Coronavirus

Tondern: Infektionsdruck schnellt rasant in die Höhe

Tondern: Infektionsdruck schnellt rasant in die Höhe

Tondern: Infektionsdruck schnellt rasant in die Höhe

Tondern/Tønder
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Die Wiedau im Winterkleid. Derweil haben die Infektionszahlen im Westen Nordschleswigs während der Feiertage kein ruhiges Tempo an den Tag gelegt. Foto: Monika Thomsen

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Das Infektionsgeschehen erreicht mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 906 einen neuen Rekord. Seit Sonntag gab es 118 Neuinfizierte. Freie Impftermine in Tondern.

Der Infektionsdruck in der Kommune Tondern hat über die Feiertage stetig einen Zahn zugelegt.

Am zweiten Weihnachtstag wurde mit einem Sieben-Tage-Inzidenzwert von 852 (Anzahl der Infizierten umgerechnet auf 100.000 Einwohner in einer Woche) erstmals die Schallmauer von 800 durchbrochen. Während der vergangenen sieben Tage gab es 314 Neuangesteckte.

Neue rekordhohe Zahlen

Montag ging die Infektionskurve weiter steil nach oben und landete bei einer neuen Inzidenz-Höchstmarke von 906. Während der vergangenen sieben Tage erfasste die dänische Infektionsschutzbehörde, das Staatliche Serum Institut (SSI), in der Kommune Tondern 334 Neuinfizierte.

Tondern ist unter den vier Nordschleswigschen Kommunen in Sachen Inzidenz „Spitzenreiter" vor Sonderburg (Sønderborg) 806, Hadersleben (Haderslev) 777, und Apenrade (Aabenraa) 688.

Schrauben wir die Zeit um zwölf Monate zurück, so lag die Inzidenz am 27. Dezember 2020 in Tondern bei 107,2, und es gab damals 40 Neuinfizierte.

 „Vor Weihnachten gab es mit 55 Neuangesteckten pro Tag den höchsten Wert. Am Sonntag waren es 65, und heute sind es 118“, erläutert der zuständige kommunale Chefberater, Peter Michael Jørgensen, am Montag.

Sprunghafte Entwicklung

„Es sieht zurzeit nicht gut aus. Die Tendenz mit einem gewaltigen Sprung nach oben haben wir jedoch in der ganzen Region Süddänemark“, so Jørgensen.

„Ich denke mir, mit dieser Entwicklung sehen wir etwas den Effekt des Zusammenseins über Weihnachten, was sich während der kommenden Tage noch fortsetzen wird“, erklärt er.

Vor Weihnachten gab es mit 55 Neuangesteckten pro Tag den höchsten Wert. Am Sonntag waren es 65, und heute sind es 118.

Peter Michael Jørgensen, Chefberater

Er geht davon aus, dass es sich bei einem Teil der positiv getesteten Personen um Nahkontakte handelt. 111 der Ergebnisse stammen von PCR-Tests und 7 von Schnelltests.

Die höchste Rate der Angesteckten gibt es mit 40 Personen in der Kategorie der 0- bis 19-Jährigen. Das ist zugleich die Gruppe, die sich über die größte Altersspanne erstreckt. Die zweithöchste Anzahl an positiv Getesteten gab es mit 23 Bürgerinnen und Bürgern in der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen.

Die Altersverteilung der Neuangesteckten (Montag, 27. Dezember, 2021)

• 0-19 Jahre: 40
• 20-29 Jahre: 12
• 30-39 Jahre: 15
• 40-49 Jahre: 23
• 50-59 Jahre: 16
• 60-69 Jahre: 10
• 70 Jahre und älter: 2

„Zum Glück gibt es nicht so viele Angesteckte bei den über 70-Jährigen, die zur gefährdeten Gruppe gehören“, stellt Jørgensen fest.

Entwicklung überrascht nicht

Die galoppierenden Ansteckungszahlen überraschen ihn nicht. „Wenn der Infektionsdruck in der Gesellschaft hoch ist, kann es schnell gehen. Mit dem Ausbreiten der landesweit dominierenden Omikron-Variante sehen wir auch verstärkt ein Übergreifen der Infektionen auf andere Personen in den betroffenen Haushalten“, berichtet Peter Michael Jørgensen.

Bislang  sei die süddänische Region im Vergleich zu Kopenhagen und Mitteljütland bei der Omikron-Variante etwas hinterher gewesen.

Seit Ende Januar 2020 haben sich nachweislich 2.915 Personen der 36.846-köpfigen Einwohnerschaft an der Westküste mit Covid-19 angesteckt.

Im Krankenhaus in Tondern gibt es diese Woche noch freie Impftermine. Eine Buchung ist erforderlich. (Archivfoto) Foto: Monika Thomsen

„Impfen die beste Waffe"

Die beste Waffe im Kampf gegen Covid-19 sei das Impfen, so der Chefberater. Er weist darauf hin, dass es in dieser Woche noch am Mittwoch, Donnerstag und Sonntag freie Impftermine im Krankenhaus in Tondern gibt. Eine vorherige Terminbuchung ist erforderlich.

„In der ersten Woche im neuen Jahr hat die Impfstelle an allen sieben Wochentagen geöffnet“, so Jørgensen.

Kinder müssen nach Rothenkrug oder Sonderburg

Kinder unter zwölf Jahren müssen in Rothenkrug (Rødekro) oder Sonderburg (Sønderborg) geimpft werden.

„Das dortige Personal kennt sich mit Kindern aus. Da für diese jüngeren Altersgruppen mehr Zeit eingeplant werden muss und um einen gewissen Flow beim Impfprozess zu erhalten, ist es am sinnvollsten, diese Impfungen an wenigen Stellen zu bündeln“, erläutert Jørgensen.

In Tondern wurde das Impfen von Kindern am Wochenende vor Weihnachten angeboten.

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