Deutsche Minderheit

Schulkinder durchkämmen den Strand nach Müll

Schulkinder durchkämmen den Strand nach Müll

Schulkinder durchkämmen den Strand nach Müll

Tondern/Tønder
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Im September 2018 säuberte die Schule gemeinsam mit dem Kindergarten den Strand bei Jerpstedt (Archivfoto). Foto: Volker Heesch

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Alle Klassen der Ludwig-Andresen-Schule machen sich auf nach Jerpstedt. Die Abfallsammelaktion läuft in Regie der kommunalen Naturberater. Dänemark produziert EU-weit pro Kopf am meisten Müll.

Die Ludwig-Andresen-Schule (LAS) in Tondern beteiligt sich an der Abfallsammelaktion des dänischen Naturschutzvereins „Danmarks Naturfredningsforening“ mit.

In der Kommune Tondern machen sich diese Tage insgesamt 1.863 Schulkinder auf, um Müll zu sammeln.

Während der landesweite Vorstoß diese Woche läuft, werden die 139 Schülerinnen und Schüler und das Lehrerkollegium am Dienstag, 5. April, an der Wattenmeerküste bei Jerpstedt (Hjerpsted) aktiv.

Ich finde es toll, dass wir den Nationalpark Wattenmeer haben. Das binden wir bewusst in den Unterricht ein.

Bonni Rathje-Ottenberg, Schulleiterin

Mit von der Partie sind dann auch die beiden kommunalen Naturberater Bo und Hans Tonnesen, die diese Woche ausgebucht waren. Die beiden Brüder und Naturberater werden die Gruppen begleiten.

Schönheiten und Herausforderungen

„Sie werden dabei über die Schönheiten und auch die Herausforderungen des Nationalparks Wattenmeer berichten. Zudem können sie besondere Fragen der Schüler beantworten“, erläutert Schulleiterin Bonni Ottenberg-Rathje.

Die Schülerinnen und Schüler starten von verschiedenen Fixpunkten aus und nehmen dann unter anderem von der Schießbahn bei Jerpstedt/Albæk beziehungsweise von Buntje Ballum aus Kurs auf die Sammelstelle am Skiffervej.

Angespülter Unrat und weitere Hinterlassenschaften

Mit Klima- und Naturschutz auf dem Stundenplan werden die Mädchen und Jungen Material einsammeln, das die Nordsee hergegeben hat, oder Unrat, den die Menschen am Strand hinterlassen haben.

Der Stellenwert des Nationalparks

„Ich finde es toll, dass wir den Nationalpark Wattenmeer haben. Das binden wir bewusst in den Unterricht ein. Es geht darum, das zu vermitteln“, so die Schulleiterin mit Blick darauf, dass die Bildungsstätte Partner von „Nationalpark Vadehavet“ ist.

In diesem Zusammenhang wird die Schule auf verschiedene Projekte und Veranstaltungen aufmerksam machen.

Die Schüler sollten sich auch gerne später daran erinnern, was alles in der Kommune Tondern möglich ist, so die Schulleiterin.

Unterricht im Nahbereich

Während der NiM-Woche (Naturwissenschaften im Mittelpunkt) gab es zum Thema Wasser einen Besuch beim Schleusenmeister, um sich über die Entwässerung in der Tonderner Marsch zu informieren.

Sie sind Kollegen und Brüder, die Naturberater Bo (l.) und Hans Tonnesen. Foto: Tønder Kommune

Die jüngste Müllsammelaktion der Schule am Strand von Jerpstedt liegt inzwischen einige Jahre zurück.

Im September 2018 wurde der Tag der Deutschen Kindergärten und Schulen dort mit einer gemeinsamen Veranstaltung von den DKCT-Einrichtungen (Deutsche Kindertagesstätten und Clubs in der Kommune Tondern) und der LAS begangen.

Rekordhohe Müllproduktion

Laut einer Erhebung von Eurostat, des Statistischen Amtes der Europäischen Union, produzieren die Einwohnerinnen und Einwohner in Dänemark pro Kopf jährlich 845 Kilogramm Abfall.

Das ist die höchste Rate in Europa, wie Danmarks Naturfredningsforening schreibt. Der Durchschnittswert liegt bei 505 Kilogramm. Die geringste Menge wird in Rumänien mit 287 Kilogramm produziert.


 

Die jährliche Müllproduktion pro Einwohner im Vergleich
• Dänemark: 845 kg
• Deutschland: 632 kg
• Finnland: 596 kg
• Schweden: 431 kg
• Rumänien: 287 kg

Die Berechnungsmethoden der verschiedenen EU-Länger sind nicht ganz vergleichbar, dies ändere aber nicht an der Tendenz der Zahlen, so der Naturschutzverein zum Quellenmaterial von Eurostat.

Die Schülerinnen und Schüler treffen sich abschließend an der Sammelstelle, und stärken sich an ihren  mitgebrachten Frühstücksbroten.

Die Eltern sind an diesem Tag, der sich von 8.15 bis etwa 12.30 Uhr erstreckt, eingeladen, teilzunehmen.

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