Bildung

Sprachliche Führerscheine

Sprachliche Führerscheine

Sprachliche Führerscheine

Tondern/Tønder
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Laura Dethlefsen, Helene Bargum Jepsen und Morten Jørgensen (v. l.) mit ihren Sprachdiplomen Foto: Elise Rahbek

22 Schüler des Gymnasiums in Tondern haben die Bescheinigung, dass sie in Deutschland studieren können. Für Laura Dethlefsen ist sie „ein Türöffner".

Einen „Führerschein“ der besonderen Art erhielten gestern 21 2G-Schüler  des Gymnasiums in Tondern nach bestandener Prüfung mit dem Sprachdiplom DSD II (auf hohem Niveau). „Ihr habt diesen ersten Schritt super gemacht und ihr seid die wichtigste Schule in Dänemark, die die Sache voranbringt“, erklärte Prüferin und Fachberaterin für Deutsch der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, Kathrin Drygala de Oliveira. „Ihr habt jetzt ein Ticket, und ich sehe es wie einen Führerschein. Wenn man nicht fährt, kann man nach einem halben Jahr nicht wirklich fahren. Wie beim Führerschein ist es der Sinn, dass ihr das Sprachdiplom nutzt. Nicht nur eure Sprachkenntnisse werden geprüft, sondern auch, ob ihr studierfähig seid und in Deutschland ein Studium aufnehmen könnt.

Was die Deutschkenntnisse in Dänemark anbelangt, ist das Gymnasium ein Aushängeschild“, so die Fachberaterin, die auch die Lehrkräfte Randi Damstedt Atiser und Michael Longerich in den Applaus für die Schüler miteinbezog. Beide  sind  kürzlich zu Inland-Experten für die DSD I Sprachenprüfung in Dänemark ernannt worden. Damit können sie bei dem Unterricht auf B-Niveau im Gymnasium und in anderen Schulen die Prüfung abnehmen.

„Bislang sind es hauptsächlich die Schüler von südlich der Grenze und die Schüler, die aus der Ludwig-Andresen-Schule kommen, die das Deutsche Sprachdiplom II machen. Wir hoffen, mehr Schüler dafür gewinnen zu können“, so Longerich.

„Das Gymnasium ist ein wichtiger Standort, da die Schule eine Vorreiterrolle einnahm. Jetzt gibt es fünf Stellen in Dänemark, nur an zwei erfolgt es jedoch auf hohem Niveau“, erläutert Kathrin Drygala de Oliveira.Erstmals wirkte der Kulturreferent der Deutschen Botschaft in Kopenhagen, Lasse Rodewald, an der Überreichung der Diplome mit. Er bedankte sich bei den Schülern für ihre Wahl, diesen Weg zu gehen. „Das ist für uns als deutsche Botschaft sehr wichtig, und ihr habt jetzt die Möglichkeit, in Deutschland ein Studium und Praktikum zu absolvieren. Wir hoffen, dass ihr es macht und zurückkommt, und mit Deutsch in Dänemark arbeitet. Euer Weg ist noch nicht beendet, und es stehen viele Möglichkeiten offen“, so Rodewald.

„Damit öffnen sich mehr Türen“

Laura Dethlefsen aus Rapstedt ist eine derjenigen, die das Diplom in der Tasche haben. „Dann habe ich eine Möglichkeit, die es mir leichter macht, falls ich später in Deutschland studieren möchte. Wenn ich das Richtige finde, würde ich es in Erwägung ziehen. Damit öffnen sich mehr Türen“, so die 18-jährige, die sieben Jahre  die deutsche Schule in Rapstedt besucht hat, und dann an die dänische Schule in Bülderup wechselte. „Für mich ist dieser Unterricht nicht so schwer gewesen, wie z. B. für einige meiner Freunde, da Deutsch nach den sieben Jahren ja quasi meine Muttersprache ist,“ so Laura.

Während die gleichaltrige Helene Bargum Jepsen die deutsche Schule in Rapstedt und danach die LAS besucht hat, ging Morten Jørgensen auf die dänische Schule in Bülderup. Dass er sich dennoch für das deutsche Sprachdiplom entschieden hat, begründet er mit deutschen Wurzeln. „Meine Oma und meine Mutter sprechen Deutsch miteinander und ich kann auch etwas aus dem Fernsehen. Für mich war es in Ordnung“, so der 19-Jährige auf den Schwierigkeitsgrad angesprochen.

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