Erneuerbare Energie

Sozialdemokraten: Solarkraft bereitet den wenigsten Ärger

Sozialdemokraten: Solarkraft bereitet den wenigsten Ärger

Sozialdemokraten: Solarkraft bereitet den wenigsten Ärger

Tondern/Tønder
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Im September fand vor dem Rathaus in Tondern wieder eine Demonstration statt. Foto: Archivfoto: Monika Thomsen

Das Thema Windenergie spaltet den Tonderner Stadtrat seit Jahren wie kein anderes. Einfacher tut er sich in Sachen Gewinnung von Sonnenenergie.

Ein Thema, das die Lokalpolitiker und die Bürger der Kommune Tondern in Wallung bringt, ist die Windenergie. Der Tonderner Stadtrat, der in diesem Punkt gar nicht auf einen Nenner kommen konnte, hatte daher eine zweijährige Sendepause in Sachen erneuerbare Energie durch Wind und Sonne eingelegt.

Doch diese Galgenfrist ist bald vorbei, und der Punkt landet sehr bald auf der Tagesordnung der Politiker. Mit der Vorbereitung und der Priorisierung der beantragten Projekte hat die Technische Verwaltung alle Hände voll zu tun, bevor die Schlacht im Stadtrat geschlagen werden kann.

Guidelines im Stadtrat

Im September vergangenen Jahres wurden neue Richtlinien (Guidelines) für beide Energieformen festgelegt. Bei der Sonnenenergie konnten 27 von 31 Politikern zustimmen, bei der Windkraft stimmten 17 Ratsmitglieder dafür. Die restlichen 14 zeigten mit dem Daumen nach unten.

 

Die sozialdemokratische Fraktion will den Weg des geringsten Widerstandes gehen und schlägt  vor, das Thema Windenergie und Sonnenenergie aufzuteilen. Sie meint, dass sich die Politiker erst die Solarenergie vorknöpfen sollten. „Das bereitet die wenigsten Schwierigkeiten. Dann hätte die technische Verwaltung auch mehr Zeit, die eingereichten Projekte durchzuarbeiten und zu priorisieren", erklärt Stadtratsmitglied Peter Christensen (Soz.)

 

Das schaffen sie nie und nimmer, wenn alle 16 Wind- und Solarprojekte durchgeackert werden müssen.

Peter Christensen, sozialdemokratisches Stadtratsmitglied

„Das schaffen sie nie und nimmer, wenn alle 16 Wind- und Solarprojekte durchgeackert werden müssen. Es können bei dem Zeitplan auch keine Anhörungen und Flächennutzungspläne durchgeführt und erarbeitet werden. Das kann nicht gründlich werden. Es wäre vergeudete Zeit für die Antragsteller“, meint Fraktionsmitglied Peter Christensen.

 

Die Projekte im Einzelnen:

Sonnenenergie:

  1. European Energi in Schads (Skast), 144 ha, Leistung 100 MW
  2. European Energi in Vestermark, 16 ha, 10 MW
  3. European Energi, Rohrkarr (Rørkær), 16 ha, 10 MW
  4. European Energi Wiesby (Visby), 57 ha, 45 MW
  5. European Energi Trøjborgvej/Wiesby, 50 ha, 35 MW
  6. European Energi, Duborgvej, 84 ha, 76 MW
  7. Solarpark, Ulleruplund, 66 ha, 60 MW

Windenergie:

  1. Vattenfall, Haved, 18 Windräder (155 m) Leistung: 108 MW
  2. Vattenfall, Reisby Hede, 15 Windräder (155 m), 101 MW
  3. NRGI, Drengsted/Lovrup, 6 Windräder (136 m), 33,6 MW
  4. Nordic Energy Advice, Borg Mark, 4 Windräder (150 m), 16 MW
  5. Eurowind, Vollum Enge, zehn Windräder (180 m), 56 MW
  6. NRGI, Borg Mark, acht Windräder (150 m), 36 MW
  7. Momentum Energy Jutlandia, Arrild, neun Windräder, (136 m), 38 MW
  8. Andreas Jørgensen, Visby Hedegaard, 3 Windräder (Höhe und Leistung nicht angegeben)

Hybrid-Projekt

  1. Eurowind, Gasse Hede, acht Windmühlen (150 m) auf 48 Hektar, Leistung 90 MW

 

 

SP: Diskussion auf die lange Bank schieben

Keine Zustimmung findet der Vorschlag beim Vorsitzenden der Schleswigschen Partei, Christian Andresen. Damit würde die Diskussion über Windenergie nur auf die lange Bank geschoben.

„Die Diskussion würde morgen oder erst in einigen Monaten die gleiche sein. Die Antragsteller sollen endlich nach zwei Jahren Warten eine Antwort bekommen, ob ihr Projekt durchgeführt werden kann oder nicht“, erklärt er.

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