Kommunalpolitik

SP und SF: Keine Kleinkindergruppe für Lügumkloster

SP und SF: Keine Kleinkindergruppe für Lügumkloster

SP und SF: Keine Kleinkindergruppe für Lügumkloster

Lügumkloster/Løgumkloster
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Der deutsche Kindergarten in Lügumkloster hat schon seit vielen Jahren eine Kleinkindergruppe. Foto: Archivfoto: Elise Rahbek

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Die beiden kleinen Parteien des Tonderner Stadtrats wollten den Fortbestand der Tagespflege sichern. Doch die Mehrheit entschied, dass jetzt auch die Jüngsten in den Markledets Børnehave kommen können.

Der dänische Kindergarten in Lügumkloster, Markledets Børnehave, darf nach einem mehrheitlich getroffenen Stadtratsbeschluss eine Kleinkindergruppe einrichten. Diese wird für sechs Säuglinge Platz haben. Eltern hatten dieses neue Angebot vorgeschlagen, um so ihre Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren in einer Einrichtung abgeben zu können.

Der Wunsch wurde unterstützt vom Elternrat der Einrichtung und dem Vorstand für Toftlund und Lügumkloster.

Einziger Kindergarten ohne Säuglinge

Markledets Børnehave ist der einzige Kindergarten im Raum Lügumkloster, der keine Kleinkinderbetreuung anbietet. Damit sei der Hort schlechter gestellt als die anderen Einrichtungen. Zudem würde Platz frei werden, da eine ganze Gruppe nach den Sommerferien eingeschult würde, heißt es in der Begründung.

Die Kehrseite der Medaille: Mit der Einrichtung dieser Säuglingsgruppe müssten eine bis zwei Tagesmütter entlassen werden. Zurzeit sind sechs Personen in der Tagespflege beschäftigt. Zum 1. August soll aber eine weitere Kraft angestellt werden. Die Elternvertreter der Tagespflege stehen diesen Plänen kritisch gegenüber.

Dennoch hat der Tonderner Stadtrat mehrheitlich diese Initiative unterstützt, die rund 250.000 Kronen kosten wird. Die jährlichen Mehrausgaben werden auf rund 85.000 Kronen geschätzt.

Zusammenarbeit zwischen Tagespflege und Kindergarten

 Die Eltern zahlen für einen Platz in der Kleinkindergruppe 2.724 Kronen monatlich. In der Tagespflege liegen die Ausgaben bei 2.613 Kronen. Die kommunale Verwaltung geht davon aus, dass sich mehr Eltern für die Kleinkindergruppe entscheiden werden. Bei Engpässen in der Tagespflege – wie zum Beispiel Krankheit oder Ferien – soll eine Zusammenarbeit mit dem Kindergarten bestehen.

Wir geben mit der einen Hand und nehmen mit der anderen. Wir fürchten um die Flexibilität der Tagespflege bei weniger finanziellen Mitteln. Das Projekt ist zwar gut durchgearbeitet, die SP will aber lieber bestehende Angebote bewahren. Ein gewaltiger Anstieg der Kinderzahlen ist zudem auch nicht in Sicht.

Louise Thomsen Terp, Stadtratsmitglied der Schleswigschen Partei

Dagegen votierten die beiden Vertreter der Schleswigschen Partei (SP), Louise Thomsen Terp und Jørgen Popp Petersen. Bjarne Lund Henneberg (SF) konnte sich dieser Haltung anschließen.

Die Stadtratspolitikerin Louise Thomsen Terp begründet die Bedenken der Schleswigschen Partei. Foto: Karin Riggelsen

Entsprechend fiel Terps Votum im Kinder- und Schulausschuss, aus. Sie begründete die Ablehnung ihrer Partei bei der Stadtratssitzung: „Wir geben mit der einen Hand, und nehmen mit der anderen. Wir fürchten um die Flexibilität der Tagespflege bei weniger finanziellen Mitteln. Das Projekt ist zwar gut durchgearbeitet, die SP will aber lieber bestehende Angebote bewahren. Ein gewaltiger Anstieg der Kinderzahlen ist zudem auch nicht in Sicht“, erklärte die SP-Politikerin.

 

Verständnis für SP-Bedenken

Mette Bossen Linnet (Venstre), ebenfalls Mitglied des Kinder- und Jugendausschusses, zeigte Verständnis für die Bedenken der SP. Ihre Partei setze sich für ein breites Angebot für die Kinderbetreuung ein. Entsprechend argumentierte Anette Abildgaard Larsen (Konservative): „Wir möchten so viele Wahlmöglichkeiten wie möglich. Wegen der Bedenken der Tagespflege ist eine Zusammenarbeit mit dem Kindergarten eine gute Idee. Es ist aber wichtig, dass die Kommune endlich für den Bereich Kinderbetreuung eine Bedarfsanalyse vornehmen lässt."

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