Umwelt und Natur

Säbelschnäbler auf neuer Brutinsel im Margrethenkoog

Säbelschnäbler auf neuer Brutinsel im Margrethenkoog

Säbelschnäbler auf neuer Brutinsel im Margrethenkoog

Hoyer/Højer
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Die neue Brutinsel im Bereich des Margrethenkoogs bei Hoyer bewährt sich schon in ihrer ersten Saison. Sie wird durch eine Absperrung im Wasser vor Raubsäugern geschützt. Rund 80 Brutpaare der Säbelschnäbler haben das „Angebot“ angenommen. Foto: Volker Heesch

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Einsatz der staatlichen Naturbehörde im durch Kleientnahme entstandenen Gewässer bei Hoyer zahlt sich aus. Brutplätze werden zusätzlich durch Sperre gegen Füchse gesichert.

„Wir haben in diesem Frühjahr bis zu 80 Brutpaare der Säbelschnäbler (dän.: Klyde) gezählt. Auch viele andere Watvögel und Seeschwalben haben die neue Brutinsel im Margrethenkoog angenommen“, berichtet Landschaftsverwalter Martin Brink begeistert über den raschen Erfolg eines im Spätsommer 2019 eingeleiteten Naturschutzprojektes im Bereich einer Kleientnahmegrabung in Sichtweite de früheren Seedeichs im Südteil des Neuen Friedrichenkooges bei Hoyer.

Gezielter Naturschutz

Die staatliche Naturbehörde, Abteilung Wattenmeer („Naturstyrelsen Vadehavet“) mit Sitz in Linnet nördlich von Arrild, hat in den vergangenen Jahren den Südteil des 1979 bis 1981 eingedeichten Margrethenkoogs für gezielte Schutzmaßnahmen auserkoren, um den seit Jahrzehnten in Teilen der Tonderner Marsch dezimierten Bestand an Wat- und Wiesenvögeln zu erhöhen. Neben einer verstärkten Bewässerung der Koogsflächen durch neu installierte Pumpen an der Wiedau zählten zu den Fördermaßnahmen die Schaffung von Brutinseln in dem 1980/1981 entstandenen Gewässer, die Nester und Jungvögel vor Raubsäugern wie Füchsen und Marderhunden schützen.

Jagd auf Raubsäuger

„Wir haben um eine Brutinsel zusätzlich eine Sperre im Wasser verlegt“, berichtet Martin Brink. Während der Wintermonate wurden außerdem Marderhund und Fuchs intensiv im südlichen Margrethenkoog bejagt. Unter anderem durch Untersuchungen war herausgekommen, dass die nach der Eindeichung des Margrethenkooges und der Einrichtung eines Salzwasserbiotops im ehemaligen Watt im westlichen Teil des neuen Koogs großen Brutbestände von Säbelschnäblern, Uferschnepfen, Kiebitzen und Rotschenkeln wegen der Zunahme vor allem der Fuchsbestände stark geschrumpft sind.

Vorbild im Rickelsbüller Koog

Vor einigen Jahren hatte der Bau von neuen Brutinseln im Rickelsbüller Koog, der parallel zum Margrethenkoog durch Eindeichung südlich der Grenze entstanden ist, gezeigt, dass solche Hilfestellungen sehr günstig für die Brutvogelbestände sind. Es haben sich direkt neben dem Margrethenkoog außer Säbelschnäblern, Rotschenkel und Kiebitzen auch wieder Kampfläufer und Trauerseeschwalben eingefunden, die trotz diverser Naturschutzvorschriften aus der Tonderner Marsch verschwunden waren. Naturbeobachter konnten an der neuen Brutinsel bereits Flussseeschwalben beobachten, die neben den Trauerseeschwalben einst zu den Charaktervögeln in den Kögen an der Wiedau zählten.

Hoffnung auf neue Brutarten

„Möglicherweise brüten dort auch bald Löffler („Skestork“) und Silberreiher“, so Martin Brink. Geplant ist im Rahmen des Projektes Tonderner Marsch eine Beobachtungsmöglichkeit am Rande des Margrethenkoogs.

Im Bereich des Margrethenkoogs sind oft Löffler zu beobachten. Sie könnten bei Bereitstellung sicherer Brutplätze bei Hoyer auch als Brutvögel heimisch werden. Foto: Volker Heesch

 

Allerdings gab es Kritik, nachdem bekannt wurde, dass dazu eine Röhre durch den früheren Seedeich des Friedrichenkooges gegraben werden sollte. Das würde die Funktion des 1861 fertiggestellten Deiches als zweite Deichlinie untergraben.

Deicharbeiten in Brutsaison

Bei Naturfreunden ist in jüngster Zeit auch auf Unverständnis gestoßen, dass im Rahmen des Deichunterhalts am Seedeich des Margrethenkoogs mitten in der Brutsaison der Seevögel Erdarbeiten ausgeführt und die Faschinen erneuert werden. Die Naturbehörde ist nach Angaben Martin Brinks dafür nicht zuständig. Allerdings sind die Leidtragenden die entlang des Deiches brütenden Austernfischer, Rotschenkel und Sandregenpfeifer.

Vor allem wird mit solchen Maßnahmen nicht gerade das Verständnis für das im gesamten südlichen Margrethenkoog bestehende Betretungsverbot für die Bürger gefördert, das mit erforderlicher Verhinderung von Störungen der Vogelwelt begründet wird.

 

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