Kommunalpolitik

Timeout bei angepeilten niedrigeren Temperaturen in Sportstätten

Timeout bei angepeilten niedrigeren Temperaturen in Sportstätten

Timeout bei niedrigeren Temperaturen in Sportstätten

Tondern/Tønder
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Noch sind die Temperaturen in den Schwimmbecken nicht gesenkt worden. Foto: Archiv: DN

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Der Bürgermeister hofft auf konstruktive Vorschläge von den sportlichen Einrichtungen. Hallenvorsitzender: „Wir wären gerne früher einbezogen worden."

Obgleich der Kalender den 2. November zeigt, sind die Temperaturen in den Schwimmbecken und in den Duschen der Sporthallen in der Kommune Tondern noch nicht, wie anvisiert, gesenkt worden.

Die diesbezügliche Entscheidung des kommunalen Finanzausschusses, um Energie zu sparen, ist vorerst auf Eis gelegt worden. Zumindest bis zum 16. November. Dann befasst sich das Gremium wieder mit der Thematik.

Wer duscht warm, wer kalt?

„Es gab unter anderem Herausforderungen bei den technischen Lösungen, die sich nicht umsetzen ließen“, erläutert Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) dem „Nordschleswiger“.

Dabei dreht es sich zum Beispiel darum, dass für Schulkinder weiterhin warmes Wasser aus den Duschköpfen kommen soll, bei anderen Sporttreibenden nicht.

Meinung der Einrichtungen jetzt gefragt

Daher entschied der Bürgermeister sich dafür, auf die Pause-Taste zu drücken. „Die Verwaltung setzt ihre Runde zu den verschiedenen Einrichtungen fort, um im Dialog örtliche Lösungen zu finden“, so Popp Petersen.

Im Kielwasser der Entscheidungen im Ausschuss für Kultur und Freizeit und dem Finanzausschuss hagelte es nicht nur von Nutzerinnen und Nutzern in den sozialen Netzwerken Kritik.

„Es gab ziemlich kräftige Reaktionen von den Einrichtungen, dass sie nicht einbezogen worden waren. Das stimmt, und inzwischen sind Vorschläge gekommen“, so Popp Petersen.

Claus Hansen ist Vorsitzender der Klosterhalle (Archivfoto). Foto: Monika Thomsen

Mehrausgaben von 5 Millionen Kronen erwartet

Für 2023 werden Mehrausgaben in Höhe von 5 Millionen Kronen erwartet. Das Abstellen des warmen Wassers in den Umkleidekabinen –  mit Ausnahme der Schwimmhallen – würde 800.000 Kronen bringen.

Bei der Reduzierung der Wärme in den Heizungen der Hallen und in den Becken wird eine Ersparnis von 500.000 Kronen erwartet.

Angestrebt ist ein Sondertopf von 3,7 Millionen Kronen. Aus diesem können die Sport- und Schwimmhallen Geld für ihre höheren Energieausgaben beantragen.

Die Auszeit würde nichts daran ändern, dass die Energieausgaben eine Herausforderung sind.

„Wir erwarten, dass die Einrichtungen und Vorstände Verantwortung übernehmen und sich konstruktiv einbringen“, so der Bürgermeister. Er hofft, dass auf der Sitzung am 16. November ein Beschluss gefasst werden kann.

Die angestrebten Maßnahmen
Schwimmhallen:
• Die Wassertemperatur soll in allen Becken auf 26 Grad gesenkt werden.
• Die Wasserrutschen werden geschlossen.
• Spa-Bäder, Saunen, türkische Bäder usw. werden geschlossen.

Sporthallen
• Die Temperatur wird in den Hallen auf 17 Grad gesenkt.
• In den übrigen Räumen im Hallenbereich soll das Thermometer auf 19 Grad stehen.
• Die angepeilten Maßnahmen hätten im Januar ausgewertet werden sollen.

„Wir wissen, wo es zwackt“

„Der den Schuh anhat, weiß, wo er zwackt. Daher wären wir gerne zu einem früheren Zeitpunkt einbezogen worden“, sagt der Vorsitzende der Klosterhallen, Claus Hansen, dem „Nordschleswiger“.

So hätte er sich gewünscht, dass seitens der Freizeit- und Kulturverwaltung eventuelle niedrig hängende Früchte mit Sparpotenzial erfragt worden wären, statt alle Sportstätten über einen Kamm zu scheren.

„Die Einrichtungen wissen schon, wo ihre großen Stromschlucker sind“, so Hansen.

Differenzierte Regelung nicht machbar

Die Maßnahme, dass die Schülerinnen und Schüler warmes Wasser nutzen dürfen und andere Hallengäste nicht, sei nicht praktikabel.

„An unseren Einnahmen können wir nicht rütteln, da die Stundenpreise für die Hallennutzung der Vereine vom Kommunalrat vorgegeben sind. Daher können wir höchstens an unseren Kosten schrauben“, so der Vorsitzende.

Energiefreundliche Maßnahmen sind für die Sportanlage in Lügumkloster kein Neuland.

„Wir haben bereits vor fünf Jahren unsere Leuchtstoffröhren mit LED ausgetauscht. Die Investition hat sich wohl im Laufe von vier Jahren amortisiert. Das bringt uns eine jährliche Ersparnis von knapp 100.000 Kronen“, so Hansen.

Sonnenenergie im Blick

Seit etwa neun Monaten befasst sich die Klosterhalle mit einer Solaranlage für das Dach der Halle 1. „Damit können wir unsere Stromkosten um 25 Prozent senken“, erläutert Claus Hansen.

Auf der Homepage fordert die Einrichtung die Nutzerinnen und Nutzer dazu auf, zum Beispiel mit schnellen und kurzen Duschsequenzen zum Energiesparen beizutragen.

Schwimmhallen in der Kommune Tondern
• Scherrebek
• Tondern
• Arrild

Sporthallen und Mehrzweckhäuser
• Tondern
• Lügumkloster
• Scherrebek
• Bredebro
• Toftlund
• Hoyer
• Wodder
• Aggerschau
• Ballum
• Branderup

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