Nachruf

Mit Paul Clausen ist ein Urgestein der Minderheit gestorben

Mit Paul Clausen ist ein Urgestein der Minderheit gestorben

Mit Paul Clausen ist ein Urgestein der Minderheit gestorben

Lügumkloster/Løgumkloster
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Die Beerdigung für Paul Clausen findet am Mittwoch, 8. Februar, 13 Uhr, von der Kirche zu Norderlügum aus statt. Foto: DN

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Der frühere Kirchenälteste der Nordschleswigschen Gemeinde in Lügumkloster ist im Alter von 93 Jahren verstorben. Der ehemalige Landwirt kam bis ins hohe Alter ohne fremde Hilfe zurecht.

Im Alter von 93 Jahren ist der frühere Landwirt Paul Hansen Clausen verstorben. Paul Clausens Name ist eng mit der deutschen Gemeinschaft im Raum Lügumkloster verwoben.

Paul Clausen, der als Ältester in einer fünfköpfigen Geschwisterschar in Vestergård bei Arrild aufwuchs, hat sich stets unermüdlich für die deutsche Minderheit engagiert. Er hat sich seinerzeit als Vorsitzender des damaligen Ortsvereins des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) Norderlügum eingesetzt.

Eine große Arbeit hat er zudem im kirchlichen Bereich geleistet und war Kirchenältester der Nordschleswigschen Gemeinde in Lügumkloster. Clausen war zudem in früheren Jahren in der Synode der Nordelbischen Kirche aktiv.

Stolz über die Auszeichnung

Ein nachhaltiges Erlebnis war für den vierfachen Vater die Auszeichnung mit der Bugenhagen-Medaille durch den damaligen Bischof Hans-Christian Knuth im Jahr 2000. Er war sehr stolz über diese Auszeichnung. Clausen wurde außerdem das Ansgarkreuz verliehen, das zu den höchsten Auszeichnungen der Nordkiche gehört.

Paul Clausen mit dem Fahrrad vor dem deutschen Pastorat in Lügumkloster Foto: Privat

Paul Clausen hatte sich 1959 als selbstständiger Landwirt in Teglgaard bei Lügumgaard (Løgumgårde) niedergelassen.

Ein Jahr später heiratete er seine Frau Kia und 1961, 1962, und 1963 kamen die drei Söhne zur Welt.1966 folgte deren kleine Schwester. 1973 bauten seine Frau Kia und er auf ihren Ländereien in Westerterp einen neuen Hof.

1988 übernahm der älteste Sohn Erwin das Ruder und die Eheleute zogen nach Lügumgaard. Paul Clausen setzte sich nicht zur Ruhe, sondern war, bis er 72 Jahre alt wurde, als Taxifahrer aktiv.

Neues Eigenheim gebaut

2007 gab es ein weiteres Bauprojekt, da das Ehepaar im Wohnviertel Mølletoften in Lügumkloster (Løgumkloster) ein neues Eigenheim baute. Dort lebte der vor elf Jahren verwitwete Paul Clausen bis Mai 2022.

Er war auch im hohen Alter rüstig und versorgte selbst Haus und Garten und war viel auf dem Fahrrad unterwegs.

Paul Clausen mit dem für ihn typischen verschmitzten Lächeln Foto: Privat

Der neckende Großvater

Im Pflegeheim in Bredebro lebte er sich verhältnismäßig schnell ein und meinte im Kreis seiner Familie: „Das ist ja wie in einem Hotel zu wohnen.“

Paul Clausen, der ein Mann mit festen Meinungen war, machte keinen Bogen um scherzhafte Bemerkungen. Bei seinen zehn Enkelkindern hatte er als „Bedstefar drillepind“ einen Stein im Brett.

Für den siebenfachen Urgroßvater war es eine Freude, dass er auf dem Sterbebett den jüngsten in der Familie, den nur einen Monat alten Urenkel sah.

Der älteste Sohn Erwin wohnt wie erwähnt auf dem Elternhof, Frank ist in Tondern wohnhaft, Andreas in der Nähe von Lübeck und die Tochter Heidi wohnt in Rothenkrug (Rødekro).

Spenden für die Nordschleswigsche Gemeinde

Die Beerdigung findet am Mittwoch, 8. Februar, 13 Uhr, von der Kirche zu Norderlügum aus statt.

Anstelle von eventuellen Blumen bittet die Familie darum, die Nordschleswigsche Gemeinde zu bedenken. Das ist unter dem Konto 5995 0004000531, Kennwort „Paul Hansen Clausen“ möglich. Die Trauergemeinde ist im Refugium in Lügumkloster zum Kaffee eingeladen.

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