Größere Schutzzonen

Tondern sichert Trinkwasserbrunnen

Tondern sichert Trinkwasserbrunnen

Tondern sichert Trinkwasserbrunnen

Tondern/Tønder
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Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

Der Umweltverband sieht in den angekündigten Schutzzonen ohne Spritzmittel zur Verbesserung des Trinkwasserschutzes einen Erfolg des Bürgerprotestes.

„Man hat auf politischer Ebene nun eine Einigung gefunden. Christiansborg bestimmt beim Trinkwasserschutz. Wir in der Kommune Tondern werden wie vorgeschrieben die Trinkwasserbrunnen vor Spritzmitteln sichern.“ Mit diesen Worten reagiert  der Vorsitzende des Ausschusses für Technik und Umwelt im Tonderner Stadtrat, Bo Jessen (Venstre), auf die überparteiliche Einigung auf einen deutlich verbesserten Schutz des Trinkwassers in Dänemark vor Pestiziden nicht nur  aus landwirtschaftlicher Anwendung. 

Bo Jessen, der als Landwirt bisher nichts von einer generellen Verschärfung des Kurses   beim Spritzmitteleinsatz hielt, erklärte gegenüber dem Nordschleswiger, dass die von Umweltminister Jakob Ellemann-Jensen (Venstre) angekündigte Erweiterung der Schutzzonen um Trinkwasserbrunnen in der Kommune Tondern kaum zu einer wesentlichen Verteuerung des Trinkwassers führen werde. 

Entschädigung

Er spielt damit auf die Vereinbarung der Regierungsparteien mit Sozialdemokraten, Dänischer Volkspartei, Radikalen und SF an, dass den Landwirten, die ihre Ländereien in den bis 2022 einzuführenden Schutzzonen um Trinkwasserbrunnen nicht mehr spritzen dürfen, eine Entschädigung gezahlt wird. 

„Ich rechne mit 12 bis 13 Öre teurerem Kubikmeterpreis beim Wasser“, so  Jessen, wenn beispielsweise beim Wasserwerk von Ballum drei Hektar als Trinkwasserschutzzone nicht mehr mit Pestiziden bearbeitet werden dürfen. 

Landesweit werden voraussichtlich 22.000 Hektar als trinkwasserbrunnnennahe Zone  eingestuft, die an landesweit 5.500 Trinkwasserbrunnen geplant sind. 

43 Prozent werden noch als Felder genutzt

Das Umweltministerium hatte mitgeteilt, dass rund 43 Prozent der brunnennahen Zonen landesweit aktuell noch als Felder genutzt werden. 

Die Präsidentin des größten dänischen Naturschutzverbandes, Danmarks Naturfredningsforening, Maria Reumert Gjerding, begrüßt    die politische Einigung auf mehr Trinkwasserschutz. Sie sieht darin auch einen Erfolg für die vielen Bürger, 27.000, die kürzlich per Unterschriftenaktion besseren Trinkwasserschutz verlangt hatten. Wie berichtet, wird die Untersuchung des Trinkwassers auf mehr Schadstoffe erweitert. Auch wird der Verkauf gefährlicher Pestizide an Privatpersonen deutlich eingeschränkt.

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