Sichere Schulwege

Schulleiterin: „Ich bin sprachlos“

Schulleiterin: „Ich bin sprachlos“

Schulleiterin: „Ich bin sprachlos“

Lügumkloster/Løgumkloster
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Foto: dpa/(Symbolfoto)

Straßen bei drei Schulen werden sicherer gemacht. Doch die Deutsche Schule Lügumkloster darf weiter warten.

Connie Meyhoff Thaysen fand am Freitag keine Worte. Eine Antwort vom Vorsitzenden des Technischen Ausschusses, Bo Jessen (Venstre), machte die Leiterin der Deutschen Schule Lügumkloster sprachlos,  als er am Donnerstagabend eine Frage von Jørgen Popp Petersen, Schleswigsche Partei, im  Stadtrat beantwortete. „Das darf einfach nicht wahr sein“, meinte die Schulleiterin. Es ging um die  Sicherung von Schulwegen in drei Orten.

Popp fragte, ob die deutsche Schule in der Klosterstadt bei der Sicherung des Schulwegs Vænget vergessen  oder auf die lange Bank geschoben worden sei. Zwei Jahre hätte die Einrichtung auf die Gefährlichkeit der Straße aufmerksam gemacht. Es sei provozierend, jetzt  die Wege an drei anderen Schulen zu entschärfen.

Bo Jessen meinte dazu: „Ich bin der festen Überzeugung, dass die Verwaltung uns die Projekte nach ihrer Dringlichkeit vorlegt. Vielleicht kommt die Schule in Lügumkloster das nächste Mal an die Reihe.“ Mit dieser Antwort ließ sich Popp nicht abspeisen: „Sollen sie mit leeren Worten hingehalten werden? Ihr habt ja wohl ausreichend Anfragen von der Schule bekommen.“ Jessens Kommentar dazu: „Wir können nicht auf einmal  in der ganzen Kommune sein. Und wir bekommen vielen Anfragen.“

„Wenn unser Wunsch nach einer Entschärfung von Vænget nicht dringlich ist, dann weiß ich nicht, was dringlich ist. Unser Wunsch wird geschoben und geschoben mit einer Entschuldigung nach der anderen. Dann ist mal der Posten in der Technischen Verwaltung unbesetzt, dann ist der Mitarbeiter krank usw. Noch wütender macht es mich, dass bei der  Friskole in Lügumkloster ohne vorherigen Antrag Sicherheitsmaßnahmen  durchgeführt werden“, kritisiert Meyhoff Thaysen, die viele Mails an die Verwaltung, aber auch an Bo Jessen und Bürgermeister Henrik Frandsen direkt geschickt hat. „Ich bekam auf meine Anfragen vielfach nicht einmal eine Antwort“, kritisiert sie. Besonders kritisch sehe die Lage natürlich in der dunklen Jahreszeit aus.

300.000 Kronen schon bewilligt

Im Falle der deutschen Schule  musste lange gewartet werden, bevor sich die Verwaltung mit der Polizei  für ihre Verkehrsituation interessierte. Nach  dem Ortstermin wurde sie als gefährlich eingestuft. Der Stadtrat bewilligte daraufhin 300.000 Kronen.

Im aktuellen Fall hat der Stadtrat entschieden, 675.000 Kronen für sichere Schulwege in  Bredebro (Trælborgvej),  bei der Privatschule in Branderup (Tingvej) und  in Aggerschau (Præstegårdsvej) zu investieren.  In Branderup und Bredebro werden zurzeit  Verkehrsprojekte vorgenommen, die mit der Straßenentschärfung bei Schulen gekoppelt werden können.

In der Verkehrsicherheitspolitik der Kommune heißt es, dass kein Kind auf seinem Weg zur und von der Schule verletzt wird. Wo Kinder eine Straße überqueren, werden physische Maßnahmen ergriffen, unter anderem mit Schildern, blinkendem Licht, einer Straßenverengung etc., um auf die Schule aufmerksam zu machen. Diese Maßnahmen sind in Zusammenarbeit zwischen Kommunen und der zuständigen Straßenbehörde vorzunehmen.

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