige haben sogar wegen der Pandemie mehr zu tun gehabt, während andere Unternehmen vorübergehend schließen mussten, um jetzt mit großen Aufträgen wieder auf die Beine zu kommen.

Kirsten Paysen Johansson, Abteilungsleiterin im Tonderner Jobcenter

Abteilungsleiterin Kirsten Paysen Johansson vom Tonderner Jobcenter hat für das gute Abschneiden mehrere Erklärungen. „Mehrere unserer großen Betriebe haben trotz Corona gut abgeschnitten. Einige haben sogar wegen der Pandemie mehr zu tun gehabt, während andere Unternehmen vorübergehend schließen mussten, um jetzt mit großen Aufträgen wieder auf die Beine zu kommen“, erklärt sie.

Auch ihr Arbeitsplatz habe viel unternommen, um Erwerbslose wieder zurück auf den Arbeitsmarkt zu führen. Frühzeitig und oft hätten die Kollegen telefonisch oder virtuell mit den Betroffenen über Ausbildungsangebote und andere Beschäftigungsmöglichkeiten seit Beginn der Corona-Krise gesprochen.

„Wir haben bei vielen Branchen angerufen. Wir vermuteten, dass wir ihnen bei der Suche nach neuer Arbeitskraft helfen konnten. Wir haben zusätzliche Ressourcen für frühzeitige Einsätze in Betrieben und für die Vermittlung von Arbeitslosen eingesetzt. Außerdem wurden Workshops für Arbeitslose zu verschiedenen Themen abgehalten“, berichtet Kirsten Paysen Johansson.

774 Menschen stehen in den Startlöchern

So waren Ende November nur 774 Personen arbeitslos, obwohl sie bereit sind, wieder auf den Arbeitsmarkt zu kommen. Dies entspricht einem Rückgang von 1,1 Prozent im Vergleich zum März dieses Jahres, teilt die Kommune mit. In der Region Südjütland (Sydjylland) die Arbeitslosigkeit in diesem Zeitraum um 8,1 Prozent gestiegen. In anderen Kommunen seien mehr Menschen ohne Beschäftigung als vor Krisenbeginn.

Bei Brdr. Hartmann hat die Produktion geboomt. (Archiv) Foto: Jydske Vestkysten

Obwohl viele Unternehmen im Frühjahr Mitarbeiter entlassen mussten, sah die Lage beim Verpackungskonzern Brdr. Hartmann in Tondern genau anders aus. Da der Verkauf von Eiern boomte, stieg auch die Nachfrage nach Eierkartons. Aushilfskräfte mussten angestellt und Extraschichten eingeführt werden. Und Angestellte, die nur an den Wochenenden arbeiten, mussten werktags mit anpacken. Eine Erklärung für die steigende Nachfrage waren die vielen Menschen, die im Homeoffice arbeiten. 

Bürgermeister ist froh und stolz

Über das Abschneiden freut sich Bürgermeister Henrik Frandsen. Eine Entlassung habe große persönliche Konsequenzen für den Einzelnen, aber auch für die Kommune. „Daher bin ich froh und stolz darüber, dass sich Tondern bislang so gut geschlagen hat. Es gibt aber immer noch Herausforderungen in mehreren Branchen“, erklärt Frandsen.

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