Natur

Testballon beim Stutzen der Vegetation in den Wasserläufen

Testballon beim Stutzen der Vegetation in den Wasserläufen

Testballon beim Stutzen der Vegetation in den Wasserläufen

Tondern/Tønder
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Die öffentlichen Auen in den Schutzzonen schlängeln sich auf eine Strecke von 310 Kilometern durch die Kommune Tondern. Foto: Monika Thomsen

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Die angestrebte neue Praxis, die Vegetation in den Bächen zweimal im Jahr zurückzuschneiden, rief die Botaniker auf den Plan. Der Technische Ausschuss lässt für zwei Wasserläufe einen Vorschlag ausarbeiten.

Das Zurückschneiden der Vegetation in den öffentlichen Auen ist auch im Jahr 2021 ein Thema, das den Technischen Ausschuss der Kommune Tondern beschäftigt.

Die Kommune ist reich an Wasserläufen, die bei der Entwässerung eine Rolle spielen. Mit dem maschinellen Schnitt wird verhindert, dass es bei Starkregen zu Staueffekten und Überschwemmungen kommt.

Ausnahmeregelung im Gegenwind

Als die Kommune 2019 eine neue Marschroute für die öffentlichen Wasserläufe verabschiedete, führte sie eine Ausnahmeregelung ein.

Sie machte sich dafür stark, dass die Auen, die es auf eine Strecke von 310 Kilometern bringen, künftig zweimal im Jahr auf schonende Art entkrautet werden.

Bislang wurde der unerwünschte Bewuchs einmal jährlich entfernt.

Wenn wir es zweimal im Jahr schonend machen, kommt es sowohl der Natur als auch der Entwässerung zugute.

Bo Jessen, Ausschussvorsitzender

„Wenn wir es zweimal im Jahr schonend machen, kommt es sowohl der Natur als auch der Entwässerung zugute“, erläutert der Vorsitzende des Technischen Ausschusses, Bo Jessen (Tønder Listen).

Einspruch von den Botanikern

Mit ihrer Entscheidung für den Einsatz in den sogenannten Paragraf-3-Schutzgebieten stieß die Kommune jedoch bei der Klageinstanz für Umweltfragen auf Widerstand.

Auslöser dafür war der Einspruch des Botanischen Vereins.

Daraufhin legte die Klageinstanz der Kommune auf, die Dispensation rückgängig zu machen und den Sachverhalt neu zu bearbeiten.

Änderung für 102 Satzungen

In diesem Prozess soll für jeden einzelnen Wasserlauf eine detaillierte Beschreibung über die Änderungen verfasst werden.

Damit müssten 102 Gewässer-Satzungen überarbeitet werden.

Erfasst werden sollen unter anderem die physischen Änderungen, die Verlagerung des Sandes in der Bach-Sohle, biologische und botanische Änderungen und die Auswirkungen für das tierische Leben.

Abgeschnittenes Grün in der Arnau Foto: Monika Thomsen

Die Preisvorstellungen von externen Firmen für diese Aufgabe schwanken zwischen 1 Million und 5,6 Millionen Kronen.

Daraufhin ist die Kommune Tondern zweimal schriftlich bei Umweltministerin Lea Wermelin (Sozialdemokratie) wegen der restriktiven Linie der Klageinstanz vorstellig geworden.

Sollten die Satzungen revidiert werden, könnte dies dazu führen, dass es zu Abstrichen bei der Instandhaltung der Wasserläufe kommen würde.

Besorgnis umschifft

Eine direkte Antwort von der Ministerin gab es nicht, sondern vom Department.

„Beide Male ist mit großer Mühe unterlassen worden, auf unsere Besorgnis zu antworten, wie wir die Bestimmungen zum Ableiten des Wassers verwalten und sicherstellen soll“, lautet es nicht besonders zufrieden in den Unterlagen der Kommune.

„Wir haben uns dafür entschieden, dass wir als Art Probelauf ein bis zwei Auen auswählen und die Aufgabe mit der Untersuchung ausschreiben“, erläutert der Ausschussvorsitzende.

Botaniker nicht mit am Tisch

Er bedauert es, dass mit den Botanikern ein auswärtiger Verein der geplanten Marschroute ein Bein stellt.

„Wir hatten im Vorfeld einen sehr guten Dialog unter anderem mit den Sportanglern und den Landwirten. Hätte es eine örtliche Abteilung des botanischen Vereins gegeben, hätten wir diesen mit an den Tisch geholt“, so Jessen.

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