Coronavirus

Tondern: Inzidenz schnellt weiter rasant in die Höhe

Tondern: Inzidenz schnellt weiter rasant in die Höhe

Tondern: Inzidenz schnellt weiter rasant in die Höhe

Tondern/Tønder
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Die Stadt Tondern ist in ein weihnachtliches Licht getaucht. Indes geben die Fallzahlen nicht Anlass zum Strahlen. Foto: Monika Thomsen

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Das Infektionsgeschehen hat mit einer Inzidenz von 301,2 einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht. Die Steigerung löst beim zuständigen Chefberater keine Überraschung aus. Der Standort des Schnelltestcenters wird voraussichtlich Dienstag bekanntgegeben.

Erreichte der Corona-Infektionsdruck in der Kommune Tondern am Freitag, 5. November, mit einer Inzidenz von 230,6 (Anzahl der Angesteckten umgerechnet auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner) eine neue Höchstmarke, setzte sich die rasante Steigerung übers Wochenende fort.

Am Montag lag der Wert mit 111 Neuinfizierten während der vergangenen sieben Tage bei 301,2. Am Sonntag gab es 100 neue Angesteckte und eine Inzidenz von 271.

Keine überraschende Entwicklung

„Es hat sich in die falsche Richtung entwickelt“, stellt der kommunale Chefberater Peter Michael Jørgensen gegenüber dem „Nordschleswiger“ fest. Sonderlich überrascht ist er von dieser Entwicklung aber nicht.

„Ich hatte es erwartet. Wenn die Ansteckung erst da ist, dann breitet es sich rasch aus. Auch, weil es keine Restriktionen gibt und wir uns wie üblich treffen. Dann läuft es schnell aus dem Ruder“, so Jørgensen.

Mit der von Regierungschefin Mette Frederiksen für 20 Uhr angekündigten Pressekonferenz könnten sich Maßnahmen anbahnen, so Jørgensen.

Überall verbreitet

Während der vergangenen Tage stieg die Anzahl der Angesteckten jeweils täglich um 15 Personen. Setze sich diese Tendenz fort, bedeute dies auf Wochenbasis 105 Neuinfizierte.

Ich hatte es erwartet. Wenn die Ansteckung erst da ist, dann breitet es sich rasch aus. Auch, weil es keine Restriktionen gibt und wir uns wie üblich treffen. Dann läuft es schnell aus dem Ruder.

Peter Michael Jørgensen, kommunaler Chefberater

Die Infektionen seien über die ganze Kommune verteilt.

„Es gibt vereinzelt auch Ansteckungen im Pflegeheim“, so Jørgensen zur diesbezüglichen Frage des „Nordschleswigers".

So stieß man zum Beispiel als Besucherin oder Besucher von Richtsens Pflegeheim in Tondern Montag an der Eingangstür auf die Nachricht, dass ein gültiger Coronatest gefordert wird.

Inzidenz von 400 nicht unrealistisch

Er erwartet für die kommenden Tage einen weiteren Infektionsdruck.

„Wenn es schlecht läuft, könnten wir Ende der Woche oder Anfang kommender Woche eine Inzidenz von 400 erreichen. Ich erwarte aber nicht, dass dies in Form von den ganz großen Sprüngen sein wird, wie bisher", sagt Jørgensen.

Apenrade ist Spitzenreiter

Unter den vier nordschleswigschen Kommunen ist die Inzidenz nur in Apenrade (Aabenraa) mit einem Wert von 364,1 und 213 Neuinfizierten höher als in Tondern.

Lange Warteschlangen vor der Teststelle

Lange Warteschlangen müssen die Menschen beim PCR-Testcenter am Nordre Industrivej in Tondern in Kauf nehmen. Dort ist eine Terminbuchung nicht erforderlich.

„Der Druck ist dort sehr groß. Es besteht wirklich Bedarf für eine weitere Testkapazität durch das Schnelltestcenter von Carelink“, so Jørgensen.

Baldige Klärung erhofft

Er erwartet, dass die Standortfrage am Dienstag geklärt ist. Zur Frage, ob sich die Kommune um mehr Testmöglichkeiten durch die mobilen Testzentren bemühen würde, berichtet er, dass diese sehr ausgebucht sind.

„Sie werden unter anderem bei Wohneinrichtungen, Schulen und Pflegeheimen eingesetzt“, so der Chefberater.

Aufforderung zur Achtsamkeit

Während der vergangenen sieben Tage haben sich 4.787 Menschen aus der Kommune Tondern testen lassen. Seit Ende Januar 2020 haben sich nachweislich 1.306 der 36.853  in der Kommune lebenden Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

Wie auch schon die Hausärzte, fordert auch der kommunale Chefberater die Menschen dazu auf, wegen der besorgniserregenden Entwicklung achtsam zu sein.

„Bei Symptomen sollte man sich testen lassen und sich mit sozialen Kontakten zurückhalten“, so Jørgensen.

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